#297 CONFESSIO26.06.2007 - 13:30 |
Vielleicht kennen Sie die launige Zusammenfassung des Dramas "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller in dem einen Satz: "Mann schießt auf Obst." Natürlich ist es ein dramatischer Höhepunkt, wenn da ein Vater mit dem Pfeil auf den Apfel auf dem Kopf seines eigenen Sohnes schießen muß, aber es wäre doch eine gewaltige Verkürzung, wollte man in diesem einen Satz den Reichtum des ganzen Stückes ausgedrückt sehen. Wäre es nicht eine ähnliche Verkürzung, wenn wir jetzt über die Beichte sprechen und nur die Sätze im Auge hätten: "in Demut und Reue bekenne ich ..." und "So spreche ich dich los von deinen Sünden ..."? Hieße dies nicht, die ganze Geschichte vom verlorenen Sohn und barmherzigen Vater, die uns im Lukasevangelium erzählt wird, auf die zutreffende, aber verkürzende Formel zu bringen: "Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt" (Lk 15,18)? Da wird doch viel mehr angesprochen: ein Familien- und Generationsproblem, das Genußleben mit dem Ende vor dem Schweinetrog, die Erinnerung an ein gutes Vaterhaus, eine lange Gewissenserforschung, das liebevolle Warten des Vaters, das Bekenntnis der Sünde und die Bitte um eine neue Lebensmöglichkeit, die festliche Versöhnung, der mühsame Verbrüderungsversuch mit dem älteren Sohn und schließlich die Aufgipfelung der ganzen Geschichte in dem Wort: "Jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern, denn dein Bruder war tot und lebt wieder" (Lk 15,32). In diesem Schlußsatz wird uns schon eine erste Antwort auf die Frage "Beichten - warum?" nahegelegt: "ich beichte, weil Gott, der barmherzige Vater, durch Jesus mich einlädt zur Gemeinschaft mit ihm und zum Spiel der Freude und weil ich da mitmachen möchte, dem Himmel und mir zur unbändigen Freude!" Aber, ehrlich gefragt, sind denn unsere Beichten wirklich Geschichten der Freude und nicht eher Angst- und Schauermärchen? Da könnten wohl manche Geschichten erzählt werden, die alle die Oberschrift tragen: "Mir fällt das Beichten so schwer, weil ..." Mir fällt das Beichten so schwer, ? weil ich mich schrecklich schäme, eine peinliche Schuld eingestehen zu müssen; ? weil ich ja doch immer wieder dasselbe beichten muß; ? weil ich einmal in indiskreter Weise ausgeforscht wurde; ? weil es nicht mehr so klar zu sein scheint, was Sünde ist; ? weil der eine Beichtvater Verständnis aufbringt für Empfängnisverhütung mit künstlichen Mitteln, der andere aber nicht; ? weil ich nach dem Urteil meines Beichtvaters wegen meiner geschlechtlichen Verfehlungen ununterbrochen über dem Abgrund der Verdammung schwebe; ? weil ich es satt habe, mein ganzes Leben mit Schuldbewußtsein und Skrupeln zu leben; ? weil ich auch ohne Beichte vor Gott meine Schuld bekennen kann; ? weil ich alt bin und die Gedanken nicht mehr zusammenbringe ... Wir könnten nun auf all diese und viele andere gute und weniger gute Begründungen eingehen. Wir können uns aber auch einfach fragen, warum es gelegentlich Christen gibt, die sagen: "ich freue mich so sehr auf die Beichte!" - "So wahnsinnig" hat jemand einmal mit fast verschämter Stimme zu mir gesagt. Wie ist so etwas möglich? Die Antwort werden wir wohl nur finden, wenn wir den etwas engen Beichtstuhl zu einem Festsaal ausweiten. Um in diesem Bild zu bleiben: Wir werden im folgenden die vier Wände des Festsaales der Versöhnung anschauen und die Inschriften auslegen, die sie tragen Die erste Wand des Festsaales trägt die Inschrift: "Die Liebe läßt sich durch das Böse keine Grenze setzen!" Um diese Wahrheit hat der gesetzeseifrige Paulus gewußt, der bereit gewesen war, für seine Religion Menschen dem Tod auszuliefern. überwältigt von der unfaßbaren, unbegrenzten Liebe Gottes schreibt er im Brief an die Römer: "Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben. Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. ... Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch (Gottes) Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben" (5,6-10). In einer nicht mehr überbietbaren Steigerung ist hier gesagt: Gott läßt sich von seiner Liebe zu uns durch nichts abhalten: nicht durch Sünde, nicht durch Feindschaft, nicht durch Gottlosigkeit. Er sagt nicht: "Ich liebe dich nur, wenn ...; ich liebe dich nur, solange als ... ; ich entziehe dir meine Liebe, falls du nicht ... " Ich darf Ihnen dasselbe sagen, weniger theologisch, aber nicht weniger wahr, und zwar mit einer etwas anrüchigen Geschichte von einem kleinen Mädchen: Der Hund der Familie kam eines Tages völlig verdreckt und stinkend vom Feld heim und sprang auf den Sessel im Wohnzimmer. Die Frau des Hauses schrie entsetzt auf, das kleine Mädchen dagegen umarmte den Hund liebevoll und meinte kurz: "Wen man liebhat, der darf auch stinken!" So erzählt, hört sich dieses Erlebnis lieb oder bewegend oder tief an. Wenn wir aber selber gerufen sind zur Liebe einem Menschen gegenüber, den wir "nicht riechen" können, dann sehen wir, wieviel Liebe kosten kann. Wieviel Gott sich seine Liebe kosten ließ, sehen wir im Blick auf das Kreuz Jesu Christi. Dies vor Augen, sehen wir, was Sünde eigentlich ist, aber mehr noch dürfen wir sehen, wieviel wir Gott wert sind. "Das Kreuz gab mir die Antwort, wieviel ich wert bin", sagte mir jemand, der von Minderwertigkeitsgefühlen angenagt war. Und ein anderer meinte: "Wenn Gott mich annimmt, wie ich bin, dann gibt es eigentlich keinen Grund, warum ich mich nicht annehmen sollte." Hier wird man hinzufügen dürfen: "Wenn Gott auch die anderen annimmt, wie sie sind, dann gibt es eigentlich keinen Grund, daß ich nicht versuchen sollte, sie auch so anzunehmen." "Beichten - warum?" Um sich dies eine immer wieder neu sagen zu lassen - ganz persönlich: "Die Liebe läßt sich durch das Böse keine Grenzen setzen!" - "Mit ewiger Liebe liebe ich dich!" Die zweite Wand des Hauses der Versöhnung trägt die neutestamentliche Inschrift: "Die Wahrheit wird euch frei machen!" Also "Beichten - warum?". Weil dies mir die befreiende Wahrheit meines Lebens zeigen kann. Die Wahrheit unseres Lebens liegt nicht einfachhin offen da. Paulus, von dem wir bereits gesprochen haben, gehörte zu den Menschen, von denen Jesus sagte: "Sie werden euch töten und glauben, Gott damit einen Dienst zu tun!" Solches Niederhalten der Wahrheit ist möglich. "Den Splitter im Auge deines Nächsten siehst du und den Balken im eigenen nicht!" sagt Jesus mit kaum überhörbarer Deutlichkeit Um der befreienden Wahrheit willen deckt Jesus immer wieder Lügen auf: Jesus entlarvt die Menschenverachtung mitten im Gebet des Pharisäers, der spricht: "O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie der da ..." Jesus macht die Sündigkeit der ehrbaren alten Männer sichtbar, welche die Ehebrecherin steinigen wollen. In der Erzählung vom barmherzigen Vater zeigt Jesus das schreckliche Mißverständnis, in dem der ältere Sohn gelebt hat. Man hört den Vater förmlich fra-gen: ja, Kind, wie ist das denn möglich? Hast du wirklich jahrelang neben mir gelebt und immer geglaubt, daß ich dir nicht einmal ein Ziegenböcklein gönne? Hast du so die ganze Zeit von mir gedacht? Wie konntest du mit diesem Bild von einem Rabenvater leben? Du mußtest ja ständig hoffen, daß ich bald sterbe! Du, Kind, Sohn, alles was mein ist, ist doch dein!" Welche Mißverständnisse, welche Abgründe werden da aufgedeckt! Da wird verständlich, warum der Beter in Psalm 19 spricht: "Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewußt ist!" (V. 13). An diesem Punkt angekommen, zeigt sich auch, daß die Rede von der Freude des Sakramentes der Versöhnung nicht ein bequemes Vergnügen meint. Eher kommt einem der Vers in den Sinn: Jubelt mit Zittern ..." Furcht und Freude, Richten und Aufrichten, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind eng beieinander. Thomas von Aquin sagt einmal: "Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit. Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung." Ja, es ist im Menschen beides: die Sehnsucht nach Gerechtigkeit und nach Barmherzigkeit, nach einer liebevollen Wahrheit und nach einer wahrhaftigen Liebe. "Ich möchte, daß du entsetzt bist", sagte mir eine junge Frau, die jahrelang in der Drogenszene gelebt hatte. Sie wollte das Entsetzen vor dem Entsetzlichen und wollte gleichzeitig und zuerst und zuletzt die Annahme ihrer selbst. Eine Versöhnung, die verharmlost oder ein Stück des Lebens einfach unter den Teppich einer unwahren und schwächlichen Gutmütigkeit kehrt, nützt allen heimkehrenden Töchtern und Söhnen nichts. Was hilft, ist das Erschrecken, das von der Sünde Abstand nehmen läßt, und das Staunen über die väterlich-mütterlichen Arme, die allen Umkehrenden Heimat sind. "Beichten - warum?" Weil hier Wahrheit, die befreit, geschenkt werden kann. Schauen wir nun auf die dritte Wandinschrift. Sie lautet: "Das Bekenntnis gibt Gemeinschaft." Diesen Zusammenhang von Bekenntnis und Befreiung zu Gemeinschaft hat der evangelische Christ Dietrich Bonhoeffer einmal klar und eindringlich ausgedrückt. Lassen wir ihn ausführlicher zu Wort kommen: "Wer mit dem Bösen allein bleibt, der bleibt ganz allein. Es kann sein, daß Christen trotz gemeinsamer Andacht, gemeinsamen Gebetes, trotz aller Gemeinschaft im Dienst allein gelassen bleiben, daß der letzte Durchbruch zur Gemeinschaft nicht erfolgt, weil sie zwar als fromme Gemeinschaft miteinander haben, aber nicht als die Unfrommen, als die Sünder ... Es ist aber die Gnade des Evangeliums..., daß es uns in die Wahrheit stellt und sagt: Du bist ein Sünder, ein großer, heilloser Sünder, und nun komme als dieser Sünder, der du bist, zu deinem Gott, der dich liebt. In der Beichte geschieht der Durchbruch zur Gemeinschaft. Die Sünde will mit dem Menschen allein sein ... Je einsamer der Mensch wird, desto zerstörender wird die Macht der Sünde über ihn ... Die ausgesprochene, bekannte Sünde hat alle Macht verloren ... " "Beichten - warum?" Weil darin Durchbruch zur Gemeinschaft geschehen kann! Es gäbe noch eine letzte Wand des engen Beichtstuhles, die es gilt, zum Saal auszuweiten. Es ist die Seite, die aus der Tür besteht oder die einfach offen ist für den Zugang. Lassen wir uns diese offene Seite zum Symbol dienen. Es kann uns damit gesagt sein. Der Beichtraum ist wie ein offenes Grab; wie das Grab, in dem die Sünde und der Tod gestorben sind und das Leben auferstand. Jedes Beichtzimmer ist wie ein Grab, aus dem Lazarus heraus-gerufen wird zum Leben von dem, der selber das Leben ist: "Ich bin gekommen", sagt Jesus, "daß sie das Leben haben und daß sie es in Fülle haben! " Er ist gekommen, um uns aus dem Dunkel der Lüge in das Licht der Wahrheit, aus der Isolie-rungshaft des Egoismus in die Gemeinschaft, aus dem Sündentod ins Gnadenleben herauszurufen. Für einen Christen gibt es nur eine Sünde, nämlich die, nicht zu leben. Von dieser Sünde will Gott uns freisprechen. In der Vorbereitung auf die Erstbeichte nahm eine Schwester die Geschichte von der Sündenvergebung Jesu und der Heilung des Gelähmten durch. Darauf meinte ein Junge spontan: "Du, jetzt versteh ich das, wenn mein Vater und meine Mutter jeden Tag streiten, dann sind sie gelähmt in der Liebe!" Sünde heißt gelähmt in der Liebe sein; totenstarr vor Lieblosigkeit. Sündenvergebung - "So spreche ich dich los von deinen Sünden ..." - heißt, in der Glaubenskraft Jesu zu sagen: "Nimm deine Bahre und geh!" Sündenvergebung, Sakrament der Versöhnung feiern heißt, Jesu Wort zu verstehen, das er den Pharisäern aller Zeiten zuruft und dem ältesten Sohn in uns: "Dein Bruder, du selber, warst tot und lebst wieder. Da muß man sich doch freuen! Beichten - was? Sie kennen vielleicht die Frage jener Hausfrau an ihren Ehemann, worüber denn der Pfarrer gepredigt habe. Nach kurzem überlegen bekommt sie zur Antwort: "über die Sünde. Der Herr Pfarrer hat über die Sünde gepredigt." - "Ach so, und was hat er über die Sünde gesagt?" - Nach einer etwas längeren Denkpause sagt der Gatte: "Er war dagegen!" Dies wäre eine mögliche Antwort auf die Frage, was denn Sünde und demnach zu beichten sei: "Sünde ist, wogegen der Pfarrer ist!" So praktisch diese Definition auch sein mag, sie hilft nicht weiter, wenn wir uns ernsthaft nach dem Wesen beziehungsweise Unwesen der Sünde fragen. Was ist Sünde eigentlich? Oder, wie manche fragen: Gibt es Sünde heute noch? Ist sie nicht wegpsychologisiert worden? Lassen Prägung, Erziehung, Milieubedingtheit, unbewußte Motivationen noch Raum für ein freies, verantwortliches Tun? Galt nicht vor dreißig Jahren noch das Versäumen der Sonntagsmesse und alles, was irgendwie mit dem sechsten Gebot zu tun hatte, als schwere Sünde - und jetzt? Versuchen wir eine Antwort zu finden im Blick auf das zehnte Kapitel des Lukasevangeliums. Dort fragt ein Gesetzeslehrer, was man tun müsse, um das ewige Leben zu erlangen. Jesus verweist ihn auf das Gesetz, in dem geschrieben steht: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst" (V. 27). Es heißt, daß dann der Gesetzeslehrer weiterfragte: Ja, aber wer ist denn mein Nächster? Ist das meine Frau, die Familie, die Verwandtschaft, jeder, der mir über den Weg läuft? Und was ist mit den Fremden und Feinden? Sind die meine Nächsten? Jesus antwortet mit der Erzählung von dem Mann, der unter die Räuber fiel. Ein Priester und ein Levit sehen ihn, aber laufen vorüber. Ein Samariter aber sieht ihn, empfindet Mitleid mit ihm und versorgt ihn liebevoll. Und jetzt fragt Jesus: "Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?" (V. 36). Jesus kehrt hier die Frage des Gesetzeslehrers einfach um. Der hatte doch gefragt: "Wer ist mein Nächster?" Jesus dagegen fragt: "Wem hast du dich als Nächster erwiesen?" Was kann uns dies sagen für die Frage, was denn Sünde sei? Zunächst wird gesagt, was Sünde ist: Gott, den Herrn, nicht zu lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, aus ganzer Kraft und mit seinem ganzen Denken. Ebenso gilt, daß es Sünde ist, wenn man sich selber nicht liebt und den Nächsten nicht liebt wie sich selbst. Und weiter wird gesagt: Wichtiger als die Frage nach der Definition, was denn genau Sünde sei, wichtiger ist die Frage nach meinem eigenen Zustand: Wann bist du an einem vorbeigelaufen, der unter die Räuber gefallen war? Wann hast du aus Angst um dich selbst nicht zu jemandem gestanden? Wann hast du täglich Kinderschreien auf deinem Stockwerk gehört - und hast den Fernseher lauter gedreht? Wann warst du wie der Priester, der dem Ausgeraubten nicht half und dann, in Jericho angekommen, klagte und jammerte, daß die Zeiten immer unsicherer würden, die junge Generation nur schlechter werde und der Kirchenbesuch trotz eines zuverlässigen Service jährlich um zwei Prozent abnehme! So macht es Jesus, wenn ihn einer nach der Sünde fragt. Er führt schnell zum springenden Punkt: "Bist du ein Mensch des Mitleids oder nicht? Hast du dich jemandem gegenüber als lieblos erwiesen? Geh hin und sündige nicht mehr!" Trotz dieser von Jesus selbst gebotenen Kürze und Direktheit mag es hilfreich sein, drei Dimensionen der Sünde zu nennen: Die Sünde zeigt sich in unserer Beziehung zum letzten Halt unseres Lebens, in unseren Haltungen und in unserem Verhalten. Ein Mensch, der eine Mitte hat, der aus Begegnung lebt, ist ein Mensch, der einen letzten Halt hat. Er kann sagen: "Ich bin gehalten. Du bist mein Halt. An dich will ich mich halten. Du hältst mich auch, wenn ich falle und mich fallen lasse." Biblische Worte und Bilder dafür sind: "Herr, du mein Fels, meine Burg" (Ps 18,3). -"Ich lege mich nieder und schlafe ein, ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich" (Ps 3,6). - Jahwe spricht: "[Ich] halte meine Hand über dich" (Ex 33,22) Auf diesem Hintergrund gesehen, ist der Sünder der haltlose Mensch, der ungehaltene Mensch, der Mensch, der keine Hand hat, die ihn hält und abhält: Der Mensch ohne Halt, ohne Gegenüber: "Warum kehrt ihr mir den Rücken zu und nicht das Angesicht?" Diese klagende Frage ist einer der sinnenhaftesten und tiefsten Ausdrücke für Sünde. Und so lautet letztlich alles Sündenbekenntnis: "Ich habe mich nicht an Gott gehalten, sondern bin Götzen nachgelaufen. ich habe ihm den Rücken zugekehrt und die kalte Schulter gezeigt. Ich bin haltlos." Eine zweite Dimension der Sünde zeigt sich in den Haltungen. Mit Haltung sind all die tiefen, inneren Geprägtheiten, Einstellungen, Vorurteile und Stimmungen gemeint, die unser Begegnen, Reden und Tun bestimmen. So kann ein Mensch aus einer aufrichtigen, wohlwollenden, freilassenden, gelassenen Haltung heraus leben oder aus einer mißtrauischen, eifersüchtigen, aggressiven, gierigen Verfassung Diese Haltungen sind so etwas wie die Stimmung eines Instrumentes: Wenn die Saiten falsch gestimmt sind, dann kann selbst der beste Spieler nur Mißklänge produzieren. Das Bekenntnis auf dieser Ebene kann lauten: Ich lasse mich von Haltungen der Rachsucht, der Gier, der Bequemlichkeit, der Ehrsucht, der dauernden Selbstrechtfertigung, der Mutlosigkeit, der Angst, des Perfektionismus, der überheblichkeit, des schwächlichen Selbstmitleids bestimmen. Ich gehöre von meiner inneren und vielleicht auch äußeren Haltung zu jener "krummgewachsenen Generation", von der die Heilige Schrift spricht. Die dritte Dimension unseres Lebens ist die des Verhaltens. Sie umfaßt alles äußerlich Sichtbare, Greifbare, Beschreibbare. Das Verhalten drückt sich aus in Worten, Gesten, Mimik, Bewegungen, Handlungen, Körperhaltungen usw. Im Schuldbekenntnis zeigt sich diese Dimension zumeist in den Worten "Ich habe ...": ich habe einem Schulkameraden Geld geklaut; ich habe jemanden angelogen; ich habe jemanden ausgelacht; ich habe Gewalt angewendet; ich habe getötet ... Vielleicht vermittelt das bisher Gesagte den Eindruck, daß die Worte Halt, Haltung und Verhalten nur so ein Rahmen sind für einen Spiegel, in dem man sich, in dem man das Wesen der Sünde erkennen könne - der eigentliche Spiegel, der "Gewissensspiegel" fehle noch! Was aber ist der Spiegel? Wo ist er zu finden? Der vollkommenste Spiegel ist das Auge Gottes in dieser Welt: Jesus Christus. Wer nach einem Gewissensspiegel sucht, der kann in der Heiligen Schrift nachschlagen, ob ihm da aus dem Leben und den Lehren und aus den Augen Jesu eine Frage entgegenschaut. Es gibt viele solcher Fragen: Willst du zu mir kommen? Kannst du mit mir Einsamkeit im Gebet aushalten? Hast du den Mut, mit zwei Fischen und fünf Broten zu vielen Menschen zu gehen? Solltest du nicht besser auf dem Weg zur Kirche umkehren, um dich mit deinem Bruder zu versöhnen? Glaubst du an die Macht der Sanftmütigen? Alle diese Fragen und viele mehr sammeln sich in der einen, die Jesus dem Apostel Petrus stellt: Liebst du mich? Da kann es dann einem vielleicht einmal gehen wie ihm, als ihn der gefangene Jesus anschaute. Es heißt "Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich." Im Auge Jesu kann sich unser Leben spiegeln und erkennbar machen. Auf der Suche nach dieser Selbsterkenntnis im Angesicht Gottes sind die verschiedenen Beichtspiegel entstanden, die wir in unserem Gebet- und Gesangbuch, dem "Gotteslob", finden. Sie sind mit viel Sorgfalt und Einfühlungsvermögen geschrieben und können eine gute Vorbereitung für die Beichte sein Oder man kann sich auch einer etwas ungewöhnlichen und doch alltäglichen Gewissenserforschung bedienen, die ich einer Familie riet, deren neue Wohnung ich segnen durfte. Ich sagte damals: Jedes Zimmer eures Hauses kann euch etwas sagen und fragen über eure gegenseitige Beziehung Das ganze Haus: Sind wir einer dem andern Schutz? Das Wohnzimmer: Sind wir einander Heimat? Das Schlafzimmer: Sind wir Menschen, die den andern in sich zur Ruhe kommen lassen, oder regen wir uns dauernd auf? Das Bad: Sind wir uns gegenseitig Hilfe zur Reinigung, zur Selbsterkenntnis, zur Heiligung? Die Fenster und Türen: Geben wir einander den Blick frei für das, was in der Welt vorgeht? Der Eingang: Sind wir gastfreundliche Menschen? Die Garage: Sind wir füreinander Impulse und Kraft, unterwegs zu bleiben auf dem Lebensweg? Die Idee mag etwas fremd sein und doch: Ist das wahre Haus für den Menschen nicht der Mensch selber? Darf nach dem Zeugnis und nach den Bildern der Heiligen Schrift der Mensch nicht sogar Haus Gottes sein? "Ihr seid ein Tempel des Heiligen Geistes!" - "Wir werden kommen und Wohnung nehmen." So gesehen ist Sünde, den göttlichen Gast aus dem Haus des Lebens auszusperren. Ihn in Bethlehem, auf dem Richtplatz und auf Golgota draußen vor der Tür zu lassen. Die Tür zu unserem Haus des Lebens ist unser Herz. Dort klopft er an. Dort, an der Türschwelle, können wir mit dem römischen Hauptmann sprechen, wie wir das in jeder Meßfeier tun: "Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." Und wenn uns auch dieses Wort des Glaubens nicht leicht möglich ist und wir wie die Jünger aus Angst das Haus verrammelt haben - keine Angst, der Auferstandene dringt durch alle Mauern hindurch. Er ist auferstanden, hat Tod und Sünde überwunden, mitten in uns. Sein Heiliger Geist spricht in uns das Wort der Versöhnung: "Hab keine Furcht. Ich bin es. Der Friede ist mit dir! Beichten - wie? Wenn nach vielen Jahren jemand zum Beichten kommt und endlich, endlich eine Last sich von der Seele redet, dann gehört das zum Wunderbarsten und Bedrückendsten, was sich im Sakrament der Versöhnung ereignen kann. Wunderbar, weil da ein großes Aufatmen durch eine Seele geht und Raum für Freude geschaffen wird. Bedrückend, weil man die große Not nachspüren kann, in der ein Mensch in Mitteilungsangst, falscher Scham, im skrupulösen Gewissensgefängnis, in Verdammungsängsten gelebt und gelitten hat. Da mag sich auch die Frage stellen: "Beichten - aber wie?" Voll Angst? Im gesetzhaften Bemühen um eine reine Weste? In Vorfreude auf Erlösung und Befreiung? Als Zwangshandlung, die sich lediglich eine psychologische Entlastung schaffen will? "Beichten - aber wie?" Lassen wir uns die Antwortrichtung geben von dem verlorenen Sohn aus der Erzählung im fünfzehnten Kapitel des Lukasevangeliums. Wie fand er den Heimweg? Da haben wohl zwei Kräfte zusammengewirkt: zum einen der große Leidensdruck eines fast kaputten Lebens an den Schweinetrögen und zum andern die Erinnerung daran, wie gut es daheim im Vaterhaus war. Ohne diese Erinnerung, die ihm zur Hoffnung wurde, hätte er den Heimweg nicht angetreten. Hierin liegt eine erste Antwort auf unsere Frage "Beichten - aber wie?": "in Erinnerung an die Wohltaten Gottes!" Wie dies geschehen kann, zeigt die Art und Weise, wie Kardinal Carlo Maria Martini, der Erzbischof von Mailand, zu beichten pflegt. In einem seiner Bücher schreibt er, bei seiner Beichte mache er drei Schritte: Zunächst beginne er mit einer Danksagung für Situationen, in denen er die liebevolle Hand Gottes gespürt habe. Ich danke ihm, schreibt er, "daß ich mit jener Person zusammenkommen konnte, die ich seit längerer Zeit gemieden hatte; daß ich dieses mein eigenes Problem oder das eines anderen, das mich bedrückte, anpacken konnte; daß ich ein Gebetsproblem, mit dem ich mich herumschlug und das ich nicht lösen konnte, verstanden habe". In einem zweiten Schritt bekenne er, was er lieber nicht in seinem Leben gehabt hätte; was er bereut, was ihm mißlungen ist: eine Rücksichtslosigkeit, die Abneigung gegen einen Menschen, das Verspüren einer inneren Gier, Handeln aus eigener Bequemlichkeit usw. Er sage dann etwa: "Siehe, Herr, das bin ich, das ist das Material, über das du verfügst, das sind die Bausteine deiner Kirche; sie sind schmutzig, schlecht geschliffen, eckig, stumpf. Ich wollte, es wären andere, aber, Herr, ich bringe sie vor dein Angesicht, denn ich weiß, daß du barmherzig bist." In einem dritten Schritt versuche er, sein Vertrauen auf die heiligende Kraft Gottes auszudrücken; sein Vertrauen auf Gottes Geduld, die ermutigt, immer neu anzufangen; sein Vertrauen auf die Inspiration durch den Heiligen Geist, die ihm im konkreten Alltag hilft, immer mehr auf Gottes Liebe hin zu leben. Beichten - aber wie?" In Erinnerung an die Wohltaten Gottes. Und Beichten im Blick auf die eigenen Un-taten. Un-taten im wörtlichen Sinn verstanden, als Nicht-Getanes. Das Böse besteht nicht nur in außerordentlichen und sichtbaren Bosheiten, sondern öfter noch im Guten, das wir unterlassen haben, wie wir das im Bußritus der Messe bekennen. Es gibt ein sehr hartes, aber zutreffendes Wort: "Was muß man tun, damit jährlich viele Millionen Menschen verhungern? Nichts!" Man könnte in diesem Stil weiterfragen: Was muß man tun, damit das Gespräch in einer Ehe einschläft? Nichts! Was muß man tun, damit nichts besser wird? Nichts! Nichts zu tun genügt, um schuldig zu werden. Das Wachstum in der Liebe zu verweigern ist die gewöhnlichste Form der Sünde. Die heilige Teresa von Avila drückt dies mit den Worten aus: "Wer nicht wächst, schrumpft ein. Ich halte es für unmöglich, daß die Liebe sich damit begnügt, ständig auf der Stelle zu treten." "Beichten - aber wie?" Im Blick auf unsere Un-taten! Und Beichten ohne falsche ängstlichkeit. Der Blick des sich verfeinernden Gewissens auf die unterlassene Liebe kann auch zu einer Skrupulosität führen; oder auch dazu, daß man die "Mücken siebt und die Kamele schluckt", wie Jesus einmal sagt. Bruce Marshal hat ein hübsches Beispiel für die Frage von zu weitem oder zu engem Gewissen. Er sagt, wenn man beichte, daß man ein Seil gestohlen habe, dann solle man gegebenenfalls auch dazu sagen, ob an dem Seil eine Kuh angebunden gewesen sei. Umgekehrt wird man dem Menschen mit einem zu skrupulösen Gewissen sagen dürfen: Wenn du gebeichtet hast, daß du eine Kuh gestohlen hast, dann brauchst du nicht ängstlich zu sein, wenn du von dem Strick, mit dem du sie weggeführt hast, nichts erwähnt hast. "Beichten - aber wie?" Ohne falsche ängstlichkeit, in Einfachheit und Klarheit. Die Frage "Beichten - wie?" kann auch beinhalten: "Beichten - und wie oft?" Erschrecken Sie nicht zu sehr über die Antwort: "Immer!" Im ganzen Leben. Unser ganzes Leben darf und soll immer durchsichtiger, klarer, wahrhaftiger werden. Also beichten lernen im Alltag. Beichten mit den vielen kleinen Gesten und Worten: "Entschuldige!" - "Oh, daß ich das nicht bemerkt habe!" -"Ich glaube, ich habe Ihnen damit weh getan!" - Ja, wirklich, das habe ich falsch gesehen!" - "Danke, Sie reagieren immer so verständnisvoll auf mein Heftigsein!" - "Hast du mal Zeit? Ich glaube, wir sollten uns einmal länger aussprechen!" "Beichten - wie oft?" Im Alltag, immer dann, wenn es dran ist. Und wie oft beichten in der Kirche, dem Priester gegenüber? Dies ist nicht einfach zu beantworten. Aber es legt sich nahe zu sagen: Dann, wenn eine ganz schwerwiegende Lieblosigkeit die Beziehung zu Gott und den Menschen beeinträchtigt: Weiterhin legt sich nahe zu sagen: nicht zu selten. Es ist zumeist so, daß man um so weniger zu sagen hat, je seltener man geht. Es ist damit wohl so wie bei Eheleuten, die lange Zeit sich nicht mehr über ihre Beziehung unterhalten haben und sich nun nichts mehr oder nur noch wenig zu sagen haben. Orientierungspunkte für die Beichtzeiten könnten sicherlich die großen Feste der Kirche sein: Adventszeit, Weihnachten, Fastenzeit, Ostern, Pfingsten. Es heißt zu Recht, daß ein Fest zu einem guten Teil in seiner Vorbereitung besteht. Die Beichte könnte ein solches "Sich-Herrichten-Lassen" sein. Manchem kann ein persönliches Datum hilfreich sein: der Geburts- oder Tauftag, der Zeitpunkt der Eheschließung, der Ablegung der Gelübde, der Priesterweihe. Schließlich gibt es Christen, die erfahren, daß für sie ein oftmaliges und regelmäßiges Beichten eine große Hilfe auf ihrem Lebensweg ist. "Beichten - wie oft?" Sooft es einem guttut! "Sooft es einem guttut..." Da mag manch einer denken: "Mir tut es nie gut; jedenfalls hilft mir das Beichten wenig. Es ist doch immer dasselbe!" Mit dieser Aussage ist wohl einer der Hauptgründe für die sogenannte Beichtkrise gegeben. Wir neigen dazu, die Wende mit der Umkehr zu verwechseln. Die Wende gibt eine neue Richtung an - in die wir aber gehen müssen. Es ist wie im Evangelium: Jesus vergibt die Sünde und heilt den Gelähmten, und dann sagt er: "Nimm deine Bahre und geh!" Gott gibt den Anfang des Wunders, wir dürfen es im Weitergehen zu Ende wirken. Darf ich Ihnen zum Abschluß zwei kleine Krücken als Hilfe fürs manchmal mühsame Gehen geben? Die erste Krücke heißt: "Einüben in die liebevolle Aufmerksamkeit." Anders gesagt: dem Nächsten, den Gesprächen, den Ereignissen Beachtung schenken. Konkret kann dies heißen: Eine Unterrichtsstunde noch eine Minute nachklingen lassen; den Frieden wahrnehmen, der sich einem schenkt, wenn man tagsüber immer wieder kurz versucht, mit dem Geist Gottes Verbindung zu suchen; drei Minuten den schlechten Geschmack wahrnehmen, den eine Lüge hinterläßt; spüren, wie unser Bruder Leib die Auswirkungen von Gutem und Bösem signalisiert im Gefühl von Leichtigkeit, Kopfweh oder Magendruck. Sie können dies weiter fortsetzen. Diese Wachheit geht fast im Nebenbei: auf dem Weg von einem Zimmer zum andern; beim Nachhausegehen; während einer Zigarettenpause, beim Luftholen. Obwohl die liebende, begleitende Aufmerksamkeit so im Einherlaufen geschieht, ist sie sehr wirksam. Durch sie geschieht Zuwendung, Beachtung, Verwandlung. Sie ist wie ein seelisches Atemholen, eine Pufferzone im Tageszug, eine ständige Einübung und Ausübung der Unterscheidung der Geister. Die zweite Krücke für das Weitergehen können wir mit dem Namen belegen: "Einen Emmausgang machen." Im Lukasevangelium, Kapitel 24, wird erzählt, wie zwei Jünger ganz traurig nach Emmaus gehen und einem unbekannten Wanderer ihr Herz ausschütten. Beim Brotbrechen erkennen sie ihn dann als den auferstandenen Herrn und kehren voll Freude nach Jerusalem zurück. Auch wir können "einen Emmausgang machen", wenn uns ein Problem, eine negative Beziehung bedrückt. Wie läuft dies ab? Zuerst bitten wir darum, daß Gottes Geist mit auf dem Weg sei, daß der Auferstandene uns begleite. Dann können wir in der Phantasie dem Men-schen gegenüber, mit dem wir ein Problem haben, uns alles freiweg von der Seele reden, klagen, schimpfen, weinen. Wenn wir uns alles von der Seele geredet haben, können wir ein wenig innehalten und dann innerlich auf den Partner, der in der Phantasie "lebt", hinhören, so wie auf einen abwesenden Briefpartner. Vielleicht kommt da eine Antwort. Zum Schluß können wir dann nochmals beten, so wie es uns der Geist eingibt. Wenn wir nicht weitergekommen sind, dann können wir noch einige Male diesen Emmausgang machen. Noch hilfreicher ist es natürlich, wenn es zu einem Gespräch mit dem wirklichen Gegenüber kommt, wenn beide Seite an Seite einen Spaziergang machen: Mutter und Kind, Arbeitskollege und Arbeitskollegin, wer es auch sei. Für den Fall, daß die Situation sehr verfahren ist, ist es äußerst hilfreich, wenn bei einem Gespräch nur der eine Partner sagt, wie er die Beziehung erlebt, den andern, sich selber. Eine Woche später werden die Rollen gewechselt: Der andere spricht, und der eine hört nur zu. Das ist normalerweise entkrampfend und hilfreich, da man wirklich zuhören kann und nicht unter Rechtfertigungsdruck steht. Auch dieses Gespräch in zwei Teilen kann öfter geführt werden, bis man spürt, daß man einen Schritt weitergekommen ist und vielleicht sogar "voll Freude zurückeilen" kann. Und wenn man nicht eilen kann, dann eben humpeln, wie das bei Krücken der Fall ist. Mit den zwei Krücken, die ich Ihnen an die Hand gab und mit den vielleicht besseren Krücken, die Sie kennen. Zum Schluß darf ich Ihnen noch eine kleine Weg-Geschichte erzählen: Ich ging mit meinen Eltern zusammen spazieren. Da hörten wir plötzlich einen Lärm und sahen einen kleinen Buben, der mit seinem Dreirad umgekippt war. Wir gingen alle drei in Startstellung, um beim ersten Schreien hinzueilen und zu schauen, was dem Kerlchen passiert sei. Nichts dergleichen. Kein Weinen. Er schaute nur auf zu uns und rief uns über zwanzig Meter zu: "Das war jetzt ein Verkehrsunfall!" Dann schwang er sich auf sein Dreirad, strampelte davon, drehte sich im Fahren halb um und schrie uns nach: "Ich muß noch viel üben!" Ist das nicht schön! Diese ruhige, nüchterne Feststellung, daß da etwas danebengegangen ist. Und dann nicht die Beschuldigung des "blöden Dreirades" oder eines "dummen Steines", sondern die einfache Erkenntnis: "Ich muß noch viel üben!" Auch dies gehört zum Sakrament der Versöhnung: die Liebe üben. Täglich einüben und ausüben. Es ist uns zugesagt, daß wir das können; denn der, welcher uns richtet, ist auch der, welcher uns aufrichtet aus dem Staub und sagt: "Nimm deine Bahre und geh!" Pater Willi Lambert, SJ |
#296 ddddddddd14.06.2007 - 17:33 |
Was ist das für eine junge Frau, die in dieser unheiligen Zeit Theologie studiert, sich mit alten Handschriften auf Latein beschäftigt und sich mit 27 fürs Kloster entscheidet ? Sie heißt Schwester Katharina und hat am 2. Juli die ewige Profess in Seligenthal abgelegt. Das war die endgültige Entscheidung fürs Kloster. Die heilige Katharina von Alexandrien: Der Legende nach sollte sie gerädert werden. Als das Rad zerbrach, ließ sie der römische Kaiser enthaupten. Engel brachten ihre sterblichen Überreste auf den Berg Sinai genau dorthin, wo Gott sich Mose im brennenden Dornbusch offenbart hatte. Die heilige Katharina beim Dornbusch verbindet das Alte mit dem Neuen Testament. Das hat der jungen Katharina von heute gefallen. Für ihren Beruf braucht Schwester Katharina einen kritischen Blick. Er war nötig, als sie ihre Promotion schrieb: eine Forschung im Fach Bayerische Kirchengeschichte über Wolfgang Marius, der 1514 bis 1544 dem Kloster Aldersbach als Abt vorstand und einen Kommentar zur Benediktusregel geschrieben hat. Bisher war ein solcher Kommentar aus dem 16. Jahrhundert unbekannt. Die Arbeit des Abts war unter falschem Titel im Handschriftenkatalog einordnet; darum blieb sie als Regelkommentar unentdeckt. Seitenweise Handgeschriebenes aus dem 16. Jahrhundert. Das bedeutet: unbekannte Abkürzungen entschlüsseln, den Text abtippen, die selben Stellen immer wieder korrigieren und vergleichen. Weil nichts so hartnäckig ist wie Fehler. Schwester Katharina ist noch hartnäckiger. Schon der Vater nannte sie Sturkopf eine Eigenschaft, die sie mit keine halben Sachen machen und man muss dranbleiben können beschreibt. Dranbleiben muss, wer 2500 Jahre alte Texte im griechischen Urtext liest. Das Original ist nicht so glatt wie die Übersetzung. Es gibt Begriffe, die zwingen dem Lesenden Pausen auf; machen bewusst, dass Geschichte nicht statisch ist: Eine Vorstellung ist nicht einfach da. Sie entwickelt sich. Die Leidenschaft für Forschung hat per se noch nichts mit dem Kloster zu tun. Fürs Kloster entschied sich die ruhig und klar wirkende Schwester Katharina nicht, weil sie mögliche Lebensformen miteinander verglich. Es gab keine Alternative. Irgendetwas in ihr sagte: Wenn ich das nicht tu, vermurks ich mein Leben. Die Familie sah das anders. Schon beim Studium der Theologie sollte sie lieber was Gscheits machen: Lehrerin oder Finanzbeamtin zum Beispiel. Inzwischen haben sie daheim gemerkt, dass das Glück auch im Kloster liegen kann. Ein paar Mitstudenten sind der Klosterschwester gegenüber distanzierter als einer jungen Frau in Zivil. Aber auch das ändert sich, sobald sie merken, dass in dem Gewand ein ganz normaler Mensch steckt. Leben im Kloster: Der Tag beginnt um 5 Uhr morgens mit einer Zeit des persönlichen Gebets und endet offiziell um 19.45 Uhr mit der Komplet, dem Nachtgebet. Dazwischen gibt es viele weitere Gebete und so viel Arbeit, wie jede schafft. So richtet sich jeder Tag aus auf die innere Stimme, bei der nur Gott im Zentrum steht. Das ist etwas anderes als egozentrische Selbstfindung. Etwas ganz anderes als das, was Schwester Katharina Klostertourismus nennt. Damit meint sie Leute, die Klosteraufenthalte auf Zeit mit ihrer abgeschirmten Atmosphäre wie ein Wellnessprogramm genießen: von einem Kloster ins nächste tingeln und dabei das Wesentliche nicht mitbekommen. Und doch ist es die Aufgabe der Klöster, den Menschen in einer hektischen Zeit zu helfen, zu sich wieder selbst und vor allem zu Gott zu finden. Die 27-Jährige will im kommenden Wintersemester ihr Lehramtsstudium für die Fächer Latein und Religion abschließen. Mit den Schülern kommt sie gut klar. Sie ist sogar erstaunt darüber, wie sehr sich diese für so gar nicht jugendliche Themen wie meditative Gebetsformen interessieren. Vielleicht rührt ihr guter Draht zur Jugend daher, dass sie authentisch ist. Sie tut einfach das, was sie sagt. Ohne viele Schnörkel und ohne Drumherumreden. Und sie macht aus ihrer eigenen Unheiligkeit keinen Hehl: Auch eine Klosterschwester macht Fehler. Und darf immer wieder neu anfangen. Das, was gerade ansteht, richtig und gut machen. Darauf kommt es an. Dann gibt es auch keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Gisela Dürselen |
#295 ffffffff14.06.2007 - 17:02 |
Sapere Benedictum oder: Die Würze des Mönchtums Weltverantwortung aus benediktinischer Sicht gestern und heute Ein An-Denken über das Salz der Erde DT vom 20.04.2002 Von Abt Albert Altenähr OSB Es sei zu Beginn die gefährliche Frage gestattet, ob Weltverantwortung überhaupt eine benediktinische Kategorie ist. Weltverantwortung ist ein moderner Begriff. Eigentlich ist nirgends in der Regel Benedikts etwas von einer Verantwortung des Mönches gegenüber der Welt zu lesen. Die Instanz, vor der sich der Abt als Modell eines jeden seiner Mönche verantworten muss, ist nicht die Welt, sondern Gott, vor dem er Rechenschaft ablegen muss. Diese Präzisierung des Blicks ist kein akademisches Glasperlenspiel, sondern sie ist für das benediktinische Lebensverständnis grundlegend. Nicht die Welt ist die Instanz, vor der Benedikt sich rechtfertigen muss, sondern Gott ist das Ziel, vor das der Weltmensch und Weltmönch Benedikt sich gestellt sieht. Die leichthin genannte Weltverantwortung möchte ich als Gottverantwortung der Welt neu umschreiben. Für den Mönch benediktinischer Prägung heißt das: Wie kann er diese Welt, die nicht einfachhin vor dem Tor seines Klosters beginnt, sondern die er selbst ist, auf Gott hin leben. Was hat Benedikt Europa und der Welt gegeben? Papst Paul VI. hat 1964 Benedikt zum Patron Europas erhoben. Es war die kirchen- oder liturgie-offizielle Anerkennung, dass Benedikt Europa der Welt etwas gegeben hat. Doch was hat Benedikt der Welt gegeben? Es sei zumindest ansatzweise aufgezählt. Da sind die Skriptorien, die die antiken Schriftsteller kopierten und wunderbare Handschriften schrieben und illuminierten. Da sind die Baumeister, die Kirchen und Klöster mit goldenem Blick für Gottes Herrlichkeit und menschliche Notwendigkeit schufen. Da wurde gerodet und kultiviert, das Geheimnis der Kräuter und Essenzen entschlüsselt und für Heilkunst und Gaumenlust neu durchmischt. Die Lagen der Weinberge wurden durchschmeckt und bis ins Heute hinein mit dem Bonus Klosterprodukt etikettiert. Da wurde Gebet in Liturgie hinein strukturiert und zelebriert, nicht zu vergessen den zugleich herb-irdenen als auch esoterisch-schwebenden Gregorianischen Choral. Die Klöster waren Schulen des Abendlandes und gaben als solche und in Schulen ihre Erfahrung und ihr Wissen in die Welt hinein. Die Aufzählung könnte und müsste verlängert werden. Sie könnte und müsste zugleich in die verschiedenen Jahrhunderte und Regionen Europas detailliert hinein buchstabiert werden. Ob glaubens- und kirchenintensiver Christ, ob bekennender Atheist: Keiner, der durch Europa wandert, kann an diesen Zeugnissen benediktinischer Weltgestaltung vorbeigehen. Und wenn er es denn tut, dann geht er nicht an der Welt von gestern, sondern an der Welt heute vorbei, die ohne diese monastische Spur um mehr als eine Spur ärmer wäre. Und wie geht es weiter? Zunächst: Vieles lebt auch heute sehr lebendig. Die Welt darf dankbar dafür sein und wir sollen und wollen es weiter pflegen. Und doch: Wie geht es weiter? Oder anders gefragt: Beantwortet das, was ich aufgezählt habe und vergaß aufzuzählen, die Frage nach der Weltverantwortung aus benediktinischer Sicht? Hat es das je beantwortet und beantwortet es die Frage der Weltverantwortung der Benediktiner heute? In der Mitte der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es die Würzburger Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. In dem Beschluss Orden hieß es damals: Geistliche Gemeinschaften erfüllen ihren Auftrag nicht schon dort, wo sie diesen oder jenen konkreten Dienst leisten. Was sie den Menschen vor allem schulden, ist ein geistlicher Dienst: Erhellung des Lebenssinnes, Glaubensermutigung, Zeugnis für Gottes Dasein und Liebe, eine Haltung der Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft, des Vertrauens und der Hoffnung, ein Beitrag zur Achtung der Menschenwürde und zur Menschlichkeit des Lebens. ... Nur dort, wo die Gemeinschaften mehr sind als bloße Zweckverbände, können sie ein Ferment christlicher Menschlichkeit sein in einer Gesellschaft, die den Menschen immer einseitiger nach Leistung und Bedürfnissen beurteilt und verplant. Damit ist nicht einer Zweigleisigkeit, nämlich der Abtrennung des Grund-auftrags von den Aufgaben der Zeit und vom Dienst am Mitmenschen das Wort geredet. Der Grundauftrag muss vielmehr in diesen selbst verwirklicht werden und erfahrbar sein. Das verbietet die Flucht in eine weltlose Innerlichkeit. Kritisch sei an den Schluss des Zitates die Frage gestellt, warum man eigentlich immer sehr schnell von einer Flucht in eine weltlose Innerlichkeit spricht? Selten bis nie höre ich im kirchlichen Milieu die Warnung vor einer Flucht der Geistlichen in die geistlose Weltlichkeit. Geistlose Weltlichkeit wird zumeist nur der Welt angelastet. Man sollte aber genauso kritisch auf eine geistlose Kirchlichkeit achten und vor der Flucht in einen geistlosen Verkündigungs- und Sendungsaktionismus warnen. Der Akzent des Zitates aus der Würzburger Synode will aber betont die Notwendigkeit in den Blick rücken, den Grundauftrag nicht als selbstverständlich vorauszusetzen. Wenn man ihn nicht immer wieder in den Blick nimmt, dann verliert man ihn eines schönen Tages aus dem Blick. Worüber man weniger und weniger spricht, das ist irgendwann nicht mehr der Rede wert. Es wird zu einer quantité négligeable. In der Konsequenz eines vernachlässigten Grundauftrags und der vernachlässigten Innerlichkeit liegt die Aussage, die mir vor kurzem knallhart begegnete: Den Sinn der Kirchen heute sehe ich lediglich in ihrem sozialen und caritativem Engagement. Wenn das so stimmen sollte, dann hätten wir Jesus Christus zu einem nützlichen Idioten zur Flickschusterei an der kaputten Welt herabgestuft. Mönche der benediktinischen Regelfamilie, die sich auf diese Nützlichkeitsschiene scheinbarer Weltverantwortung setzen ließen, würden untoten Wiedergängern gleichen, die vielleicht hervorragend funktionieren, die aber ohne Herz und Herzblut daherkämen. Das Gesagte sei noch einmal vielleicht etwas freundlicher mit einer Geschichte zu sagen. Diese Geschichte will nicht dazu auffordern, alle Werke, in denen Mönche Großes gewirkt haben und wirken, aufzugeben. Sie will die Mönche aber einladen, sich immer wieder einen reformatorischen Perspektivenwechsel zuzumuten, damit sie nicht die Quelle verlieren, aus der der Strom fruchtbaren Wirkens gespeist wird. Ein Weltflüchtling, aber die Menschen fanden ihn Ein Pilger ging eine Straße entlang und er kam an jemandem vorbei, der aussah wie ein Mönch und auf einem Acker saß. In der Nähe arbeiteten Männer an einem Gebäude. Du siehst wie ein Mönch aus, sagte der Pilger. Ich bin einer, sagte der Mönch. Wer ist das, der an dieser Abtei arbeitet? Meine Mönche, sagte der Mann, ich bin der Abt. Oh, das ist wunderbar, sagte der Pilger, es ist so gut, eine neue Abtei wachsen zu sehen. Wir reißen sie nieder, sagte der Abt. Niederreißen, rief der Pilger, warum das denn? Damit wir die Sonne aufgehen sehen können, sagte der Abt. Wenn ich es recht sehe, dann war Benedikt kein Prophet schneller Weltzuwendung und vordergründiger Weltverantwortung. Er ging aus Rom weg, er suchte die Zurückgezogenheit des Sacro Speco oberhalb Subiacos und habitavit secum er war ganz er selbst, ganz bei sich. Er war Weltflüchtling, ... aber die Menschen fanden ihn, der einen Schatz gefunden hatte, und er entzog sich ihnen nicht. Wenn ich die Regel Benedikts recht lese, dann propagiert Benedikt durchaus nicht das Ausschwärmen seiner Mönche in die Welt. Ihr Ort sind die claustra monasterii (RB 4,78) und im Kloster soll es alles Notwendige geben: So brauchen die Mönche nicht draußen herumlaufen, was ihren Seelen ja durchaus nicht zuträglich wäre (RB 66,7). Wo hat da die Weltverantwortung ihren Platz? Eine erste, einerseits weit vor-benediktinische, aber zugleich durch und durch benediktinische Antwort könnte so lauten: So weit sich der Mönch auch aus der äußeren Welt zurückzieht, die Welt begleitet ihn bis in den letzten Fluchtwinkel hinein, denn er selbst ist und bleibt Welt. Wenn das stimmt, dann darf auch wohl der Umkehrschluss gelten. Indem der Mönch einen anderen Weg geht, verändert er das Kräfteparallelogramm der Welt der ganzen Welt! Wenn wir die Botschaft Jesu von der kleinen Zahl ernst nehmen, dann ist dieser eine nicht nur nicht wenig, sondern als Salz der Erde und Licht auf dem Berg sehr viel. Wir brauchen weder viele Mönche noch große Klöster, das einzige, was wir brauchen sind gute Mönche und Mönchsgemeinschaften. Wir brauchen Mönche, die Mönche sind. Sie allein haben Strahlkraft, ein Licht in die Welt auszusenden. Aus dem benediktinischen Regelschatz seien an dieser Stelle nur zwei Gedanken in die Weltverantwortung hin-überbuchstabiert. Erstens: Im Prolog der Regel heißt es: So wirst du durch die Mühe des Gehorsams zu dem zurückkehren, von dem du dich in der Trägheit des Ungehorsams entfernt hast (RB Prolog 2). Es ist hier von Gott und der Sünde die Rede, von Gehorsam und Ungehorsam. Das klingt fromm, ist fromm und damit sehr schnell von sehr vielen mit dem Stempel des Obsoleten ad acta gelegt. Aber ist in diesem frommen Kontext nicht eine Meta-Botschaft verborgen, die ich fast als ur-menschlich und in diesem weiten Rückblick als ur-religiös bezeichnen möchte? Wenn ich nur einige Worte aus dem Zitat auslasse, dann klingt es gar nicht mehr fromm, geschweige denn kirchen-fromm oder gar frömmelnd: ... zurückkehren zu dem, von dem du dich entfernt hast. Das ist eine durchaus weltnahe Sprache und der angebotene Inhalt erscheint keineswegs weltfern. Was hier angeboten wird, ist ein Paradig-memenwechsel weg vom immer schnelleren Fortschritt in das Halt der Besinnung und in die Um- und Rückorientierung auf die tragenden Werte. Es ist ein Paradigmenwechsel von der Ideologie, das jeweilige Heute als den höchsten Stand der Offenbarung anzubeten, zur radikalen Anfrage, ob wir nicht ganz anders denken und leben müssten, um auf der Höhe des Heute zu sein und an der Schwelle der Zukunft zu stehen. Es ist ein Paradigmenwechsel von der Mode zur Moderne. Es ist wohlfeil, den Fortschritt an Komplizierungen des Lebens zu beklagen und zu verteufeln und dass es unendlich schwer ist, sich als Kind des Heute aus diesen Kompliziertheiten auszuklinken. Aber es ist nicht zu leugnen, dass die Welt auseinandergefallen ist in ein Durcheinander von Mikadostäbchen, denen die zusammenbindende Hand genommen ist. Und man leidet unter diesem Mikado-Durcheinander, das man nicht in den Griff bekommt. Ein globales Beklagen der nicht mehr greifbaren Komplexität und ein globales Einklagen eines Paradigmenwechsels ist eine Sache. Die Konsequenz daraus zu ziehen, ist eine andere. Sie wird und kann nur eine Sache der Individuen, konkreter Einzelner sein. Das setzt eine mutige Einfalt (simplicitas) voraus, gegen den Strom zu schwimmen. Es ist ein Ausdruck der Lebenssehnsucht und der Lebenskraft. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, sagt ein chinesisches Sprichwort. Wo das gewagt und nicht im geheimen Kämmerchen versteckt wird, da wird bei Begegnungen eine Lebensfrage geweckt und Anschluss gesucht. Das ist keine These und keine Behauptung, sondern eine Erfahrung. Ein biblisches Bild für die Fruchtbarkeit des gelebten Einzelzeugnisses ist die Prise Salz und die kleine Menge Sauerteig, die weite Wirkungen zeigen. Benedikt konkretisiert den Paradigmenwechsel im programmatischen Eingangswort seiner Regel: Höre! Das lateinische obsculta oder ausculta lässt deutlich erkennen, dass Benedikts Anliegen eine auris cultivatio ist eine Kultivierung des Ohres und eine Kultur des Hörens. Erhellend für das Gemeinte ist die biblische Erzählung vom Traumwunsch des jungen Königs Salomo. Im Traum hat der junge König einen Wunsch frei und er bittet um ein hörendes Herz, damit er sein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht (1 Kön 3). Salomo ist sprichwörtlich geworden. Weil er um solches Hören gebeten hat, ist er salomonisch ist er er selbst geworden. Wie im Traum des Salomo ist auch bei Benedikt das Herz das Organ des Hörens. Neige das Ohr deines Herzens fordert der Prolog der Regel. Inzwischen klingt es fast billig als Kalenderblatt-Weisheit, wenn man Saint-Exupéry variiert: ... man hört nur mit dem Herzen gut. Vielleicht sollte man es darum ein wenig weniger schmalzig sagen. Das Hören wird dort zu seiner vollen Wirklichkeit gelangen, wo die Wurzel der Sehnsucht und der Nöte erreicht wird. Diese Wurzel wird im gelungenen Hören auf die Chance der Zukunft, des positiv Entwicklungsfähigen abgehorcht. Ein weiter vertiefender Hinweis des Regelprologs zur Hörkultur ist das Wort aus dem Psalm 95 Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht (RB Prolog 10). Seit den Zeiten der Abfassung des Hebräerbriefes (Hebr 3 u. 4) geleitet das Wort den Beter des kirchlichen Stundengebets als Impuls, wirklich mit Gott zu rechnen, in jeden Tag hinein. Eine jüdische Frage, wann denn heute sei, öffnet dem Wort eine noch einmal neue, eine meta-temporale Tiefe. Die Antwort auf die Frage lautet: Heute ist, wenn ihr seine Stimme hört. Das heißt: Der Mensch ist dann ganz da auf der Höhe der Zeit, auf der Höhe seiner selbst , wenn er im Hier und Jetzt die Ansprache / den Anspruch Gottes wahrnimmt. Die Regel Benedikts und die religiöse Tradition überhaupt nennt das Leben in der Gegenwart Gottes. In nicht-religiöse Sprache übersetzt würde das in etwa heißen: Ein Fundament finden, auf dem ein Standpunkt eingenommen werden kann. Zweitens: Der zweite Regelgedanke, der hier ins Blickfeld zu rücken ist, ist die Kehrseite des gerade ein wenig Ausgefalteten über die Hörkultur. Der kontrastierenden Einfachheit halber sei er in diesem Zusammenhang Redekultur genannt. Wer einen Lese-Streifzug durch die Regel Benedikts macht, wird an den verschiedensten Stellen Hinweise auf das Wort und seinen Gebrauch finden. Einige Zitate aus der biblischen und monastischen Weisheitsliteratur in der Regel Benedikts sind mir persönlich besonders lieb geworden. In multiloquio non effugies peccatum Bei vielem Reden entgehst du der Sünde nicht (Spr 10, 19; RB 6,4; 7,57). Der Schwätzer hat auf Erden keine Richtung (Ps 140, 12; RB 7,58). Und schließlich Den Weisen erkennt man an der Kürze seiner Rede (Sextus, Enchiridion 145; vgl. Sir 20, 5.7; RB 7,61). Mönche, seid Mönche, alles übrige wird euch dazu gegeben Die alte Vätertradition kennt die Kurzverkündigung. Die Menschen kamen zu den Altvätern und baten sie: Gib mir ein Wort. Und die Väter antworteten mit der Würze der Kürze. Ihre kurze Rede sagte etwas, denn sie hatten etwas zu sagen. Ein Rhetorik-Trainer sagte mir vor kurzem: Ob Sie etwas rüberbringen, entscheidet sich in den ersten 15 Sekunden ihrer Ansprache. Die Botschaft sind Sie selbst. Alles was Sie dann noch sagen, ist nur noch Ausdeutung dessen, was Sie in diesen Eingangssekunden rübergebracht haben oder auch nicht. Wenn ich diese moderne These mit der Praxis der Alten zusammendenke, dann übersetzt sich mir die Bitte der frühen Christen an die ersten Mönche in die Formel: Abba, du bist überzeugend. Was ist dein Lebensgeheimnis? Zeige auch mir den Schlüssel, damit ich zu mir selbst finde. Pascal hat diese Verkündigungspas-toral in das griffige Wort gefasst: Rede nicht, wenn du nicht gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt. Was ist Weltverantwortung in benediktinischer Sicht gestern und heute? Meine Antwort: Ich warne davor, sich auf Teufel komm raus durch Dieses und Jenes, durch ein Drittes und Viertes das Wohlwollen der Welt erschleichen zu wollen. Ich plädiere dafür: Mönche, seid Mönche, ... und alles übrige wird sich ergeben wird euch dazu gegeben. Der Autor ist Abt der Benediktiner-Abtei Kornelimünster bei Aachen. Artikel drucken |
#294 ffff14.06.2007 - 00:07 |
Holy Mother and Bride of Christ The intent of my post is not, of course, to challenge that the notion of Church as Mother or as Bride of Christ, or the effectiveness or either title. But they do provide a framework for an observation I would like to make. Amongst committed Catholics, an observer might note two general trends. Some very committed Catholics tend to hold things against "the Church" quite readily (usually, they mean the bishops, because this phrase is thrown around rather like "the Man" ![]() There are also, amongst committed Catholics, those who are much less likely to criticize "the Church" corporately. Even where they might have the exact same complaints, these complaints might be directed at "the bishops" or perhaps not levied at any particular individuals, but also not "the Church." Consequently, the idea of holding the whole Church (from Justin the Martyr to Edith Stein) demanding an account for the actions of a few individuals--even bishops!-- "from the Church" doesn\t particularly make sense. An observation of their usage of "the Church" tends, simultaneously, to be more broad: perhaps not trumpeting "we are the church!", but still speaking of "the Church" in a way that suggests the reaction of all the faithful through all time to the call of Chirst, or at least that community which directly inherits the Apostolic tradition in succession and teaching. The first group of committed Catholics tends to have grown up, as I said, "in the bosom of the Church," and for that reason, I posit, tend to be older (since the Catholic ghetto was so largely deconstructed after Vatican II), or from areas of the Church where those institutions are somehow continued to exert a strong influence (older dioceses). Interestingly also, they tend to somewhat resent those institutions. The second group tends to be those who --even if they were born Catholics-- were not brought up in such an exclusively institutionally Catholic enclave; hence, I posit, they tend to be younger Catholics, to be converts, or to be those who are from younger dioceses where such a strong institutional presence has not been constructed. I say this rather in reaction to something I read. In describing a new youth program at a local church, one 60-ish parishioner was saying, "This new program will be very good for the youth, it will let them do their own thing; it\s too late for us, but not for them." Now, I can tell you that this concern which the 60-ish parishioner exhibited is (in my area) rather strictly confined to those who group up before the Council: they had a very thorough, but very strict, education in invariably Catholic schools, from kindergarten to college. In this context, his concern for the creativity of the youth rather makes sense. Since the Council, however, in this area, religious education has more or less ceased to exist; no one goes to Catholic schools, only a few to Catholic colleges. Creativity isn\t particularly on the minds of the youth; one of my classmates in the program, who was not particularly religious, lamented that we didn\t learn anything for all the activities we did. I\m not sure what this really means, vis-a-vis the desirability of creating "Catholic ghettos." But it does seem to me that those who grow up in them, as I\ve remarked before, very often (1) Seem to view the Church as "the system" (2) Seem to place themselves outside or marginal to "the system" (3) In their outlook, tend to resent "the system." Whereas, those who have made more counter-cultural decisions to embrace their faith (1) Seem to view the Church as a historic community (2) Seem to more easily associate themselves with that living community (if not to insist that they ARE that community) (3) In their outlook, tend to have a more tender care for that community So while I\m not sure what this all exactly means, it helps me to make this observation. It reminds me that, in trying to understand the approach different people take towards the Church, they very often have different conceptions of the Church, which are very much a cultural thing. |
#293 ffffffff14.06.2007 - 00:01 |
Why the Camauro is Awesome By which I mean, "What makes things POD cool?" Why is it so easy to like cassocks, incense, side altars, etc.? More to the point, how to these matter to the center of our religion and of our lives, Christ: are they relevant, or, like Calvin critiqued, are they a distraction? Because the concept of "POD" is so instinctual, I\m not going to attempt a systematic answer. But please accept more of a reflection. A while ago, I wrote: "Catholics have an inherant love for all customs obscure and funny-looking." And actually, more thought went into that than may have appeared. Christianity claims to be one body, set apart and sanctified by the work and teaching of Christ, given to all men of all times and places, descendant from the Apostles and following their example in continuing to reach out to the world. To wit: one, holy, catholic, and apostolic. "POD" things, at least the ones which are awesome because they are "obscure" and "funny-looking," express particularly, I think, the holiness and catholicity of the Church, and even hint at its apostolicity. Our obscure traditions are obscured, usually, by the passage of time and the remoteness of the culture(s) from which they originated. Anyone who has studied the history of the old Mass knows that it is a jumble of symbols dating from many different times and many different places; as is, for that matter, clerical vestry. This very obscureness necesarily shows forth the catholicity of the Church: seeing a medieval custom continued today demands the recognition that the Church was present in the Middle Ages and, in continuity, is present today. Seeing a Gaulic or Greek or Italian symbol demands the recongition that the Church was present in that place, and now, across cultures and continents, is present here. The living obscurities of the Church witness to her character as universal, universal to all people and through all time. Our customs hint at the Apostolic because it is that vital connection to the Apostles from which the entire edifice of the Church\s credibility is drawn: we know what we know, we preach what we preach, and we do what we do because it was taught us by the Apostles, and kept by us in unbroken observance. How can one really believe the historical message of a historical figure can be preserved any other way? And by testifying to her presence in all ensuing ages, our obscure customs remind us of that link to the Apostles. The funny-lookingness of our customs is important in expressing the mark of a Church set apart. The Church is not your life as usual; the Church cannot be your life as usual, because Christ came specifically to radically destroy your life as usual. We do not fit easily into ordinary catagories, and we cannot blend in with the surrounding landscape. In fact, the more we do "blend in," the less relevant the Church becomes: when the more the Church looks like the rest of society, when banality reigns within her, she shares that contempt which fallen society has for itself. Of course: the way in which we live our graced lives is the central, the core, and the salvific expression of our radical otherness, our set-apart-ness, that is to say, our holiness--for holiness is simply being set apart for God alone. But that reality is also expressed materially: we don\t dress like you. We don\t sing like you. We don\t build like you. The Church is different, we refuse to blend into the world, and therefore we demand your attention--we demand that you consider the call of Christ to be set apart from the ordinary, fallen world in holiness of life. It is easy to dismiss ceremony and custom as "superfluous," "frivolous," or unrelated to the Word born in a manger long ago. Then again, it is usually easier to be Cavlinist, removing things from tension (like grace-freewill or ceremony-authenticity or symbol-Christ) and opting for one extreme or the other. Free will can be tricky, but the Catholic does not, for that reason, throw it out, as Calvin acknowledges he does for the very reason of its trickiness. Talk of ceremony or symbol can become superficial, but the Catholic does not therefore dismiss it superficial: the Catholic insists on seeing its proper (not its extreme) role. Quite the contrary, and exactly because of the incarnational principle which is the center of gravity in Christianity, these spiritual realities of catholicity and holiness demand physical manifestation. This manifestation is true, for truth is simply an expression which corresponds to reality. This manifestation is charitable, because it is a clear and easy (if simplistic) manner of evangelization: our weirdness compells the outsider to look for explanation, to be drawn in. And this manifestation, because it corresponds to the incarnational principle, is part and parcel with the Catholic vision and the Catholic instinct. It\s hardly peripheral. |
#292 ffffffff13.06.2007 - 22:43 |
By Popular Request... Our visit to the Holy Office Called in by that reader who denied that the Eucharist was symbolic in anyway, efficacious or otherwise? Brought in to answer for certain Bolognian saints or mystical visions? Nah... we just wanted to say hi 6 am. Since we had gone to sleep closer to 2am, waking up to see the Secretary of the Congregation for the Doctrine of the Faith at this hour was a more daunting struggle than it may seem. In a way, one might say we had our own "trial" before the Inquisition. However, three of us made it up and out, more or less on time, though perhaps more less than more. We emerged on the empty Roman street, stumbling for the first few steps, then power-walking the 7 minute stroll to St. Peter\s Square. In this square we found Matt as soon as we had hoped we would -- for we now had perhaps three minutes before the 7am Mass began -- and a good fortune this was, as he knew the correct gate by which we were to attempt to enter the Vatican walls. Frankly, I would have considered waking up this early simply to enter the non-tourist zone of our favorite holy citadel. But no -- we were hoping for an even greater pay off: the unbloody sacrifice of Our Lord. Celebrated by one Cardinal Ratzinger. We presented ourselves to the guards at an entrance next to St. Peter\s colonnade. They for their part seemed somewhat unfazed, so Emily and Matt approached them, I assume saying something in Italian equivalent to "Mass with Cardinal Ratzinger?" The guards laughed and waved us through, pointing in a general way towards what could have been one of two or three buildings. Hmm. It was now 7:01. Late. Blast. We made out the inscription on the Teutonic College, where Ratzinger was saying our Mass, and passed through a gate into a courtyard overgrown with grass and medieval tombs. After jiggling a few doors and rushing back to the guards for more specific directions, we finally found our way in. The chapel was beautiful, Gothic, and a breath of fresh air after a Baroque overload. My first impression was that it seemed just like the medieval chapels of Europe. My second impression was that it WAS one of the medieval chapels of Europe, the real deal. In so many ways. And here we were. It was just the sort of chapel in which you would expect to hear fine German singing wafting to the rafters. And indeed, we did. The Mass was concelebrated with perhaps 25 or 30 priests, sat in a semi-circle along the edge of the apse, the cardinal sitting in the rear directly behind the altar. We were a bit disappointed in that this was the German seminary, but we saw perhaps one seminarian, serving. But then again, it was the German seminary. The congregation was definitely overwhelmed by the sanctuary; there were perhaps 15 of us, maybe less. The Mass was beautiful, as is any Mass where Our Lord transcends reality to commune with His people and make present the saving mysteries. But the ceremonies themselves were beautiful in their own rite (er, right), well done, I thought, and the hymns transcendent. I was not surprised to see Matt navigating the German hymnal with all the ease of someone who has done so plenty of times before, even though to my knowledge he hadn\t; it was one of the ways he always surprises me and thus, paradoxically, no longer surprises me. I don\t remember from whom we took communion, but I rather suppose this is appropriate. Even if it were the Pope, I would hope that we would have been sufficiently distracted by the God in his hands.. (well, perhaps not the Pope, but my point stands). The Mass ended, the priests processed to the sacristy in the back of the chapel, and we had some time to spend with Christ as they devested. We went to the door of the sacristy, and one or two of us put a foot through the door, only to be immediately brushed/pushed out with some commotion, either in German or English, I don\t recall. This much I will give the NCR editorials -- high ranking officials have a way of surrounding themselves with unsmiling monsignori. Ah well. Somewhat chastised, we waited outside the door with two other young men who seemed to navigate the Germanic language more natively than we. When after some more time the cardinal emerged, we asked him if we could speak with him for a moment; he smiled and agreed. I handed him the rosary which I ask all my friends to pray and all my priests to bless, asking him to bless it as well; I confess, I did hand it directly to him on purpose. We explained we were from Notre Dame, and admired his writings, and thanked him for his ministry. Emily and Matt had him sign books he had written (he wrote, "God bless you!" ![]() Thanks for asking ![]() |
#291 ffffff13.06.2007 - 22:41 |
don\t know whether to laugh or cry when I see the mainstream (secular) media\s portrayal of the latest document from the Congregation for the Doctrine of the Faith: "Vatican says feminism \lethal\ to families", screams Shasta Darlington (Reuters); "Pope hits out at feminist radicals" proclaims AFP; ""Vatican Assails Feminism" bemoans the Canada Globe & Mail . . . and so on. One wonders if they actually bothered to read the document, or merely skimmed it for a "controversial" sentence or two about which they could rant. On the Collaboration of Men and Women in the Church and in the World immediately struck me as being profoundly feminist -- howbeit not the kind that is envisioned in the manifestos of NOW or. It is a feminism rooted in love and the embrace of woman\s inherent differences, opposed to a feminist ideology motivated by antagonism and the struggle for power, or that which obscure or suppress sexual distinctions. Here are just a few passages that impressed me: . . . Formed by God and placed in the garden which he was to cultivate, the man, who is still referred to with the generic expression Adam, experienced a loneliness which the presence of the animals is not able to overcome. He needs a helpmate who will be his partner. The term here does not refer to an inferior, but to a vital helper. This is so that Adam\s life does not sink into a sterile and, in the end, baneful encounter with himself. It is necessary that he enter into relationship with another being on his own level. Only the woman, created from the same "flesh" and cloaked in the same mystery, can give a future to the life of the man. It is therefore above all on the ontological level that this takes place, in the sense that God\s creation of woman characterizes humanity as a relational reality. In this encounter, the man speaks words for the first time, expressive of his wonderment: "This at last is bone of my bones and flesh of my flesh" (Gn 2:23). * * * In this perspective, one understands the irreplaceable role of women in all aspects of family and social life involving human relationships and caring for others. Here what John Paul II has termed the genius of women becomes very clear. It implies first of all that women be significantly and actively present in the family, "the primordial and, in a certain sense sovereign society", since it is here above all that the features of a people take shape; it is here that its members acquire basic teachings. They learn to love inasmuch as they are unconditionally loved, they learn respect for others inasmuch as they are respected, they learn to know the face of God inasmuch as they receive a first revelation of it from a father and a mother full of attention in their regard. Whenever these fundamental experiences are lacking, society as a whole suffers violence and becomes in turn the progenitor of more violence. It means also that women should be present in the world of work and in the organization of society, and that women should have access to positions of responsibility which allow them to inspire the policies of nations and to promote innovative solutions to economic and social problems. * * * Therefore, the promotion of women within society must be understood and desired as a humanization accomplished through those values, rediscovered thanks to women. Every outlook which presents itself as a conflict between the sexes is only an illusion and a danger: it would end in segregation and competition between men and women, and would promote a solipsism nourished by a false conception of freedom. Without prejudice to the advancement of women\s rights in society and the family, these observations seek to correct the perspective which views men as enemies to be overcome. The proper condition of the male-female relationship cannot be a kind of mistrustful and defensive opposition. Their relationship needs to be lived in peace and in the happiness of shared love. Although released to the public in July 2004, as it has so often done in the past the Congregation dated the document on a special occasion in the life of the Church: "May 31, 2004, the Feast of the Visitation of the Blessed Virgin Mary." And it is Mary to which the Congregation directs the reader\s attention, as a model of faith, trust, courage and conduct. . . . It is from Mary that the Church always learns the intimacy of Christ. Mary, who carried the small child of Bethlehem in her arms, teaches us to recognize the infinite humility of God. She who received the broken body of Jesus from the Cross shows the Church how to receive all those in this world whose lives have been wounded by violence and sin. From Mary, the Church learns the meaning of the power of love, as revealed by God in the life of his beloved Son: "he has scattered the proud in the thoughts of their heart... he has lifted up the lowly" (Lk 1:51-52). From Mary, the disciples of Christ continually receive the sense and the delight of praise for the work of God\s hands: "The Almighty has done great things for me" (Lk1:49). They learn that they are in the world to preserve the memory of those "great things", and to keep vigil in expectation of the day of the Lord. To look at Mary and imitate her does not mean, however, that the Church should adopt a passivity inspired by an outdated conception of femininity. Nor does it condemn the Church to a dangerous vulnerability in a world where what count above all are domination and power. In reality, the way of Christ is neither one of domination (cf. Phil 2:6) nor of power as understood by the world (cf. Jn18:36). From the Son of God one learns that this "passivity" is in reality the way of love; it is a royal power which vanquishes all violence; it is "passion" which saves the world from sin and death and recreates humanity. In entrusting his mother to the Apostle John, Jesus on the Cross invites his Church to learn from Mary the secret of the love that is victorious. Far from giving the Church an identity based on an historically conditioned model of femininity, the reference to Mary, with her dispositions of listening, welcoming, humility, faithfulness, praise and waiting, places the Church in continuity with the spiritual history of Israel. In Jesus and through him, these attributes become the vocation of every baptized Christian. Regardless of conditions, states of life, different vocations with or without public responsibilities, they are an essential aspect of Christian life. While these traits should be characteristic of every baptized person, women in fact live them with particular intensity and naturalness. In this way, women play a role of maximum importance in the Church\s life by recalling these dispositions to all the baptized and contributing in a unique way to showing the true face of the Church, spouse of Christ and mother of believers. Responses from fellow bloggers and the web is, well, mixed: * Jimmy Akin engages in some humorous "pre-analysis grousing" ("The document, as usual, has a ponderously long title that badly needs to go on a diet before it develops vascular disease" ![]() * Oswald Sobrino, Catholic Analysis: "n my reading, the crux of the document consists of two points: the unchangeable nature of marriage as requiring male and female, and the central theological image of Bridegroom and Bride. . . . As usual, we have from Rome a prophetic document aptly timed to influence the decisions we must make." * Mary Ann Glendon (interviewed by National Catholic Reporter\s John Allen Jr.): "essentially a critique of certain aspects of old-line 70s feminism\ that have long since faded." * Amy Welborn: "such a cursory, unknowing introductory explanation of \feminism\ drains credibility from the rest of the document. Which is too bad, because the rest is generally better than this introductory material" Labels: ratzinger |
#290 gggggg13.06.2007 - 22:36 |
"Those Who Forget the Past . . ." -- The Lessons of "Mercy Killing" The U.S. Holocaust Memorial Museum\s website has a section on the Nazi Persecution of the Disabled, including the origins of the Nazi T4 Euthanasia Program. The T4 Euthanasia Program had its roots in Hitler\s drive to develop a "master race" out of a "biologically pure" Aryan population. The forced sterilization of those suffering from hereditary disease -- a move reflected in the United States\ eugenics movement -- was a precursor to the mercy killing of those deemed "uncurable." According to the HMM, planning for the Euthanasia Program was believed to be initiated in 1939. In October of that year, Hitler signed a secret authorization granting doctors the right to carry out "mercy deaths" of patients considered "incurable according to the best available human judgment of their state of health." The authorization gave physicians, medical staff and administrators immunity from prosecution for their participation in the program. Six gassing installations were subsequently established to facilitate the secret execution of children and adults with physical disabilities or mental ilness, otherwise deemed "unfit" for life. (Mentally and Physically Handicapped: Victims of the Nazi Era; also available in PDF format). Eventually, the T4 Program became public knowledge, and in August 1941 was formally halted by order of Hitler, in response to "private and public protests concerning the killings, especially from members of the German clergy." This did not bring an end to the executions, however, which secretly resumed in 1942. Rather than gassing, the executions were carried out by lethal injection and drug overdose in clinics throughout Germany into the last days of World War II, "expanding to include an ever wider range of victims: so-called asocials, geriatric patients, bombing victims, and foreign forced laborers.": During the initial phase of operations, from 1939 until 1941, about 70,000 people were killed under the Euthanasia Program. At the proceedings of the International Military Tribunal in Nuremberg (1945-1946), it was estimated that the total number of victims was 275,000 people. The Euthanasia Program instituted the use of gas chambers and crematoria for systematic murder. The experts who participated in the Euthanasia Program were instrumental in establishing and operating the extermination camps later used to implement the "Final Solution". For further documentation of the T4 Euthanasia Program, see Henry Friedlander\s The Origins of Nazi Genocide: From Euthanasia to the Final Solution. * * * In December 2004, the Royal Dutch Medical Association (KNMG) "asked the Netherlands Ministry of Health to create an independent board to evaluate euthanasia cases for each category of people \with no free will,\ a category that would include children, the severely mentally retarded and patients in irreversible comas. ("Dutch ponder \mercy killing\ rules", CNN Dec. 2, 2004). According to the Associated Press, the Groningen Academic Hospital in Amsterdam "recently proposed guidelines for mercy killings of terminally ill newborns, and then made a startling revelation: It has already begun carrying out such procedures, which include administering a lethal dose of sedatives." ("Netherlands grapples with euthanasia of babies" MSNBC, Nov. 30, 2004). The story made its rounds through the blogosphere, but as Hugh Hewitt noted in the Weekly Standard ("Death by Committee", received precious little mention by the editors and pundits in the mainstream press. Now, according to Knight Ridder News, a group of Dutch doctors are pressing the issue further by publicly admitting to killing twenty newborns, presenting themselves to public prosecutors with the intent of provoking public recognition of their actions by the Dutch Parliament: The law says people can elect suicide over continued treatment for terminal conditions, but it does not apply to children under 12. Debate over the sanctioned killing of children has been raging in the Netherlands for months and has drawn the attention of the Vatican and anti-euthanasia groups from around the world. The nation\s Supreme Court first approved of euthanasia, under certain circumstances, in 1984. Ten years later, the parliament outlined rules to follow to avoid prosecution. In 2002, members of parliament voted it into law. But the law has dealt with patients who have requested death. This discussion - which is in a very preliminary stage and expected soon on the parliament\s calendar - is about those who cannot request death, or voice a choice for life. "Doctors report killing of babies" Knight Ridder News (March 7, 2005). The Dutch Parliament\s approval of euthanasia "under certain circumstances" is practically a myth. Euthanasia is now being performed in the Netherlands not only by consent of the patient but autonomous fiat of the physician -- as Henk Reitsema, leader of the L\Abri Fellowship in Holland, learned when he discovered the facts behind his grandfather\s death. (Deadly Diagnosis in the Netherlands, by Jonathan Imbody. Family Voice January/February 2001). According to the report by Concerned Women for America, "Dutch politicians and health officials carefully emphasize a system of controls designed to ensure patient autonomy. In practice, however, those controls are a fairy tale. Dutch medical surveys reveal that in three out of four cases where doctors intervened to hasten death, the patient did not give permission." And according to a recent article in the New England Journal of Medicine by euthanasia advocates Eduard Verhagen and Pieter Sauer, infant euthanasia is unreported and widespread as well, by a rate of "15-20 cases every year -- yet only an average of three reported annually." (LifeSiteNews, March 11, 2005). It is an "irony of history," notes the International Task Force on Euthanasia, that Holland was the only occupied country whose doctors refused to participate in the Nazieuthanasia program: Dutch physicians openly defied an order to treat only those patients who had a good chance of full recovery. They recognized that to comply with the order would have been the first step away from their duty to care for all patients. The German officer who gave that order was later executed for war crimes. Remarkably, during the entire German occupation of Holland, Dutch doctors never recommended nor participated in one euthanasia death. Commenting on this fact in his essay "The Humane Holocaust," highly respected British journalist Malcolm Muggeridge wrote that it took only a few decades "to transform a war crime into an act of compassion." * * * Those living in the United States might react with horror and moral repugnance at the news coming from the Netherlands, but we\ve got monsters in our own backyard to contend with. The State of Oregon has already taken the plunge by passing its own doctor-assisted suicide law in 1997, resulting in the documented deaths of more than 170 patients (I\m not sure if this one counts). And as I write this, Florida\s 6th Circuit Courge Judge Greer is hell-bent -- figuratively and metaphysically -- on ensuring the death of Terri Schindler-Schiavo, brushing aside every attempt by her parents to save her life (as reported by Fr. Rob Johansen of Thrown Back, March 8, 2005). At this point, all that seems to stand between Judge Greer and Terri\s demise are the efforts of Rep. Dennis Baxley, R-Ocala and the Florida legislature (as reported by Sun Sentinel March 10, 2005; further commentary on Earl Appleby of LifeMatters, Catholics in the Public Square). And, as we noted in an earlier post ("Better Off Dead" or "Not Dead Yet?" March 2, 2005), the lawyer for Terri\s husband Michael, as well as the leading medical witness, are both personally involved in the movement to legalize euthanasia in the United States. No small coincidence, that. * * * Those involved in Germany\s T4 program were compelled by social Darwinianism (for whom the disabled were considered an impediment to their utopian dream of a master race); the Dutch on the other hand are motivated by a more enlightened compassion (desiring a quick and "painless" end to those for whom there is no cure), and Michael Schiavo is driven by the desire to put his wife out of her alleged misery and go on with his own life (having already done so to a certain extent, shacking up with his mistress and melting down Terri\s wedding rings to make jewelry for himself). Regardless of the historical context or personal motivation, there seems to be an underlying theme to these situations: when faced with the task of caring for the disabled, and especially those deemed incurable, all those involved have subjectively decided that the patient\s life is of such a quality that he or she may be deemed expendable. Suffering is regarded as the greatest offense, and killing is considered the chief act of mercy. As Dr. Bert P. Dorenbos, President Schreeuw om Leven (Cry for Life) Hilversum, Holland, observes, underlying the push for euthanasia is an attempt to get rid of suffering, and all the inconvenience and human drudgery that suffering entails. In a report on The Dutch Euthanasia Law (Public Justice Report Vol. 25, No. 3, 2002), Dr. Dorenbos examines the implications of this view: Those against euthanasia are portrayed as fundamentalists and brutal people who are willing to extend suffering rather than accept the merciful killing of those who suffer. It is quite obvious, however, that it is impossible to ban suffering from society. After the fall into sin, suffering belongs to humankind. One day it will be vanished when God\s new order of righteousness and justice arrives. But for now, the answer to suffering is not killing the patient, but caring for the patient. If the doctor cannot cure the patient, the time has come to care for the patient. Euthanasia, seen in a broader context, is part of the hedonistic, egoistic, materialistic mindset by which humans think they have the right to decide about anything they want. This leads to a society in which people think of themselves first. When humans drift away from the universal principles of love, righteousness and justice, then life is at stake. To resist euthanasia is therefore to resist the deterioration of society. We increasingly face the threat that only those who are strong will live, that only the fittest will survive. Euthanasia is a Darwinist, evolutionary principle. By contrast, the true basis of human life is that the strong should take care of the weak, from conception to the grave. Humans are crying for a way out of suffering, death, and meaninglessness, often not knowing where to turn. The fight for life creates a mission field, because life is life only in the eternal perspective of the new heaven and new earth. During the apocalyptic times through which we are living, it is clear that killing humans at any point between conception and death is a brutal offense against the Creator of life. Without doubt, the judgment of such a killing society will come. Only through repentance and living in the expectation of the Lord\s eternal kingdom is there a way of life on the way to life. When Dr. Dorenbos was notified of the plight of Terri Schiavo in 2003, he responded with a "warning from Holland" that Judge Greer\s decision to deprive Terri of essential nutrition and hydration "is more important than the Supreme Court Decision to ban euthanasia in the United States of America," given that it would "[open] the floodgate of subjective decision making in cases of life and death": At the moment when, in the Dutch debate on euthanasia, a court ruled that withholding food and fluid is a permissible medical treatment, the road was paved for the euthanasia law currently in force in Holland. In the case of Mrs. Ineke Stinissen, who had been in coma for several years, a Dutch court ruled in 1990 that food and fluid could be withheld from her. Mrs. Stinissen died shortly afterward from starvation. The request to remove Mrs. Schiavos food and water came from her husband. Since then, discussion about the termination of life is no longer based on the objective fact of a patients terminal illness, but more and more on a subjective approach to the quality of that patients life and the subjective view of professional and nonprofessional persons about the right to life or death. Dr. Dorenbos should know the dangers of the subjective approach, as his country has already made the transition from formal legalization of voluntary euthanasia to covert involuntary euthanasia for the elderly, to what looks to be the impending endorsement of infanticide (but only under certain conditions) in a matter of decades. There is a memorable scene in The Thanatos Syndrome, by Walker Percy, involving a chapter-length conversation between the protagonist, Dr. Thomas More, and Father Smith, a somewhat off-kilter but perceptive priest holed up in a fire-tower: [Father Smith] "You are an able psychiatrist, on the whole a decent, generous humanitarian person in the abstract sense of the word. You know what is going to happen to you?" [Dr. More] "What?" You are a member of the first generation of doctors in the history of medicine to turn their backs on the oath of Hippocrates an d kill millions of old useless people, unborn children, born malformed children, for the good of mankind -- and to do so without a single murmur from one of you. Not a single letter of protest in the august New England Journal of Medicine. And do you know what you\re going to end up doing? You a graduate of Harvard and a reader of The New York Times and a member of the Ford Foundation\s Program for the Third World? Do you know what\s going to happen to you?" "What\s going to happen to me, Father?" "You\re going to end up killing Jews." Dr. More shrugs off the priest\s response. Readers may be inclined to do so as well, convinced that any mention of the Holocaust in the context of a moral argument borders on the cliche. However, it is altogether likely that, barring persistent action by our legislators and the vocal protest and opposition of fellow Americans, we will witness an increasing number of "mercy killings" such as those already happening in the Netherlands under the masque of compassion. We best heed the cryptic warning of Fr. Smith: "Do you know where tenderness always leads? "No, where?" "To the gas chamber." "I see." "Tenderness is the first disguise of the murderer." Recommended Links: * The International Task Force on Euthanasia\s website compiles articles "addressing the issues of euthanasia, assisted suicide, advance directives, assisted suicide proposals, "right-to-die" cases, euthanasia practices in the Netherlands, disability rights, pain control and much, much more" -- including a one-page fact sheet on Terri Schiavo you can send to journalists ignorant about the case. |
#289 dddddddd13.06.2007 - 20:14 |
Michael Waldstein 81 Offers Insightful Translation of John Paul IIs A Theology of the Body Dr. Michael Waldstein has studied and taught the concepts of the spiritual communion of life, love, marriage, and sexuality contained in John Paul IIs A Theology of the Body for 10 years as Director of the International Theological Institute for Studies on Marriage and the Family in Gaming, Austria. I had worked very hard to understand the order of the argument, he says, but I always wished that I could get my hands on a division of the work by John Paul II himself. The Pope delivered the lectures comprising A Theology of the Body to his General Audience between 1979 and 1984. Soon after each catechesis was delivered, it was sent to the English editorial office of the Vatican newspaper, LOsservatore Romano, to be translated by whomever was on duty at the time. Because the translators were dealing with individual catecheses, there were inadvertent omissions and many inconsistencies. Like many readers, I had the feeling that I didnt know where I was and where I was going. I tried very hard to figure out the structure from indications in the text itself that alert the reader to transitions to new topics. Dr. Waldstein was confident that there had to be an outline among John Paul IIs papers that he would have used during the writing process. As a result, he went to John Paul IIs archives in Romes Casa Polacca with a Polish colleague, Fr. Wojtek Janusiewicz. The documents initially offered nothing new; however, further research led to additional folders containing a Polish version of A Theology of the Body. The archivist, though, explained that the Italian text was the original and the Polish merely a translation. When Dr. Waldstein and his colleague examined the documents, however, they discovered that the Polish text contained an elaborate system of chapter and section headings five levels deep. Their conclusion that Polish was the language of the original text was confirmed when they found the religious sister who had typed the original manuscript for then-Cardinal Karol Wojtyla when he was in Krakow. They also found a handwritten note from John Paul II indicating that the structure of the work remained the same when he adapted it for his Wednesday audiences. The dissatisfaction with my own effort to see the structure made it an incredible thrill to discover the original work in the John Paul II archives, Dr. Waldstein comments, John Paul IIs own headings make the text so much clearer and enjoyable to read. There is a good deal of artistry in his headings; for example, the repeated use of the number seven. The discovery of the headings is, on a textual level, the most groundbreaking result of my work, says Waldstein. Also very important is the discovery that the roots of John Paul IIs teaching about love lie in St. John of the Cross. Before he entered the underground seminary, Karol Wojtyla began to read the Doctor Mysticus intensively. He learned Spanish to read his poetry in the original. Seven years later he wrote a doctoral thesis on St. John of the Cross. It is in particular the notion of love as a gift of self that is rooted in St. John of the Cross. Another aspect is St. John of the Cross disciplined attention to the conscious experience of the person, to what Wojtyla later calls the lived experience of personal subjectivity. In the long introduction (128 pages) I show the points of convergence with St. John of the Cross and their unfolding in Wojtylas intense discussion with Immanuel Kant and the Phenomenologist Max Scheler. The translation, index and introduction took Dr. Waldstein two years to complete. The index was particularly time consuming, he says, but also particularly necessary. When asked what encouraged him to continue his painstaking work in spite of numerous obstacles, Dr. Waldstein replied, Over the past 10 years I have had a growing sense of the importance of this text for the present time in the life of the human race. The power of John Paul IIs vision, particularly his power to show the beauty of love, is really extraordinary. That was the main source of the energy I had in completing the project. Dr. Waldstein currently is working on a book that will be called John Paul IIs Theology of the Body: Context and Argument. The first part now mostly finished - presents some stations in the debate about the ends of marriage: among the Gnostics, in Kant, Solovyov, Scheeben, Hildebrand, Doms and Wojtylas Love and Responsibility. The second part offers a reading of the Theology of the Body on this background. My main goal in that second part is to unpack some of its more difficult parts with the help of the background provided in Part One, he comments. A second book, Common Good and Gift of Self: The Communion of Persons in St. Thomas Aquinas and John Paul II is about half finished. In that book I want to work out the deep common roots of these two thinkers in the Trinitarian theology of the New Testament. When asked about his experience at UD where he received his Ph.D. in Philosophy, Dr. Waldstein replied, What I appreciated about UD was the vigorous cross-discipline debate. We all had a grounding in key classical texts and talked to each other across disciplines. That gave me the confidence to avoid the trap of over-specialization, which can turn academic life into a series of monologues understood only by the speakers themselves. He considers the primary audience for A Theology of the Body to be those who are seriously interested in understanding their sexuality on a deep level. The text is hard to read, but there are a number of people, for example Christopher West, who have excellent skills in presenting the main points more simply for a broader audience. I hope the text will be used in colleges and universities as a primary text worth studying with great care. I also hope it will be used, as it increasingly is, by study groups of people who want to understand eros and its beauty in the relation between man and woman and in marriage preparation programs. p More information about this book may be found at http://www.pauline.org. Over the past 10 years I have had a growing sense of the importance of this text for the present time in the life of the human race. Michael Waldstein |
#288 dddddddd13.06.2007 - 19:38 |
Cordial Greetings; I am a Catholic seminarian in my fourth year of seminary, and I hope to be a teacher or professor of theology after ordination and further studies. I have a strong interest in ethics and moral theology. I am writing to express my grave concern regarding the use of aborted fetal cell lines in vaccines. I am especially concerned by the circumstances surrounding the introduction of the new fetel cell line PER C6, which, as I understand, indicate that medical \harvesting\ of human fetuses is something that will continue if cell lines stemming from aborted fetuses are accepted in the United States. As someone who will be accountable for the moral formation of other Americans, I implore you to use the proper authority of your administration to promote the use of only unobjectionable cell lines in scientific research. If I come to understand that particular vaccines are made possible by previous terminations of human life AND that similar terminations are continuing to be accepted or endorsed by the pharmeceutical industry, I fear that I would have to discourage the use of those vaccines. I thank you for your careful and sensitive work on this and other difficult issues. May God bless and reward you for it. In early 2003, the Abbey received a very generous donation from the estate of Mrs. Mary Saner. The gift came at a perfect time, for our home had begun to approach a critical stage of disrepair. Two of the three wings needed re-roofing, and the main A/C unit was on its last legs the ventilation and cooling of the West Wing had even become so problematic that few of the fathers still lived there. Further, the option of a mere "patch-up" project quickly emerged as infeasible; the electrical system and the plumbing were crying out for timely action, and the complete removal of asbestos, so generously applied 45 years ago, had become not only overdue, but a necessary condition for a building permit. A number of issues connected with the original floor plan also clearly deserved attention. The small size of the bedrooms, in particular, had led more and more members to seek additional storage spaces, using the basement or a second room for storage, and continuing to feel cramped in their own rooms. When the opportunity suddenly arose to start with a major remodeling, we wasted no time. By May 2003 all of the fathers living in the West Wing had moved out, and after the first phase of asbestos abatement, construction began. The whole process, especially the first phase, was very involved and time consuming. During the fifteen months that followed, each person had to move at least once, and most moved two times or more. Vacating one wing at a time, we dwelt in two-thirds of the facility, trying to cope with noise and dust and the constantly changing circumstances of a monastery that had been turned into a construction site. On August 2, the process finally came to an end when the newly renovated East Wing was reopened and we began the final process of moving back in. Once again, the house feels and functions as a monastery. The new building has solved a number of problems (see box). We are very grateful to a number of donors who have helped us bring the project to completion. The Catholic Foundation of Dallas gave a particularly crucial gift, and deserves the special thanks of our whole community for their generosity and recognition of our service. Having crossed this milestone of remodeling the monastery building itself, there remain a number of projects that deserve attention. Landscaping around the entrance has yet to be done, the monks\ carport ought to be replaced, and the parking for the Abbey needs to be increased. Further down the road, we even have hopes of building a crypt on the property where we may keep the bodies of our deceased Fathers, and also some sort of a memorial (a Marian grotto, perhaps) for students and members of the Cistercian family who have passed away. Still, these remain only hopes for the future. Abbey Church Services Office of Readings and Morning Prayer 6:00am Daily Mass Monday through Saturday 6:30 am Mass on Sunday 9:00 am Evening Prayer 6:00 pm First Friday Mass 7:30 pm The Collegium Cantorum of the University of Dallas will join us for Mass on the First Friday of every month September through December. Renovation makes abbey a comfortable home Abbey improvements &1048708; A new entrance and reception area close to the chapel entrance, providing for an indoor gathering space after masses, and a main entrance easily monitored by the receptionist. &1048708; A new heating and air system that is more reliable and individualized, and vastly more energy efficient, enabling us to turn off the air in unused rooms. &1048708; An infrastructure that can accommodate new plumbing and electrical systems, solving some acute problems of the old building. &1048708; An ew regulation-sized elevator, adjacent to the sick room upstairs, large enough for a stretcher in case of emergencies. &1048708; A guest dining room that can seat 10-15 for visits from monks\ families and for CPS Bible Study groups. &1048708; An expanded refectory (dining room) and recreation room, larger and more secure storage facilities for the sacristy, and a Chapter Room able to accommodate both community meetings and special masses. &1048708; Several small visiting rooms and two confessionals on the first floor. &1048708; Two guest bedrooms for visiting priests and family member of the monks. &1048708; An asbestos-free building. |
#287 fffffff13.06.2007 - 19:37 |
In his article Communion in the hand? The tradition speaks published Nov. 10 of last semester\s University News, Matthew Schultz insisted in the strongest terms on the unacceptability of Catholics receiving the Eucharist in their hands. While there is no doubt that "communion on the tongue" is an old and venerable tradition and while study and reflection lead us also to conclude that it is normally preferable to "communion in the hand," there is still need for comment on Schultz\s article. Its dramatic oversimplifications contribute to serious misunderstandings about the development of Church doctrine and practice, further blurring the crucial distinction between a Catholic theology that knows and lives its tradition and a merely reactionary anti-Modernism. The article also imposes unnecessarily upon the consciences of the readers, stopping only one step short of asserting that a knowledgeable Catholic would receive the Eucharist in the "untraditional way" only in order to weaken faith in the Real Presence. Schultz\s article draws most of its weight from several quotations from the Congregation for Worship\s 1969 document Memoriale Domini. Unfortunately, his use of these quotes ignores important issues of ecclesial context (for example, by mistakenly calling the document a papal encyclical, and, more significantly, by treating as meaningless the Church\s subsequent permissiveness towards the practice in question). What\s more, it also fails to interpret the quotes in light of the very document from which they came. For instance, Memoriale Domini explicitly notes "that ancient usage once allowed the faithful to take this divine food in their hands and to place it in their mouths themselves." In saying this, the Congregation for Worship decidedly did not imply that the holy men of the early Church contributed to the "conscious and deliberate weakening of faith in the Real Presence" which Mr. Schultz suggests is inevitably wedded to the practice. The document continues, "the Church\s prescriptions and the evidence of the Fathers make it abundantly clear that the greatest reverence was shown the Eucharist, and that people acted with the greatest prudence." It seems to us, then, quite possible to receive the Eucharist in the hand in an appropriate manner. What\s more, Memoriale Domini itself was the document that re-opened the possibility of well-catechized Catholics licitly receiving the Eucharist in their hands; precisely because of it, "communion on the tongue" is a question no longer of obedience, but of prudence and discernment. (Note well the accompanying letter in Acta Apostolicae Sedis 61, pp. 546-547, available translated online.) Before speaking too absolutely about the meaning of a given liturgical gesture, one must at least acknowledge the full tradition of the Church, weighing the wisdom of theologian-saints such as St. Cyril of Jerusalem who advised catechumens: "when you come forward, do not draw near with your hands wide open or with the fingers spread apart; instead, with your left hand make a throne with your right hand, which will receive the King." (Mystagogical Catechesis 5.1) Similar statements are given by St. John of Damascus, St. Cyprian of Carthage, St. Justin Martyr, and others. Their testimonies do not prove that "communion in the hand" is ideal in all times and cultures, but they do illustrate the need for a good deal of caution and tentativeness when using a few proof-texts to speak for "the tradition." It is unfortunate that this discussion has emerged in this venue; bemoaning liturgical "dirty laundry" (real or alleged) in such a public forum seriously risks giving scandal to those tempted to see Catholic piety as inherently finicky and partisan, or worse still, hypocritical and arrogant. Perhaps anyone wishing to continue this discussion should approach the theology department and request an internet message board for that purpose. This method would be very adequate for the purpose and would not imprudently involve uninterested members of the university community. |
#286 rrrrrrrrr13.06.2007 - 18:21 |
Marriage and vocation Last Sunday\s Bible readings for Mass got me thinking about the sense in which marriage, as distinct from celibacy for the sake of the Kingdom, can be called a vocation. It\s not as easy a question as many seem to think, and not everybody is going to like the answer I\ve tentatively come up with. It is now common, at least among pastors and pastoral theologians, to speak of marriage as a vocation. But it wasn\t until at least the mid-20th-century, around the time of Vatican II, that such language came to be widely used. Indeed, I can find hardly any use of it between New Testament times and the last fifty years or so. And for more than one good reason, IMHO. Which is why I find the newfangled language rather odd. For one thing, marriage is what most people are supposed to go in for. So it doesn\t seem that there\s anything there to be "called" out of in order to serve God. If a vocation is a call from God to serve him and him alone, fully and explicitly, then marriage can\t be called a vocation in that sense. For as the Apostle says: The unmarried man is anxious about the things of the Lord, how to please the Lord. But the married man is anxious about worldly things, how to please his wife, and his interests are divided. And the unmarried or betrothed woman is anxious about the things of the Lord, how to be holy in body and spirit. But the married woman is anxious about worldly things, how to please her husband. I say this for your own benefit, not to lay any restraint upon you, but to promote good order and to secure your undivided devotion to the Lord. But of course that doesn\t settle it. Paul wrote as he did to the Corinthians at a time when the Lord\s return in glory was expected within the lifetimes of the believers being addressed. The resulting sense of eschatological urgency made it natural to recommend that one not marry if one was not already married, so that one could devote oneself exclusively to the spread of the Gospel. But some Christiansmany in factwere and are married. That\s why Paul also wrote to the same believers: "Only let each person lead the life that the Lord has assigned to him, and to which God has called him." Thus the question whether marriage is truly a "vocation" remains open from a scriptural standpoint, so that we should ponder the question from another angle. In the same letter, and purely in the spirit of pastoral advice, Paul tells "the unmarried" and "widows" that "it is better to marry than to burn." The question whether widows should remarry appeared to be a rather significant one for the early Church, for male life expectancy at the time tended to leave many rather young widows in its wake. Paul gave what appears to be a natural answer: if a given widow\s sexual needs are such that she is unable to remain continent, then she should remarry rather than fornicate. And we\re not just talking widows here, for he also says: "... because of the temptation to immorality, each man should have his own wife and each woman her own husband" (emphasis added). Now if we content ourselves with saying the primary point of marriage is to avoid sexual immorality, then marriage seems to consist more in spiritual prophylaxis than vocation. But of course Paul didn\t content himself with that, and neither has the Church. Clearly, spiritual prophylaxis is one point of marriage, and the Church has always presented it as a "secondary end" of marriage. Under St. Augustine\s influence, it was of course long taught that the "primary" end of marriage is procreation, which is what justified the self-indulgence entailed by sex. Whether or not sex needs such justification, it is obviously true from a purely natural point of view that the primary end of marriage is procreation. But there is no such thing as pure nature, and marriage is in fact a sacrament; so the old language of primary and secondary ends isn\t quite adequate. Indeed, if we take seriously what Paul says in Ephesians 5 about marriage, we cannot but see the primary goal of marriage as that of being an icon of the mystery of Christ\s relationship with the Churchone that is sacramental because it helps to bring about what it signifies. Procreation does not so much compete with such a goal as get subsumed under it. Just as giving new and eternal life to his people is why Christ came, so the transmission of life in the form of children is a spiritually momentous consequence of imaging, in marriage, his relationship with his people. From that point of view, it seems that marriage and family do indeed constitute a vocation. Such is how most Catholic clergy, and not a few theologically educated Catholic laity, now talk. But there remains a difficulty, closely related to what I call "the paradox of specialness": if everybody is special, then nobody is. In a sense, every Christian is special just in virtue of their baptismal vocation. They are "called" out of the world, of this age, to bear Christ into the world as part of his Mystical Body, the Church, and thus begin their journey into eternal life. In that sense, every Christian has a vocation, and every other "vocation" is but a specification of the baptismal vocation. But if we\re all special in relation to "the world," we\re not all special in relation to each other. Most Christians are not called either to priesthood or to "consecrated" celibacy, i.e. celibacy for the sake of the Kingdom. The bulk are meant to marry, and some are meant neither for marriage nor for consecrated celibacy. And so it seems best, when speaking of \vocation\ from within the Church, to reserve the term for those called, within the Church, to a special form of service to the Church. Otherwise we can\t distinguish what\s special about the baptismal vocation from what\s special about certain specifications of it. I\m all the more convinced of that because of what I\ve heard many priests, celibate or married, and many "religious," all celibate, say about their vocations. Whether or not they started out "wanting" to be priests or religious, they all eventually got the sense that such was what God was calling them to be. Many priests in particular will tell you that they resisted such a vocation at first, taking a long time to surrender to God and finally to answer his call. Of course some always "knew" they would be priests. But the point is that becoming a priest or religious, whether or not one finds the idea initially attractive, is less a matter of what one wants or comes to want than a matter of coming to recognize and accept what God wants from oneself. And that, it seems to me, is essential to the idea of vocation within the Church. Now with a few rather amazing exceptions, I don\t think people usually approach marriage like thatand when they do, there\s usually something wrong. Marriage is not the sort of thing one is likely to succeed at if one goes in for it primarily because one believes God wants one to. Sacramental marriage entails a wholehearted gift of self to another in both sexual intercourse and in life as a whole. Accordingly, if one does not sincerely and wholeheartedly desire to do that, and desire it for its own sake as a way of being one with one\s beloved, then one is not really going in for it and is unlikely to make it work. I am convinced that such is one reason why there are so many failed marriages among Catholics today. Now that there are far fewer social and economic impediments to divorce than there once were, the sorts of factors that used to keep people in marriages where they never made a true gift of themselves to their spouses have dissipated and we\re seeing the consequences. That should teach us that the desire for marriage has to be originally and primarily autonomous rather than heteronomous: one has to want to marry, and marry this person, wholeheartedly and for their own sake, else one isn\t going to make a truly sacramental go of it. And that makes marriage unlike priesthood or religious life, where the vocation comes primarily from above, from God, and must be recognized and confirmed as such in order to be authentic. One can succeed in marriage only if it\s primarily something one wants, even if God wants it too; whereas one can succeed at priesthood or religious life only if it\s primarily something God wants, and is seen to be such, even if one wants it too. For clarity\s sake, I think we should reserve the term \vocation\ for the latter. So here\s what I\d say about marriage as "vocation". Sacramental marriage is a noble specification of the baptismal vocation, and as such is one way of living the Christian vocation. But it is not a vocation in the sense that one is "called" to it out of the normal course of things. Vocation in that sense is had only by those within the Church who are called out of the normal course of things to devote themselves exclusively to the Kingdom by serving the Church as a whole. We need the latter more than ever today. posted by Mike L at 10/09/2006 11:32:00 AM |
#285 eeeeeeee13.06.2007 - 18:14 |
Atemluft für Leben mit Gott Zu den traditionsreichsten Klöstern des Landes gehört die Abtei Mehrerau in Bregenz. Abt Kassian Lauterer umreißt die Ziele so: "Wir sind keine kostümierten Museumswärter. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass klösterliches Leben einen Menschen glücklich machen kann." VON ALOIS SUMMER (TEXT) UND KLAUS HARTINGER (FOTOS) Die Zisterzienser-Abtei am Bregenzer Bodenseeufer hat eine bewegte Geschichte hinter sich (siehe Fact-Box) und gehört zweifellos zu den traditionsreichsten Klöstern in Vorarlberg. 35 Mönche, davon 27 Priester, gehören der Niederlassung an, wobei in Bregenz momentan 20 leben. Die anderen sind in Birnau bei Überlingen am deutschen Bodenseeufer, in Pfarreien oder im Studium beschäftigt. Abt Kassian Lauterer weiß um die Vorurteile, die manche Leute den Klöstern gegenüber hegen und betont: "Wir sind kein Relikt aus der Vergangenheit und keine kostümierten Museumswärter. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass auch heute klösterliches Leben einen Menschen glücklich machen kann." Die Zisterzienser sind als Reformbewegung des Benediktinerordens im 12. Jahrhundert entstanden, der für seinen Leitspruch "ora et labora" bekannt ist (bete und arbeite). Und dementsprechend sieht auch das religiöse Gemeinschaftsleben aus: Der Tag fängt um fünf Uhr mit der Vigil, dem Morgenlob, und anschließender Heiliger Messe an. Nach dem Frühstück folgt nochmals eine Gebetszeit, die Terz. Um acht Uhr beginnt die Arbeit. Die Mönche und Brüder sind hauptsächlich in Schule, Verwaltung, Sakristei, Kirche, Garten und Küche beschäftigt; der Abt hat zahlreiche Kontakte zu halten; Sitzungen und Beratungen zu absolvieren. Nach der Sext und Non um zwölf Uhr trifft sich der Konvent zum gemeinsamen Mittagessen. Darauf folgt eine Ruhepause. Von 14 bis 18 Uhr ist wiederum Arbeitszeit. Der Tag endet um 19.30 Uhr nach dem Abendessen, der Rekreation und der gemeinsamen Komplet. Abt Kassian Lauterer charakterisiert das Klosterleben so: "Wir fühlen uns nicht als elitäre Super-Christen, sondern wir sind wie die normalen Gläubigen auf dem Weg des Suchens. Das Kloster gibt uns dabei die Atemluft für ein Leben mit Gott." Das Ordensleben sei relativ hart und man müsse schon bereit und fähig sein, die Einsamkeit zu ertragen. Die Zisterzienser sind ein Orden, so Lauterer, der auf Einsamkeit, Schweigen sowie die demütige Arbeit in Feld und Wald großen Wert lege. Und die Klausur, der abgeschiedene Teil des Klosters, sei ein solcher Bereich des Schweigens. Das Kloster Mehrerau ist ein riesiger Gebäudekomplex: Neben der Kirche und den angebauten Regularräumen mit dem Kapitelsaal im Süden das Refektorium und im Westen der Gästebereich. Neben dem internen klösterlichen Bereich liegt über dem Hof das Gymnasium, das derzeit 350 Schüler absolvieren. Angeschlossen sind weiters ein Realgymnasium mit Schwerpunkt Sport (rudern, segeln, Handball) und die Fußballakademie. 170 der Schüler gehen ins Internat, eines der größten in ganz Österreich. Die anderen besuchen das Halbinternat: Sie bleiben über Mittag und studieren nachmittags unter Aufsicht. Zur Mehrerau gehören weiter das Sanatorium mit derzeit 55 Betten, die verpachtete Landwirtschaft mit Vieh, Maststieren und Pferden sowie ein großer Garten zur Most- und Schnapserzeugung. Der Abt von Wettingen-Mehrerau ist Präses einer Kongregation, der sieben Männer- und 13 Frauenklöster, darunter Gwiggen, angehören. Er besucht diese etwa alle drei Jahre. Auch ist er Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz. Er ist wie eine Äbtissin auf "unbestimmte Zeit" gewählt. Im Alter von 70 Jahren muss er den Rücktritt anbieten. Endgültig Schluss ist dann mit 75. Kassian Lauterer ist derzeit 72 Jahre alt. Als Motivation für einen Eintritt ins Kloster lässt Kassian Lauterer ausschließlich religiöse Gründe gelten. Es gebe zahlreiche Anfragen, doch darunter auch solche, deren Beweggründe andere seien. Lauterer: "Wir sind da eher zurückhaltend. Es muss der klare Wille vorhanden sein, nach dem Evangelium zu leben. Ansonsten wird man nicht glücklich." Zuerst absolviert ein Interessent die halbjährige Postulantenzeit. Darauf folgt das einjährige Noviziat. Insgesamt hat der Interessent fünf Jahre lang Zeit, sich den Eintritt zu überlegen. Nach der Ewigen Profess sind nur mehr schwerwiegende Gründe für einen Austritt möglich: Dass das Leben im Kloster zu eng ist; dass jemand lieber Pfarrer auf dem Land wäre. Oder wenn sich jemand verliebt und heiraten möchte. Dieses Ansinnen muss dann in Rom behandelt werden. Den nächsten Teil der Serie lesen Sie am Sonntag, den 14. Mai, über die Franziskaner Missionsschwestern von Gaißau. SPIRITUALITÄT Die Zisterzienser sind der Regel des Heiligen Benedikt verpflichtet. Im Zentrum stehen dabei drei Fragen: Was will Gott von mir und meiner Gemeinschaft? Was wollte er von den Gründern? Was will er von uns in dieser Zeit? Den drei Fragen gemeinsam ist die Grundfrage des Heiligen Bernhard: Wozu bist du gekommen? Und die Grundfrage des Menschen: Was ist der Sinn meines Lebens? Wozu bin ich auf Erden? Unterwegs mit diesen Fragen sucht der Mönch die Synthese in seinem Leben und will zugleich eine Orientierung für den Menschen seiner Zeit geben. Benedikt fasst Wesen und Ziel des monastischen Lebens in der Forderung zusammen: Der Liebe Christi nichts vorziehen. Die Mönche beten stellvertretend für alle Nöte der Mitmenschen. Das Kloster - ein Raum des Schweigens - ist auf das Hören ausgerichtet. Abt Kassian Lauterer (oben): Ausschließlich religiöse Gründe entscheiden über einen Eintritt. Das Kloster Mehrerau gehört zu den strengeren Orden in Vorarlberg. Das Grundmotto des Heiligen Benedikt lautet: Ora et labora. |
#284 ddddd05.04.2007 - 14:39 |
Dies ist der Zwischenspeicher von G o o g l e für http://profezie3m.altervista.org/ptm_steiner.htm nach dem Stand vom 27. März 2007 18:55:23 GMT. G o o g l es Cache enthält einen Schnappschuss der Webseite, der während des Webdurchgangs aufgenommenen wurde. Unter Umständen wurde die Seite inzwischen verändert. Klicken Sie hier, um zur aktuellen Seite ohne Hervorhebungen zu gelangen. Diese Seite im Cache bezieht sich eventuell auf Bilder, die nicht länger zur Verfügung stehen. Klicken Sie hier, um nur den Text im Cache anzuzeigen. Um einen Link oder ein Bookmark zu dieser Seite herzustellen, benutzen Sie bitte die folgende URL: http://www.google.com/search?q=cache:cq2O9gN3ZeQJ ![]() Google steht zu den Verfassern dieser Seite in keiner Beziehung. Diese Suchbegriffe wurden hervorgehoben: sabiona monache Ven. Madre Agnese Chiara Steiner: la vita e le rivelazioni LA VITA Ven. Madre Agnese Steiner Teresa Steiner nacque il 29 agosto 1813 a Tesido, a nord di Monguelfo nellalta Pusteria, a quel tempo sotto la dominazione bavarese. Era la secondogenita di un matrimonio tra un vedovo di 69 anni, Simone Steiner, e una giovane di 25, Maria Sinner. Dai coniugi Steiner nacquero quattro figli: Maria, Anna (morta a sette anni), Giacomo e Teresa. Le fonti storiche li dicono contadini possidenti: una qualifica sociale che ai nostri giorni è paragonabile a quella di coltivatori diretti. I primi anni della piccola Teresa non furono diversi da quelli delle bambine della sua età e della sua terra. Era particolarmente affezionata al padre Simone, uomo di salda pietà, aperto al buon umore. Simone Steiner morì quando Teresina non aveva ancora quattro anni, era il 23 marzo 1817. La morte del padre lasciò un grande vuoto nellanima della piccola Teresa; cera, sì, la mamma, ma i testimoni dellinfanzia di Teresa sono concordi nel dire che laffetto del padre era stato molto più intenso. Non che la mamma Maria non volesse bene alla figlia ma non era certo Teresa la prediletta fra le tre orfanelle lasciate da Simone. Più che nella mamma, la piccola Teresa trovò un sostegno e una guida nella sorella di suo padre, Anna, che conviveva nella casa Steiner. Dalla zia Anna la piccola Teresa imparò a pregare; da essa soprattutto fu iniziata alla meditazione della passione e morte di Gesù. Faceva non meno di tre ore di preghiera al giorno, togliendo il tempo necessario non alle faccende della casa, ma al sonno perché si alzava alle tre del mattino. La morte di Simone Steiner, oltre a gettare Teresa nel dolore e nello sconforto, portò gravi disagi economici a tutta la famiglia Steiner. Per cui, benché in tenera età e di costituzione gracile, Teresa dovette darsi da fare per essere utile alla famiglia col proprio lavoro. Ma non cera molta comprensione per lei. «Mi facevano fare - racconta lei stessa - i lavori più difficili per i quali non avevo le forze e pare che tutto il più gravoso cadeva su di me». Ma più grandi di queste sofferenze fisiche furono quelle morali. Di esse Teresa manterrà sempre un ricordo indelebile: «Io sono stata nei primi anni così piccola, gracile e debole per natura che le mie sorelle, le serve e tutti non mi potevano vedere in casa». La fanciullezza della piccola Teresa era immersa già profondamente nella croce, che la rendeva diversa dalle sue compagne. Cercava spesso la solitudine e la preghiera. Appena era libera dagli impegni della scuola e della casa, correva in chiesa distante una mezzora di cammino dal suo maso. Teresa sentì la vocazione di farsi monaca fin da bambina. Ne parlava spesso alla mamma, ma non riusciva a strapparle il permesso di seguirla. Tanto la madre Maria quanto gli altri parenti volevano che pensasse al matrimonio e non a farsi monaca. Per levarle di testa quella idea che credeva bizzarra, la mamma lallontanò dalla sua casa e la mandò da suo fratello Giacomo Sinner. In casa dello zio Giacomo, Teresa faceva la serva: i lavori più gravosi erano per lei. Le fu affidata, tra laltro, la cura e la custodia del bestiame bovino. Malaticcia comera, il suo fisico venne presto prostrato dalle eccessive fatiche del lavoro, tanto che la mamma Maria dovette ricondurla nella casa paterna. Intanto la mamma e gli altri parenti erano sempre più decisi ad impedirle di seguire la sua vocazione. La pena interiore per Teresa era grandissima, tanto più che non poteva avere alcun dubbio sulla sua vocazione. Ebbe un segno straordinario di conferma: «Leggendo un libro presso una finestra - narra nei suoi Appunti Autobiografici - mi sentii chiamare da un fanciullo, il quale mi disse: "Tu devi abbandonare tutti e andare lontano a farti monaca". Con la mano mi mostrava la città dove dovevo monacarmi, che dopo conobbi essere stata quella di Assisi. Mi ripugnò questa cosa sommamente, ma poi riflettei e dissi tra me: "Ebbene, o Signore lo faro"». La Madonna fu generosa di grazie verso Teresa che si rivolgeva a Lei con la fiducia di una figlia affettuosissima. La risposta di Maria SS. non tardò a schiarire la densa foschia nellanima di Teresa. Ad un periodo di indicibili pene interiori - oscurità, aridità, tentazioni di ogni genere - verso i diciotto anni seguì un breve periodo di comunicazioni e altri conforti celesti molto superiori a tutti gli altri provati prima. E che queste luci e gioie venissero da Dio lo conferma il fatto che esse acuirono in Teresa la volontà di soffrire. Scriveva la Venerabile: «Mi pare dessere stata morta a tutte le cose della terra; in questo tempo pregavo sempre il Signore che mi desse più croci». Le fonti storiche sulla vita della giovane Teresa sono unanimi nel ricordare la sua premura per i poveri, i malati e moribondi. La compassione verso i poveri era concreta. Per loro si privava volentieri di qualcosa del suo pranzo; e i pochi spiccioli di denaro che talvolta riceveva per sé passavano facilmente nelle tasche di qualche mendicante di passaggio. Teresa assisteva giorno e notte gli infermi e i moribondi. Era chiamata ovunque, e i sacerdoti stessi quando sapevano che cera lei ad assistere i moribondi, dati loro gli ultimi sacramenti, sapevano di poter stare tranquilli. Dicevano: «Cè Teresa? Allora stanno in buone mani». Prestava ai malati i servizi più gravosi e più ripugnanti, con tanta amabile e generosa dedizione che, secondo un teste del processo, «gli infermi la riguardavano come un angelo consolatore». Tutti i testimoni di questo ardore di carità di Teresa sono concordi nel ricordare che attraverso le cure affettuose del corpo malato essa cercava di arrivare alla loro anima. E ciò specialmente quando erano moribondi. Dopo la morte, poi, faceva speciali preghiere di suffragio perché fossero liberati dal purgatorio. Poco tempo dopo la morte della zia Anna, per fortificarsi spiritualmente si recò a Brunico, dove il 14 luglio 1834 fu iscritta nel Terzo Ordine di S. Francesco presso il Convento della SS.ma Trinità dei Cappuccini. Diventò terziaria professa lanno seguente, l11 luglio 1835, prendendo il nome di Chiara. Era un primo passo verso lideale francescano dal quale sempre si sentiva attratta e in cui avrebbe voluto realizzare subito la sua vocazione religiosa. Poco tempo dopo, spese a S. Candido parte del denaro lasciatole dalla zia Anna per imparare il ricamo, la confezione dei fiori artificiali e a suonare lorgano. Aveva in testa uno scopo ben preciso, e qualunque cosa imparasse a fare era soltanto in funzione di questo scopo: rendersi idonea per essere accettata in qualche monastero. Casa natale della Ven. Steiner Nonostante la contrarietà della Madre e dei parenti si recò a Bressanone e bussò alla porta del vecchio monastero delle Clarisse per essere ammessa. Ma Teresa non aveva la dote sufficiente e sapeva fare tanto poco. Così venne respinta dalle Clarisse di Bressanone. A questo punto avrebbe dovuto ritornare a Tesido a vivere tra il feroce pettegolezzo dei suoi paesani. Non se la sentì e decise di rimanere a Bressanone. Fu alloggiata da una pia donna. Lì incontrò il canonico Giorgio Habtmann, Rettore del Seminario. Habtmann fu per la Steiner un direttore spirituale che la sostenne molto in questo turbolento periodo della sua vita. Habtmann consigliò alla giovane di entrare nel monastero delle Benedettine di Sabiona, distante pochi chilometri da Bressanone. Non era lideale per Teresa, ma seguì obbediente il consiglio del confessore. Era lautunno del 1835. Le monache rimasero ammirate per le virtù della nuova postulante e nutrivano rosee speranze nel suo avvenire. Ma altro era il piano di Dio. Qualche tempo più tardi Teresa cadde gravemente malata. «Restai come morta - scriverà più tardi la Madre Steiner - anzi, per diverse ore mi tenevano per morta. Quando vidi, per così dire, separarsi lanima dal corpo, dissi: "Signore, datemi altro tempo di vita". In questo stato ebbi una visione del monastero di Assisi, che io non conoscevo, e decisi che, se fossi guarita, vi sarei andata certamente. Lo dissi al confessore che mi assisteva, ma egli mi rispose che mi levassi assolutamente dalla testa quella cosa, la quale era stata una illusione». Riuscì a superare la fase più critica della malattia, pur non riuscendo a rimettersi del tutto. Dopo solo tre mesi di permanenza le Benedettine di Sabiona, convinte che Teresa fosse tubercolosa, furono costrette a rimandarla dalla mamma a Tesido. Al suo ritorno a casa i compaesani la fecero oggetto di scherni e disprezzo, cercando di dissuaderla ancora una volta dallintento di farsi monaca. Teresa visto il clima ostile si fermò poco presso la madre; tornò a Bressanone. L8 aprile 1836 superò positivamente un esame per labilitazione a maestra. Rimase quasi ininterrottamente a Bressanone sino al novembre del 1837. A questo tempo soprattutto si riferisce quanto scrisse più tardi la Madre Agnese: «Nello spazio di quattro anni io non so dire quante malattie mortali ho avute, avendo perduta affatto la salute. Alle volte sono venuti tre o quattro medici a visitarmi, ma nessuno capiva il mio male, e consumai in medici e medicine molto denaro. I patimenti che soffrii in questi tempi mai li potrei descrivere. Mi sforzavo di credere ai confessori che mi consigliavano di deporre ogni pensiero di entrare in un monastero, ma nel mio interno sentivo tutto il contrario e morivo dal desiderio di farmi monaca». Teresa chiese al canonico Habtmann di permetterle di partire per qualche monastero di Assisi, ma il confessore era irremovibile. Le permise soltanto di entrare in un monastero tirolese, per provare la sua salute. Così il 4 novembre del 1837 fu ammessa come convittrice tra le Orsoline di Brunico. Meno di un mese dopo, però, era già fuori del monastero. Si era ammalata di nuovo e in maniera piuttosto grave, tanto che il medico aveva consigliato le monache di dimetterla perché tubercolosa. Fu costretta allora a tornare ancora una volta al suo paese natale. Da Tesido, di tanto in tanto, Teresa continuava a recarsi a Bressanone, se non altro per incontrarsi col suo direttore spirituale, il canonico Habtmann. E a Bressanone, nella chiesa delle Clarisse, nel giugno 1838, sentì chiarissima la voce di Dio, che la sollecitava a realizzare subito la sua vocazione religiosa. Racconta negli Appunti Autobiografici: «Dopo la Santa Comunione mi disse il Signore: "Ora è volontà mia che ti alzi e ti faccia monaca in Assisi. Lo voglio e tu non puoi, ma io farò tutto: farò per te anche miracoli"». I miracoli vennero davvero. Innanzitutto quello dellimmediata accettazione da parte delle Terziarie Francescane Tedesche di Assisi, appena otto giorni dopo che Teresa aveva fatto loro domanda. Le Cappuccine di Assisi non si garantirono neppure chiedendo informazioni precise e più particolareggiate su quella aspirante tirolese. Ma ci fu anche un altro miracolo: Teresa era poverissima e non aveva danaro né per pagare il viaggio per Assisi né per la dote. Ebbe ottanta scudi doro da un buon vecchio incontrato in una chiesa e al quale si sentì sollecitata interiormente a rivolgersi chiedendogli un qualche aiuto per realizzare la sua vocazione religiosa. A completare la somma per la dote pensò poi lo stesso suo confessore Habtmann. Teresa fin dal primo periodo di permanenza nel monastero di Assisi venne pesantemente vessata dal diavolo. E del resto la rabbia diabolica contro Teresa, aveva una facile spiegazione. Laurora di quella nuova vita religiosa fervorosissima annunziava grandi conquiste per il Regno di Dio. Il fuoco damore di Teresa per il Signore si accendeva soprattutto nellEucaristia. Una delle monache, Suor Isabella, osservava: «Lho osservata più volte prima della S. Comunione; particolarmente se tardava, andava tutta anelante ed ansante per lorto a respirare laria aperta, sembrava che le mancasse il respiro, cercava divertirsi, sfogarsi invitare il suo diletto con amorose giaculatorie, cantare qualche strofetta ... insomma si conosceva che non poteva reggere più allimpeto di amore che la trasportava». Il vero amore di Dio trova espressione concreta nellamore del prossimo. «Ella amava tutti e tutte ugualmente - attesta Suor Isabella - con amore disinteressato; compativa tutti; se non poteva le azioni, (compativa) almeno lintenzione. Io non lho intesa mai parlare sinistramente o mormorare di qualcuno, mai lho potuta vedere disgustata con qualcuno, benché avesse moltissime occasioni di qualche risentimento; aiutava anche con lopera dove poteva, e lo faceva in un modo così obbligante, così cordiale che era il rifugio di tutte. Chi per aiuto, chi per consiglio, chi per il conforto, chi per dubbi e timori; tutte trovavano in lei e nella sua carità ciò che cercavano». Bruciava dal desiderio delle anime: «Il suo zelo per la salute delle anime era inarrivabile; per impedire un solo peccato avrebbe sofferto tutte le pene dellinferno, e per salvare unanima sola avrebbe volentieri dato tutto il suo sangue». Dal 26 giugno 1839 cominciò un periodo di prove spaventose. «Nel giorno della mia vestizione - racconta essa stessa nei suoi Appunti - prima dindossare il santo abito, mi visitò il Signore e mi disse: "Io non verrò più per ora a visitarti; ti do il dono di sposa". E scomparve». I paradossi di Dio: Suor Agnese andava a Lui e Lui si ritraeva da lei. «Fui abbandonata ai demoni in modo che molti libri non basterebbero a dirlo. Ogni giorno mi pareva un inferno scatenato contro di me per le fortissime tentazioni di disperazione, contro la fede, la purezza e ogni altra virtù, con angustie e afflizioni inesprimibili. Ogni notte ero visitata dai demoni in modi e forme visibili ed orribili ed ero da essi tanto molestata che dovevo fuggire dalla cella e girare per il monastero». Non trovò comprensione neanche in Madre Caterina, maestra delle novizie, che, non conoscendo la vera origine di queste "stravaganze", le dava penitenze che essa accettava con molta rassegnazione. Peggio ancora la giudicavano le monache: per loro Suor Agnese era davvero pazza. Ci pensò il Signore a far mutare opinione alle monache sul conto di Suor Agnese. Una di esse, quella che più le era contraria, si ammalò gravemente. Doveva restare sempre a letto e non trovava né sollievo né miglioramento nel suo male. Soltanto la presenza di Suor Agnese, che la visitava spesso, riusciva a darle un po di calma. Labbadessa allora dette a Suor Agnese lincarico formale di assisterla in tutto e per tutto. A poco a poco la carità di Suor Agnese - era stata una espertissima infermiera nella sua terra tirolese - dissipò la cattiva disposizione danimo della consorella malata contro la novizia. Ora stimava moltissimo Suor Agnese; e il suo giudizio si fece sentire positivamente anche sulle altre monache. Si videro sotto altra luce le stravaganze della loro novizia. Determinante poi fu il parere del nuovo confessore, P. Norberto, che rassicurò tutte sul fatto che "la cosa era soprannaturale". Lossessa, la pazza per tanti mesi, alla fine fu riabilitata nella loro stima. E quando, il giorno di Pentecoste il vescovo, Mons. Domenico Secondi, invitò le capitolari a pronunciarsi sullammissione di Suor Agnese alla professione perpetua, tutte votarono sì. Il 6 giugno 1841 Suor Agnese donò sé stessa integralmente e irrevocabilmente pronunciando la formula della Professione religiosa nelle mani del vescovo di Assisi. Nel 1847 così descrisse la Madre Agnese lo stato dellanima sua nei mesi successivi al giugno 1841: «Dopo la Professione, mi trovai per qualche tempo contenta: sentivo crescere nel cuore di giorno in giorno la fiamma di amore verso lo Sposo, sentivo un desiderio tanto grande dimitarlo e partecipare ai suoi dolori che avrei voluto nelle meditazioni togliere Lui dalle mani dei carnefici e mettermi io al suo posto...». In questo fuoco damore divorante si delinea chiaramente una componente caratteristica della vita spirituale della Madre Steiner: la riparazione. Madre Agnese portava tonache molto rappezzate e le erano molto care per lamore che portava alla santa povertà. Aveva una pietà particolare per le anime del Purgatorio, con le quali fu più volte in misteriosa comunicazione. In un brano dei suoi Appunti, scritto sicuramente in questi anni, Suor Agnese annota: «Ora spesso mi si presentano le anime di quei parenti che passano allaltra vita. Tre volte è venuta da me unanima che soffre molto, come anche unabbadessa delle Clarisse di Germania che io conoscevo bene. La vidi tutta nera e aveva soltanto un po di bianco sullo scapolare: piangeva terribilmente ed ho saputo che soffriva tanto per i troppi riguardi e per le condiscendenze verso le monache, ma era salva». Gesù una notte le disse: «Ti condurrò a vedere il Purgatorio e come penano in esso le anime dei trapassati. Tu poi prenderai cinque di quelle anime e saranno quelle che piacciono a Maria, mia e tua madre, di liberare, e ciò conoscerai con chiarezza: - parlane, però, al confessore e riportane il consenso col merito della santa ubbidienza». Secondo la testimonianza di P. Norberto, questa liberazione di anime dal Purgatorio avvenne più volte. Le fonti storiche riferiscono anche dellapparizione a Suor Agnese dellanima della sua madre defunta. Maria Sinner era morta il 6 gennaio 1841, improvvisamente, ma dopo aver ricevuto gli ultimi sacramenti. Quel giorno stesso apparve alla figlia Suor Agnese in tempo di ritiro. «Io la vidi morta - racconta negli Appunti - senza sapere che era morta... Oh che pianto! Oh quanto pregai per essa! La vidi che pativa anche per me e spesso veniva a visitarmi. Dopo tre mesi ebbi notizia della sua morte. Spesso nelle feste della Madonna mi si faceva vedere afflitta e in pene». Tra le altre colpe, Maria Sinner doveva espiare in Purgatorio anche quella di essersi opposta alla vocazione della figlia. Ed ora proprio alla figlia monaca chiedeva il suffragio di essere liberata dal Purgatorio. Un giorno, benché gravemente malata, Suor Agnese si recò di notte in chiesa per lucrare lindulgenza del Perdono dAssisi per lanima di sua madre. «Ivi seguitando nellorazione - racconta P. Francesco - le comparve di nuovo lanima di sua madre e le disse: "Figlia mia, ti ringrazio, vado ora in Paradiso a preparare il posto anche per te"». Tutte le monache - anche quelle che per anni avevano dubitato di lei - alla fine si piegarono allevidenza di ogni giorno: la profondità della vita religiosa di Suor Agnese, che irradiava ovunque un irresistibile fascino soprannaturale. Dio scelse Suor Agnese per una importante Riforma delle anime religiose francescane. Fortificata, dalla certezza della volontà divina, scrisse le Costituzioni. Racconta essa stessa nella memoria inviata alla S. Congregazione dei Vescovi e Regolari nel 1847: «In pochi giorni e notti potei scrivere i dodici capitoli della prima regola di S. Chiara, perché molti furono i lumi chiarissimi chebbi e molte e chiare le locuzioni interne che ricevei su tale rapporto». Le Costituzioni scritte da Suor Agnese mitigavano alcune austerità esterne della Regola di S. Chiara che venivano, però, sostituite «con altrettanto impegno per le virtù interne», specialmente, con il rinnegamento della propria volontà. Su richiesta del vescovo di Nocera, il vescovo di Assisi, Mons. Landi, la incaricò di assumere le funzioni di abbadessa nel monastero di S. Giovanni a Nocera. Ma nei giorni prima della sua partenza il diavolo non avrebbe dato pace a Suor Agnese. «Nel tempo che passò prima della partenza pareva che si fosse radunato mezzo inferno», testimonia P. Norberto. «Nella cella, nel coro e ovunque portavasi la povera monaca, chi la tacciava di superba, chi la batteva e calpestava ore continue, chi la minacciava di morte, chi procurava di buttala giù per le scale del monastero, chi con urli spaventosi cercava dintimorirla e chi gridava ad alta voce che non sarebbe partita per Nocera perché essi le avrebbero data la morte prima o che almeno lavrebbero precipitata insieme col suo confessore giù per le balze della strada nocerina». Su Suor Agnese questa rabbia diabolica non aveva alcuna presa: ci trovava, anzi, unottima conferma che Dio la voleva a Nocera. Chiesa del monastero di S. Giovanni. Quì è sepolta la Venerabile L11 giugno 1846 il Card. Giovanni Mastai (futuro Papa Pio IX) celebrò la Santa Messa nella piccola chiesa del monastero di S. Giovanni e parlò brevemente alle monache esortandole a pregare per il nuovo papa. Al diacono Amoni, che dopo la Santa Messa andò a scambiare due parole con la Madre Agnese, questa rivelò che a nuovo pontefice sarebbe stato eletto proprio il Card. Mastai. «È impossibile - rispose lAmoni - perché, tra laltro, è troppo giovane: ha soltanto 54 anni». La Madre Agnese non esitò a confermare la profezia. Ad elezione avvenuta in tanti ebbero una prova di più che lo spirito di Dio illuminava in modo non ordinario la monaca tedesca. Ma intanto i disaccordi fra il Vescovo di Nocera, Mons Piervissani, e la Steiner sullapplicazione della Regola nel monastero di S. Giovanni, si facevano sempre più inconciliabili. La Madre Agnese era scoraggiata, perché la Regola così come le era stata data dal Signore non veniva accettata dal vescovo. Decise allora di ottenere dal papa il permesso di recarsi a Roma a perorare la sua causa. Il vescovo Mons. Stella riuscì ad ottenere per la Madre Agnese da Pio IX due lunghe udienze private. A Roma i Cardinali definirono la grossa questione tra lei e Mons. Piervissani accogliendo tutte le proposte della Madre. Il voto fu unanime. Un vero miracolo per chi sapeva quanto fossero prevenuti allinizio contro la Madre Agnese. Pio IX approvò e confermò le decisioni della S. Congregazione dei Vescovi e Regolari il 17 settembre 1847. Lei stessa trovò in questo esito una garanzia di autenticità delle luci e delle sollecitazioni con cui il Signore aveva sostenuto la sua anima nel corso di quegli anni di tormento e di lotta. Ormai il piccolo seme della Riforma non avrebbe più trovato impedimenti tali da essere soffocato. Mons. Piervissani non rimase mai persuaso della bontà delle decisioni della Santa Sede, e tentò ogni via perché fossero revocate. Mediante i suoi amici romani, cercò di contestare in qualche modo i decreti di Roma. Non ottenne alcun risultato. Si recò lui stesso a Roma, ma la Santa Sede contro ogni ragionevole previsione, era irremovibile. Al suo rientro da Roma il Vescovo si ammalò. Mons. Piervissani morì il 5 gennaio del 1848. Madre Agnese considerò sempre Mons. Piervissani «Padre e Fondatore» del suo monastero. Le aspre divergenze con lui erano state «una tribolazione permessa da Dio per i suoi fini» e non attenuarono mai in lei la venerazione per lui che «essa stimava un Santo». Con rescritto pontificio del 21 gennaio 1848, Madre Agnese venne eletta abbadessa. Ma se lelezione ad abbadessa chiudeva una fase difficile per la lunga controversia con Mons. Piervissani, non segnava affatto la fine delle sue sofferenze morali e fisiche. Lintera vita della Madre Agnese doveva essere, come quella del suo Sposo Crocifisso, croce e martirio. Per sette mesi la straziò un terribile mal di denti, e nei mesi di marzo e aprile fu gravemente malata. Sul suo fragile corpo gravava la croce della Chiesa del suo Gesù. Erano quelli mesi di grande passione per la Chiesa. La tempesta era scoppiata violentissima nellautunno del 1848: Pio IX il 24 novembre, vestito da semplice prete era fuggito da Roma e seguito da pochissimi, era riuscito a rifugiarsi a Gaeta, ospite del re Ferdinando di Napoli. Pio IX consultò spesso la Madre Agnese, che credeva anima privilegiata da Dio, già dal tempo in cui era semplice vescovo di Imola. Due volte nel settembre del 1847 la ricevette in udienza particolare. «Lascoltò benignamente - scrive P. Francesco - e ne restò molto edificato ed illuminato in varie cose relative al governo della Chiesa». La Madre Steiner era tenuta in grande stima anche da Papa Leone XIII: pare che Leone XIII paragonasse la suora tirolese a Santa Caterina da Siena. L8 dicembre 1854, Pio IX definì solennemente il dogma dellImmacolata Concezione della Madonna. Al processo canonico P. Francesco disse che su questo dogma la Madre Steiner «fu consultata in nome del Santo Padre dal defunto Priore Amoni». «Mi rammento - narra Suor Giacinta Massoli - che la Madre passò la notte precedente in orazione e contemplazione come era solita fare nelle vigilie di tutte le festività della Madonna. La mattina poi nellosservarla si capiva nel suo viso un non so che di straordinario tanto che le domandai: "Madre, cosa le ha detto questa notte la Madonna?". Mi rispose: "Ah quante cose ho penetrate e capite. La lingua umana non le sa esprimere. Poi ho veduto la Madonna che si è recata in Purgatorio e ha condotto con sé in Paradiso tante anime"». Questa intima e intensa vita mariana della Steiner spiega perché quasi sempre le grandi luci - specialmente sulla Riforma della Chiesa - siano arrivate a illuminare la sua anima proprio attraverso la Vergine. Un episodio fra tanti può far comprendere limportanza della mediazione materna di Maria nelle comunicazioni interiori tra Dio e la Steiner. Scrive la Madre Agnese: «Mi disse Gesù: "Possiedi il mio cuore, e non ti negherò grazia". Guardandolo lo vidi con una croce pesantissima ed enormemente lunga, e gli dissi: "Questa non è la croce che avete portato". Mi rispose: "Questa croce me lha fabbricata il mondo". Io, pregando misericordia per le anime, accettai ogni tribolazione, accettai anche di morire». E continua a raccontare: «Allora mi volsi alla Madonna, chiedendo misericordia e perdono per i miei gravissimi peccati e per i peccati del mondo. Mi disse: "Figlia, il Signore vuole da te sacrifici". Io accettai tutto quello che vorrà lobbedienza. La pregai di mandare il suo capitano S. Michele arcangelo, come mi aveva mostrato unaltra volta in Roma nel 1847, sopra S. Pietro e il Vaticano a difendere la Santa Chiesa. Inoltre chiesi misericordia per la mia povera comunità, ricordandole che Lei mi diede lordine di riformarla per riparare i peccati del mondo. Mi rispose: "Benché questo monastero non basti a placare il Cuore di Gesù per i peccati dei cristiani, io avrò cura particolare di esso. Dora in poi riposa ed ama"». Tra le virtù che la Madre Agnese ricordava con più insistenza alle monache, spiccavano lumiltà, lobbedienza e la povertà. Le inculcava più che con le parole con il suo esempio. Ricorda Suor Margherita Ceccarani: «Lumiltà della Madre era sì grande che per piegare la durezza di qualche consorella lho veduta più volte domandarle perdono in ginocchio». E Suor Veronica Crolli: «Stava tanto nascosta che difficilmente parlava di sé e faceva con tanta gioia le faccende più basse e vili del monastero... Baciava i piedi alle monache e si metteva talvolta distesa per terra facendosi pestare da noi tutte. Nelludirla poi fare la colpa in capitolo con tanto candore e tanta umiltà, eccitava in noi tanta compassione e compunzione che ci cavava le lacrime dagli occhi». Le monache conservarono vivissimo il ricordo dellumiltà della Steiner nei suoi doveri di abbadessa. Dai suoi comandi era estranea ogni forma di autoritarismo. Non aveva di sé alcuna stima. Depone al processo canonico P. Francesco: «Mi consta di propria certa scienza come confessore che, nonostante labbondanza dei superni lumi, sublimità di virtù ed intima mistica unione con Dio da cui fu favorita dal cielo, si mantenne sempre nel profondo annichilimento di se stessa, reputandosi sinceramente niente e piena di peccati, riconoscendosi e dicendosi la creatura più indegna del mondo, meritevole di tutti i castighi e cagione di tutti i flagelli che cadevano sopra la terra». Lumiltà e la semplicità formano nellanima lobbedienza. Le monache poterono constatare che la sua obbedienza fu veramente eroica, «perché fu costantemente semplice, pronta e allegra». La Madre Steiner le esortava spesso a questa virtù, tutte le occasioni erano buone. Afferma Mons. Madrigali al processo: «Una monaca ancora vivente per nome Suor Raffaella Conocchia mi raccontò che un giorno la Serva di Dio vide sotto il tetto una rondine che aveva fatto il nido, e la chiamò dicendole che scendesse giù, e quella povera bestiola immediatamente volò dove ella era, e mi sembra mi dicesse che le si posò sulla mano. La Serva di Dio allora, sostenendo la rondine, si recò dalle sue monache adunate nella camera del lavoro e disse loro: "Questa creatura irragionevole al comando di una creatura si è mostrata obbediente alla sua voce, e noi creature ragionevoli molte volte non vogliamo obbedire alle voci del nostro Creatore, né a quello dei nostri Superiori"». A conferma e a complemento la stessa Suor Raffaella depone: «Posò sul davanzale della finestra luccelletto che subito riprese liberissimo il suo volo». La Madre Agnese voleva sempre vestirsi di tonache scartate e rappezzate, un giorno perfino il medico Sabatini si lamentò per quegli abiti. Sulla sua carità per i peccatori, ricorda la Madre Sisti: «Lho intesa pregare le notti intere implorando misericordia per i peccatori, specialmente quando sapeva qualcuno in pericolo di morte. Allora non risparmiava fatiche e sacrifici, stando con le braccia aperte dinanzi a Gesù Sacramentato, si sentiva talvolta dire: "Gesù mio, voglio questanima". Ripeteva ciò più volte con grande fervore e grande confidenza, e per guadagnarla spesso si disciplinava a sangue, portava un cilicio di crini». Con lesempio e con continue esortazioni la Madre Agnese cercò di inculcare il dovere di pregare per affrettare la visione beatifica di Dio alle anime salve, ma non ancora purificate dalle scorie del peccato. P. Francesco al processo canonico sulle virtù della Steiner dichiarò: «Mi disse moltissime volte, per il voto di sincerità, delle anime che le comparivano chiedendole suffragi e per cui in particolare offriva a Dio le sue orazioni e patimenti uniti a quelli del suo Sposo Gesù, nonché mi diceva del come e del quando erano liberate e salivano al cielo comparendole ordinariamente in tale occasione per ringraziarla ». Quanto alle esortazioni alle sue monache P. Francesco depone: «Esponeva loro con molta chiarezza ed unzione di spirito le varie e orribili pene che soffrono, quanto sono care a Dio, quanto Egli desidera di averle con sé e quanto gradisce e ricompensa coloro che con suffragi le aiutano per così dire a soddisfare ai loro debiti e così accelerare il loro ingresso in Paradiso». Cella dove morì la Venerabile Malaticcia da sempre, la Madre Agnese sentì accrescersi i vari disturbi nella tarda primavera del 1860. Nessun confronto per la violenza tra questi e le gravi malattie degli anni precedenti, tra le quali, in particolare, quelle del 1854, del 1856 e del 1857. Nel pomeriggio del 24 luglio la Madre Agnese mentre si trovava con le monache nel lavoriero (la stanza dove le monache si radunavano per attendere ognuna al proprio lavoro) fu colta da un attacco più violento dei suoi molti malanni. Svenne, si riprese, svenne ancora. Le monache spaventate la trasportarono mezza morta nella sua cella e la misero a letto. La fine era vicina. Dal letto non si alzò più. Racconta la Sisti, che dormiva in quei giorni nella cella della malata: «La mattina del 13 agosto mi svegliai allimprovviso e vidi intorno al letto della Madre Agnese come un incendio di raggi di luce e di splendori, i quali in grado ancora più intenso formavano come un baldacchino in alto che la copriva tutto allintorno, e mi sembrò di vedere il solaio della cella come aperto con molti personaggi che calavano giù. Udii chiaramente una voce sensibile: "Domandate alla mia Diletta che cosa vuole da me". Mi alzai dal letto e temendo che quello della Madre andasse a fuoco, lo guardavo molto attentamente per scoprire donde provenissero quei raggi. Mirando poi la lucerna accesa al suo posto solito, compresi che si trattava di cosa celeste e credetti che la Madre fosse già morta». Ma lultimo momento per la Madre Agnese non era ancora giunto. Sarebbe morta solo qualche giorno più tardi, il 24 agosto 1862, aveva 49 anni. La salma della Steiner rimase esposta nella Chiesa del monastero per quattro giorni. Da Nocera e dintorni moltissimi accorsero a rendere omaggio alle spoglie mortali di quella abbadessa, che, venuta dal lontano Tirolo, aveva reso famoso lo sconosciuto monastero di S. Giovanni. Dicevano: «E morta quellabbadessa tanto santa!». Il 28 agosto 1862, dopo un funerale straordinario per concorso di popolo commosso e ammirato, la salma della Madre Agnese fu sepolta in un loculo scavato in fondo alla chiesa a destra della trecentesca porta dingresso. Una semplicissima iscrizione con i soli dati biografici, fu murata nella parete sovrastante. MADRE AGNESE VITTIMA PER I PECCATORI. UNO STRAORDINARIO AMORE PER LA CROCE Nella vita della Steiner spicca lamore per la croce. «Per amore di Dio - scriveva alle sue figlie da Perugia il 15 gennaio 1850 - amore alla croce che tutti vogliono buttar via, anzi vorrebbero seppellire sotto terra per non vederla più. Prendete la croce tenetela a conto: è il tesoro più grande del mondo». Da autentica contemplativa la Steiner si sentiva in vincolo di solidarietà con il mondo del peccato, che ha bisogno di essere redento dalla misericordia divina. Madre Steiner implorava il Signore dicendo: «"Gesù e mio Dio, abbiate misericordia di me e del mondo". Proruppi in dirottissimi pianti con la faccia per terra dicendo: "Placatevi sopra me". Pregavo per tutti in particolare, e spesso sentii dirmi: "Placami tu"». Ebbe la conferma che a lei era assegnata una missione molto chiara e precisa: la riparazione per le anime. Inoltre Madre Steiner doveva soffrire e lavorare specialmente per la Riforma dei monasteri. Gesù si lamentava spesso con Suor Agnese della freddezza e della mediocrità delle anime consacrate, specialmente quelle dei religiosi e delle religiose. Così, ebbe dal Signore la missione specifica di riparare soprattutto a favore di quelle anime consacrate che non Gli sono fedeli. Emise anche il voto di vittima per i peccatori, annotando che glielo «aveva insegnato la Madonna». Questo voto impegnava Suor Agnese, come afferma essa stessa, «ad accettare tutto ciò che al Signore piacerà mandarmi per i peccatori e per il mondo tutto». Fu tormentata per tutta la vita da indicibili sofferenze e da stranissime malattie la cui origine era sconosciuta e che spesso resistevano ad ogni terapia. La Madre Agnese continuava nella sua carne le sofferenze di Cristo per ledificazione della Chiesa. Lei stessa fu pienamente cosciente di questo significato della sua croce fisica in aggiunta a quella morale. «Si vide sempre rassegnatissima - ricorda Suor Teresa Spellucci - né gli usci mai dalla bocca un lamento né si notò mai un atto dimpazienza». E parlando del lancinante dolore di denti che per tutta la vita la tormentò, la Spellucci scrive: «Lho veduta poi quasi sempre spasimare per molti giorni e notti intere di modo che si udiva muggire da far compassione alle stesse pietre senza poter prendere cibo alcuno né trovare un istante di riposo». Suor Veronica Crolli attestò che non udì mai dalla sua bocca una parola di lamento, benché soffrisse da torcersi «come un serpe». Questo slancio di offerta per le anime la sostenne tutta la vita che fu un continuo martirio. Dando una valutazione sintetica ed incisiva delle sofferenze della Steiner, il suo biografo scrive: «Riconoscendosi Sposa di Gesù Crocifisso, non sapeva né poteva vivere senza essere con Lui crocifissa. Tanto che da parte mia debbo attestare costantemente riconosciuto che lamore alla croce era come lanima della Madre Agnese, e che formò il carattere distintivo del suo spirito con una grazia particolarissima di farne in qualche modo partecipi quanti con sincerità di cuore la favorivano. Era questo suo vivo desiderio di patire con Gesù e per Gesù placido, sereno, amoroso, come fermo costante e risoluto ad abbracciare senza eccezione qualunque travaglio, tribolazione e croce per la gloria di Dio e per la salvezza delle anime». ALCUNE RIVELAZIONI Il 20 agosto 1842 Suor Agnese ebbe una illuminazione che con violenta chiarezza le fece comprendere i gravissimi problemi della Chiesa e del mondo cristiano. Scrive Suor Agnese: «Mi ha detto la Madonna: "Mio Figlio deve castigare il mondo per la grande ingratitudine per i peccati e per la poca fede che hanno i fedeli della Chiesa, i quali devono essere veri figli della santa Chiesa". Io pregavo, piangevo e scongiuravo il Padre celeste affinché si placasse per il sangue di Gesù, e ritirasse i flagelli minacciati sopra di noi. Erano ore che pregavo - do soltanto un cenno di ciò - quando vidi Maria Santissima levarsi e andare ai piedi di Gesù e invocare misericordia, presentargli i suoi dolori. Allora vidi placarsi lOnnipotente, ma non so per quanto tempo». In un appunto dello stesso mese di agosto Suor Agnese lasciò scritto: «Le preghiere di molti cristiani non arrivano al trono dellAltissimo per la poca fede e per la loro freddezza: non riflettono a ciò che dicono. Vidi il Signore tanto disgustato di questi cristiani e ministri, dei santi sacramenti ricevuti male che mi spaventai. Oh Dio misericordia! Anche io ebbi grandi rimproveri dal Signore: il mio cuore non gli è accetto perché non glielo ho dato interamente. Per amor suo io volevo privarmi di ogni consolazione e volevo rinunciare a tutto affinché accettasse il mio cuore, ma sentii dirmi: "Purificalo meglio prima"». Gesù disse a Suor Agnese: «Lingratitudine dei cristiani grida a me. Non mi riconoscono per loro creatore e, venendo nella mia casa, invece di adorarmi mi offendono. Tanti sono induriti nei loro cuori che non giovano loro né castighi né grazie, e solo mi riconosceranno quando verrò a giudicare il popolo prediletto; i sacerdoti, i religiosi mi servono soltanto in apparenza. Dove sta la loro perfezione?». E ricorda Suor Agnese lo strazio di quella visione: «Ho visto i loro cuori: quanti inganni di sé medesimi e come sono in pericolo di salvarsi. Ho visto le serve del Signore in poco numero. Le loro orazioni per tutto il mondo non arrivano alla divina presenza: sono anime in grazia, hanno anche buona volontà ma non mettono tutte le loro forze; e manca loro la guida. Ho visto i buoni che non hanno grandi peccati, ma il loro cuore è diviso in due o più parti. Dissi: "Signore, per le vostre spose e per i vostri religiosi pietà per tutto il mondo e per la Santa Chiesa!" - "Essi hanno grandi grazie e grandi luci, ma sono attaccati a sé stessi; e per questo il mondo è così cattivo. E come mi amano? Non fanno bene neppure essi stessi." - "Signore! I pastori vi saranno fedeli?" - "Tanti, sì, fanno quello che devono fare ed hanno buona volontà; ma il loro fine non è retto; ed hanno idoli secreti, cioè agiscono per fini umani, e si curano poco delle anime loro affidate. Pensano soltanto a se stessi. Ci sono tra costoro anche dei Cardinali. E tanti e tanti vanno in rovina. I confessori non attendono al loro dovere di guidare le anime alla perfezione. Io voglio la penitenza e non tante comodità. Invece ad essi tutto sembra troppo"». Racconta Suor Agnese: «Una notte in coro, dopo molte ore passate in preghiera dinanzi alla Madonna invocando pietà per il mondo, perdetti al solito i sensi e sentii dirmi: "Voglio che tu dica queste cose alla Santa Sede. Voglio, cioè, che parli della Riforma e dei castighi che verranno se non si rimedia presto. A te poi domanderò conto se non manifesti queste cose che già da tanto tempo ti sono state dette". Allora dinanzi alla Madonna si presentò povero e macilento S. Francesco con le mani e piedi pieni di luce, e invocò pietà per il mondo. Poi rivolto a me disse: "Voglio vedere se i religiosi sono o no miei figli. Dovè il loro spirito interiore? Dove sono la povertà, lumiltà, lincenso della preghiera? Si riformino"». Inoltre scrive: «Io mi trovai allora nello stesso tempo afflitta e contenta; poi provai le amarezze più grandi. Ebbi allora una vivissima cognizione di quante anime stavano nel mondo in disgrazia di Dio e conobbi le tante grazie che continuamente disprezzavano e il numero quasi infinito che, a dispetto di Dio e a dispetto dei suoi benefici, andavano miseramente allinferno. Vidi poi per mia pena maggiore il ceto tutto degli ecclesiastici, prelati, preti, religiosi e monache, che quasi tutti badavano alla vita presente, e nulla curavano la futura». In una lettera del 24 ottobre 1852 a Mons. Stella la Madre Steiner aveva scritto il seguente messaggio di Gesù: «"Guarda le anime, guarda lItalia e i mali di tanti altri regni, guarda che non si corre ai ripari, la fede finisce, guarda lo stesso clero e i religiosi che più degli altri attirano il castigo sopra la terra, guarda come sono iniqui e mi trattano peggio delle più vili cose della terra, ma impareranno dai castighi perché la mia mano li castigherà". Allora vidi non so quante religioni distrutte. Una volta dopo la S. Comunione vidi il mondo così mal ridotto che non so come non sono morta: non ho lingua per dirlo né mente per pensarlo per lorrore. Non vidi niente di consolante. Quando e come ciò avverrà non Io so. Io risposi al Signore: "Che volete che si faccia?". - "Io ho molti profeti, ma assai falsi e, perciò, le mie cose non sono credute. Io non mi trovo tra gli onori e gli applausi: le mie cose sono accompagnate dalla croce e dalle persecuzioni. Mi hanno messo da parte uomini dai quali io vorrei zelo per il mio onore e per la salvezza delle anime. Dai pastori io voglio anime. Guarda, invece, che specie di amici fedeli ha il capo della Chiesa anche intorno a sé. Quanto mi perseguitano quelli che dovrebbero essere i candelabri! O Roma, piango su di te come su Gerusalemme. Figlia e sposa mia, benché ingrata, tu amami. Dovunque sono perseguitato. Se fossi amato in parte mi placherei. I vescovi, amando la loro pace sono limpedimento nascosto; io non sono in pace con essi"». La Madre Agnese nei suoi Appunti fa cenno ad una visione, senza specificare quando avvenne: «La notte io avevo una visione: vidi il Giudice severo che giudicava due sacerdoti in un maestoso trono: mi parve che andassero dannati, mentre con un cenno li allontanò. Ebbi tanto timore che venisse a me: io piangevo e tremavo: vidi due altri sacerdoti, cui accadde la medesima cosa; vidi due altri sacerdoti ... Il Giudice si alzò dal trono e si portò in un luogo dove stavano assai altri, passò accanto a me, mi vidi morire mentre mi dava una severa occhiata; ma passò, mi parve, nel Purgatorio, e poi andai avanti a vedere atroci pene delle anime in un altro luogo e poi fui portata in un punto dello stesso inferno. Oh Dio! mai mi si va via dalla mente. Poi trovai tutto il letto bagnato di lacrime ed io agonizzavo per i dolori e il timore che avevo». "Vedo il Signore mentre flagella il mondo e lo castiga in una maniera orribile tanto che pochi uomini e donne resteranno. I monaci dovranno lasciare i loro monasteri e le suore saranno cacciate dai loro conventi, specialmente in Italia... La Santa Chiesa sarà perseguitata... A meno che le persone con le loro preghiere non ottengano il perdono, verrà il tempo che vedranno la spada e la morte, e Roma sarà senza un pastore". "Il Signore mi ha mostrato quanto sarà bello il mondo dopo questo terribile castigo. Le persone saranno come i cristiani della Chiesa primitiva". Fonti: "Nella Chiesa e per la Chiesa", Gino Sigismondi, Edizioni Paoline; "The Prophets And Our Times" Padre Gerald Culleton, Tan Books; "The Thunder Of Justice" Ted and Maureen Flynn, MaxKol Communications; "Catholic Prophecy" Yves Dupont, Tan Books. A cura di "Profezie per il Terzo Millennio" - Luglio 2004 Condizioni del copyright sui contenuti di questa pagina Ritorna alla pagina principale |
#283 ddddddddd25.02.2007 - 10:33 |
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Damit wurde der Kreis, der im Rahmen eines Austauschprogramms in der BWL über die RWTH Aachen angebotenen Länder, bereits eingeschränkt. Ein zweiter Aspekt war die Nähe zum Heimatland. Irgendwie zog es mich in die Ferne, aber zu einem außereuropäischen Auslandsaufenthalt fehlte der Mut. Die dritte Sache, die mich überhaupt dazu bewegte im Ausland zu studieren, war der Wunsch eine ausländische Universität und damit ein anderes System kennen zu lernen. Und zu guter Letzt natürlich ein Aspekt, den man eigentlich voranstellen sollte: Ein fremdes Land und viele Menschen kennen zu lernen und mit internationalen Studenten zusammenzuleben. Eine unvergessliche Erfahrung, die einem keiner nehmen kann und die ich hiermit nur weiterempfehlen kann, da sie nicht nur den Horizont erweitert sondern auch Persönlichkeit prägt und die Welt in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die Wahl für Dublin stand nun fest. Ich informierte mich über verschiedene Quellen über die notwendigen Unterlagen. Zu den Quellen zählten das Internet, dazu die Homepages des Lehrstuhls für Internationales Management und die des University College Dublin, sowie Telefonate mit zuständigen Lehrbeauftragten und der Erfahrungsaustausch mit Studenten, die bereits dort waren. Dieses Sammeln der Informationen nahm einige Zeit in Anspruch, kann aber jetzt problemlos über die Homepage des Lehrstuhls für Internationales Management erfolgen. Ich schrieb also meine Bewerbung mit Motivationsschreiben und Lebenslauf und füllte alle wichtigen Dokumente aus. Dazu zählt auch die Angabe von Kursen, die man im Ausland absolvieren möchte. Um herauszufinden, welche Kurse angeboten werden gibt es ein Kursbuch des UCD mit Kursbeschreibungen. Mit diesen Kursbeschreibungen sollte man zu den, für die Fächer zuständigen Lehrstühlen gehen und sich eine schriftliche Bestätigung der Anerkennung bereits vor Abreise geben lassen. Diese Anerkennungen für Dublin laufen meistens unproblematisch ab, da die Lehrstühle mit dem UCD meistens schon vertraut sind, dennoch ist es noch unproblematischer die Anerkennungen vorher schon zu haben. Sie tragen dann auch zur Motivation vor Ort bei, wenn man sicher ist, dass man eine Klausur nicht nur zum Vergnügen schreibt. Zu den weiteren Vorbereitungen für Irland gehörte auch der TOEFL Page 2 Test. Hier sollte man sich frühzeitig telefonisch einen Termin geben lassen (Telefonnummer im Internet erhältlich), da es 4 bis 6 Wochen dauert, bis man einen Termin bekommt und dann ungefähr noch mal 3-4 Wochen, bis man die Ergebnisse postalisch erhält. Ich habe den computerbasierten Test in Arnheim absolviert, da man diesen Ort von Aachen aus recht gut erreichen konnte. Man sollte sich dafür mit eine CD vorbereiten, die einem zugesandt wird, sobald man sich angemeldet hat. Nach Abschluss des TOEFL Tests waren also alle Bewerbungsunterlagen vollständig und es hieß wenige Wochen warten. Nach einiger Zeit bekam ich dann die Zusage und auch gleichzeitig die Zusage, dass ich einen Wohnheimsplatz vom UCD in Blackrock erhalten habe. Ankunft und Unterkunft in Dublin Am 12. September 2004 ging es mit dem Flieger von Köln-Bonn los. Eine sehr günstige Verbindung nach Dublin, neben einem Irischen Billigflieger, der nach Düsseldorf fliegt. Man muss also nicht unbedingt den weiteren Weg nach Brüssel-Charleroi, der in den Vorjahren empfohlen wurde, wählen. Mein Ankunftstermin lag recht spät. Die Einführungen in Dublin hatten bereits in der Woche zuvor begonnen. Da ich aber noch einige Prüfungen, unter anderem mein 1. Wahlpflichtfach in meinem damaligen 6. Semester vor Abreise absolvieren wollte, musste die Abreise so spät erfolgen. Dabei ist es ratsam und relativ entspannend, wenn man Aachen mit bereits abgeschlossenen Fächern verlässt und sollte vielleicht in die Planung miteinbezogen werden. In Dublin angekommen habe ich den Aircoach (ein privates Busunternehmen für 7 ) vom Flughafen zur Stillorgan Road genommen. Da mein Zimmer in Blackrock lag, war dies der bequemste Weg, da man nur ca. eine halbe Stunde benötigt und nicht weit vom Wohnheim aussteigen kann. Blackrock ist ein netter kleiner Vorort von Dublin, der direkt am Meer liegt und sehr posh ist, also eine eher gehobene Wohngegend mit vielen kleinen Pubs, Shopping Center und vielen Grünflächen. Blackrock bietet Busverbindungen zum UCD (Nr.17) und in die Stadt (Nr. 7 und 45). Die Bushaltestellen liegen dabei am Blackrock Shopping Center, das in ca. 10 Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Man kann aber auch zur Uni laufen in rund 35 Minuten. Die meisten von uns hatten jedoch ein Fahrrad, welches man dort an der Uni kaufen kann oder, wie ich es gemacht habe, mein Fahrrad von zu Hause im Flugzeug für 20 mitnehmen. Im Wohnheim angekommen wurde mir mein Zimmer zugeteilt. Der Blackrock Campus auf dem das Wohnheim liegt gehört zur Smurfit School, eine renommierte Schule des UCD für Masterabsolventen. Daher findet man dort eine Bibliothek, Waschmaschinen, einen AIB Banklink (Es ratsam ein AIB Konto auf Page 3 dem Campus zu eröffnen. Dazu benötigt man nur einen Studentenausweis oder eine vorläufige Bescheinigung vom International Office, falls man noch nicht registriert ist. Das International Office findet man direkt neben der Bank) eine Mensa, eine Fahrradschuppen und mehrere Wohngebäude. Der Großteil der Erasmus Studenten, ca. 100, lebt dabei in der East- oder Westhall. Die irischen Masterstudenten dabei im Proby House oder im Novitiate. Ich habe im letzteren Haus gewohnt. Ein altes Klostergebäude mit hohen Decken und größeren Zimmern als in den andere Häusern, ca.15 qm. Diese werden einem aber leider zufällig zugeteilt, sodass man selten das Haus wählen kann sondern nur den Campus. Zur Wahl steht dabei noch Belfield. So wird der Campus genannt, auf dem auch das UCD liegt. Dort muss man sich meisten Appartements und teilweise auch Zimmer mit Studenten teilen. Im Novitiate hatte ich ein eigenes Zimmer und habe mit ca. 40 Leuten, überwiegend Iren, auf zwei Etagen gewohnt. Dabei hat man sich auf einer Etage mit 20 Leuten eine Küche, 3 Toiletten und 5 Duschen geteilt. Diese wurden glücklicherweise jeden Tag geputzt, so dass es immer sehr sauber war. Im Wohnheim kann man sehr schnell Kontakte zu internationalen Erasmus Studenten knüpfen, aber auch zu Iren, die im Allgemeinen sehr kontaktfreudig sind und einem dabei helfen, sich einzuleben und sich schneller an den Irischen Akzent zu gewöhnen, denn einige Iren sind anfangs noch sehr schwer zu verstehen. Universität und Leben in Dublin Nach dem Einzug ging es nun die ersten Tage zur Uni und begann mit der Registrierung. Danach erhält man direkt seinen Studentenausweis im Student Center. Man sollte auch zu den Einführungsveranstaltungen gehen, da dort hilfreiche Tipps für das Studieren am UCD gegeben werden. Die Angestellten der Universität (insbesondere das International Office, die Lehrer und Deirdre Linehan OBrian, die ihr Büro in der Quinn School hat und für Kurse zuständig ist) sind aber auch außerhalb der Einführungsveranstaltungen sehr hilfsbereit, wenn man beispielsweise zuvor angegeben Kurse noch wechseln möchte, da Studenten in Irland wie Kunden behandelt werden und die Iren einfach sehr hilfsbereit sind in jeder Hinsicht. Ich habe die zuvor bei der Anmeldung angegebenen Kurse soweit alle bekommen. Man sollte fünf Kurse angeben und sich dann frühzeitig überlegen, welchen Kurs man eventuell doch nicht macht, da fünf Klausuren schon viel sind in Irland. Frühzeitig deshalb, da man normalerweise mit der Registrierung für einen Kurs auch automatisch für die Klausur angemeldet ist. Es gibt keine separate Anmeldung. Wenn man sich also erst mitten im Semester überlegt eine Klausur doch nicht zu schreiben, kann man sich nicht abmelden, Page 4 sondern man hat dann absent auf der Klausurübersicht stehen, wenn man die Klausur nicht schreibt. Man kann sich am UCD für kostenlose Englischkurse anmelden. Dazu muss man einen Einstufungstest machen, der allerdings einmalig 20 kostet und wird dann in einen Kurs eingeteilt, der einmal wöchentlich stattfindet. Meines Erachtens war dieser nicht sehr hilfreich, obwohl ich einen Advanced Kurs besuchte und deshalb war ich auch nur zweimal dort. Es macht mehr Sinn viel für die Uni zu lesen und sich mit Iren zu unterhalten und zwischendurch auch ruhig mal Fragen nach bestimmten Wörtern zu stellen. Das UCD liegt wie bereits erwähnt auf dem Belfield Campus, der über viele Rasenflächen, Sportmöglichkeiten, Computergebäude, Bibliothek, einen kleinen See und Gebäude verschiedener Fakultäten verfügt. Die BWLer sind dort in der Quinn School untergebracht. Ein ganz neues und sehr modernes Gebäude mit mehreren Study rooms, die hilfreich sind um sich dort für Gruppenarbeiten zu treffen. Denn wie bereits zu Anfang erwähnt ist das System in Irland anders als in Aachen. Die Hörsääle entsprechen eher Klassenräumen, da man in der Regel mit 30-50 Leuten in einem Kurs sitzt. Jeder Student hat dabei einen Strom- und Internetanschluss an seinem Platz und die Klassenräume verfügen alle über Beamer, da die Vorlesungen ausschließlich mit Powerpoint gehalten werden. Daher ist ein Laptop sehr ratsam, da man sowohl in der Quinn School als auch im Wohnheim Wireless Internet hat. In den Vorlesungen sollte man anwesend sein, da die Lehrer oft Anwesenheitslisten herumgehen lassen und in einigen Kursen auch mündliche Mitarbeit zu 5% in die Note einfließt. Häufig macht man dort Gruppenarbeiten anhand von Case Studies und muss auch häufig Präsentationen halten, die dann auch zu einer bestimmten Prozentzahl in die Note einfließen. Dies hat den Vorteil, dass die Klausur oft nur noch 60% zählt und man in der Regel für Gruppenarbeiten aber auch für Klausuren gute Noten bekommt, auch wenn man nicht perfekt vorbereitet ist. Ich habe am UCD insgesamt 7 Klausuren geschrieben, 3 im ersten und vier im zweiten Semester, was sehr gut machbar ist. Ich habe dort mein komplettes 2. Wahlpflichtfach absolviert, mein 1. Wahlpflichtfach ergänzt und allgemeine Fächer abgedeckt. Das gesamte System am UCD ist durch die Case Studies und Präsentationen eine schöne Ergänzung zum Studium in Aachen. Page 5 Neben dem Studium sollte man aber auch die Vorzüge des irischen Lebens genießen. Der Uni Campus verfügt über zwei Student Bars. Schöner ist es aber in die Stadt zu fahren. Dort kann man Temple Bar aufsuchen, das wohl berühmteste Kneipenviertel Dublins, welches dadurch oft mit Touristen überlaufen ist. Es gibt aber noch weitere nette Bars in der George Street und wenn man am Wochenende die Clubs bevorzugt, sollte man auf die Harcourt Street gehen. Auch die angebotenen Studentenparties in verschiedenen Locations sollte man nicht verpassen. Der Norden von Dublin sollte aber gemieden werden, da es dort häufig zu Überfällen kommt. Die Stadt ist auch tagsüber sehr sehenswert mit dem Trinity College, Molly Mallone, Stephens Green Park und vieles mehr. Auch Shoppen kann man in Dublin sehr gut, wobei die Preise für Klamotten dabei noch im Rahmen liegen. Lebensmittel hingegen sind sehr teuer und man sollte rund 600 für Lebenshaltungskosten einplanen. Für den Krankheitsfall sollte man sich vor Abreise von seiner Krankenkasse die European Health Card besorgen, die den E111 ersetzt hat, damit ist ein Arztbesuch problemlos. Zudem kann man auch kostenlos zu den Ärzten am UCD im Student Center gehen. Eine Liste von Ärzten und auch Taxinummern und dergleichen bekommt man beim Einzug ins Wohnheim ausgehändigt. Am UCD kann man sich auch in den ersten Wochen (Zeitraum wird in der Einführungsveranstaltung bekannt gegeben) für verschiedene Societies anmelden. Es gibt dabei viele Sportangebote, aber auch die Commerce Society, die Parties organisiert, für die man dann Eintrittskarten günstiger bekommt. Sehr zu empfehlen ist die International Student Society, denn diese bietet verschiedene Ausflüge für wenig Geld an. Es lohnt sich aber auch privat viele Kurztrips an den Wochenenden zu organisieren nach Belfast, Cork, Galway, Connemara, Cliffs of Moher und besonders zu empfehlen der Ring of Kerry im Südwesten Irlands mit sehr schönen Stränden. Hierzu sollte man sich ein Auto mieten und zwei bis drei Tage einplanen. Zum Übernachten bieten sich dabei der Ort Killarney und das Neptunes Hostel an. Da Irland nicht sonderlich groß ist, kann man schon fast alles in der gesamten Zeit bereisen, wenn man sich die Zeit nimmt. Man sollte nur einplanen, dass man mit dem Auto, aber auch mit Bussen meistens nur über Landstraßen fahren kann und man für 200 km in der Regel 4 bis 5 Stunden benötigt. Page 6 Ingesamt ist der Auslandsaufenthalt in Dublin sehr zu empfehlen und ich beneide jeden der sich entscheidet dort hinzugehen und das schöne Land mit vielen sehr netten Leuten erlebt. Eine abschließende Erfahrung, die ich hiermit weitergeben möchte ist, dass man keinen Kulturschock bekommt, wenn man nach Irland geht, dort kann man sich sehr schnell wohl fühlen, aber man bekommt einen Kulturschock, wenn man zurück nach Deutschland kommt, da man in Irland einfach alles etwas gelassener und freundlicher sieht und lebt. Page 7 Erfahrungsbericht über einen Aufenthalt in Dublin im Jahre 2004/2005 Meine Motivation für einen Auslandsaufenthalt bestand im Wesentlichen darin, dass ich schon länger vorhatte, während meines Studiums ins Ausland zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt meines Studiums bot sich dann die Möglichkeit, d.h. es passte recht gut und auch persönlich hatte ich den Wunsch nach einer Veränderung. Wichtig war mir, in einem englischsprachigen Land zu studieren, so dass nur die Möglichkeit Dublin übrig blieb. Die Bewerbung lief dann nach dem üblichen Muster ab. Die wesentlichen Vorbereitungen, neben generellen Informationen über Land und Leute zu sammeln, bestanden darin, sich die Anerkennungen für die Kurse zu holen und den Flug zu buchen. Neben einem Treffen mit den Incomings des letzten Jahres konnte ich viele Informationen von einem anderen Freund bekommen, der davor in Irland studiert hatte. Allerdings sollte man es meines Erachtens mit den Informationen auch nicht übertreiben und über alles informiert sein und so ein Stück weit seine eigenen Erfahrungen machen. An den ersten Tagen gibt es an der Uni verschiedene Einführungsveranstaltungen, eine allgemeine für Erasmus-Studenten und eine an der Quinn-School selber. Diese wird veranstaltet von den Betreuern für die Erasmus-Studenten, die dann auch die nächste Zeit jede Frage kompetent zu beantworten versuchen. Dort werden die individuellen Stundenpläne verteilt. Darauf sind die Kurse, Zeiten und Räume verzeichnet, so dass man sofort weiß, wann und wohin man gehen muss. Die Quinn- School befindet sich in einem sehr neuen Gebäude. Der Unterricht wird in Gruppen von selten mehr als 50 Studenten gehalten. Fast alle Vorlesungen werden mit Hilfe von Powerpoint-Folien gehalten, die dann den Studenten zur Verfügung gestellt werden. vielen Fächern besteht ein Teil der Note aus einer Gruppenarbeit, die entweder mit einer selbstgewählten oder mit einer zugeteilten Gruppe bearbeitet werden muss. In dieser Arbeit wird im Wesentlichen der im Unterricht gelernte Stoff anhand eines praktischen Beispiels angewendet, bspw. auf ein Unternehmen oder eine Industrie. Am Ende des Semesters stehen die Klausuren an. Diese werden in nur anderthalb Wochen geschrieben. Deshalb kann es vorkommen, dass diese sehr nahe beieinander liegen. Die gesamte Universität ist eine Campus-Uni. Das bedeutet, die Wege zu den verschiedenen Einrichtungen sind recht kurz. Für Studenten steht ein Computergebäude mit ungefähr 250 Computern zur Verfügung, dort besteht auch die Möglichkeit zu drucken. Eine Bibliothek liegt direkt daneben und ist auch recht gut ausgestattet. Ebenfalls direkt neben der Quinn-School liegt das Restaurant (Mensa), das aber nicht sonderlich zu empfehlen ist. Ein gutes Sprachniveau erleichtert den Einstieg ungemein. Man findet sich dann einfach besser zurecht, d.h. man findet schneller Kontakt mit anderen, man hat keine Probleme bei irgendwelchen Fragen oder in Geschäften. Allerdings schafft man solche Sachen auch mit rudimentären Kenntnissen, dann werden kleine Fragen oder Besorgungen aber auch mal zu einem kleinen Abenteuer. Um den Vorlesungen folgen zu können, sind gute bzw. passable Englischkenntnisse vonnöten. Man sollte sich aber nicht entmutigen lassen, wenn man am Anfang wenig versteht, man wird selbst überrascht sein, wie schnell sich die Kenntnisse der Sprache verbessern. Kommt man mit dem Flieger an, dann sollte man keinen normalen Bus nehmen, sondern den Aircoach, einen privaten Bus, der fast, d.h. fünfzehn Minuten vom Wohnheim weg, hält. Gewohnt habe ich in dem Wohnheim in Blackrock. Dies ist ein altes Konvent und befindet sich auf dem Campus der Michael-Smurfit-Business-School. Durch das Alter Page 8 des Gebäudes musste man ein paar Abstriche machen, allerdings hatte es so auch einen ganz speziellen Charme. Ungefähr 180 Studenten lebten dort, einige irische und andere Masterstudenten, einige Amerikaner und Australier sowie sehr viele Erasmus-Studenten. Jeder Student hat sein eigenes Zimmer mit Bett, Schreibtisch, Schrank und Waschbecken. Die Duschen und Toiletten befinden sich am Ende des Ganges. Die ersten Tage sind im Wesentlichen davon geprägt, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen, seine neuen Mitbewohner kennen zu lernen und die erstmal einzukaufen, das heißt, seine Küchenausstattung zu besorgen und den Kühlschrank aufzufüllen. Abzuraten ist davon, die vom Wohnheim angebotene Küchenausstattung zu kaufen, da diese teuer und von minderer Qualität ist. Mit ungefähr zehn bis fünfzehn Mitbewohnern teilte man sich eine Küche, essen konnte man dann in einer Dining-Hall. Dies war auch gleichzeitig der Treffpunkt schlechthin, da man jede Mahlzeit dort einnahm und somit immer sehr viele Menschen antraf. Ebenso blieb man auch gerne nach dem Essen noch länger dort sitzen und redete und unterhielt sich, auch gerne sehr lange. Dadurch dass sich dieses Wohnheim auf einem Universitäts-Campus befindet, stehen einem auch alle Annehmlichkeiten zur Verfügung, neben W-Lan im Wohnheim selbst gibt es dort Zugang zu Computern und Druckern. Auch liegt vis-a-vis des Wohnheims ein Restaurant (Mensa), das allerdings recht teuer ist. Blackrock ist ein Vorort von Dublin. Im näheren Umkreis, das heißt zu Fuß erreichbar sind ein Supermarkt, welcher in einem kleinen Shopping-Center liegt, eine Einkaufsstrasse mit kleinen Geschäften und verschiedene Pubs. Auch ist es nicht weit zum Meer. Von Blackrock zum Campus der UCD sind es zu Fuß ungefähr 35 Minuten, mit dem Fahrrad 12-15 Minuten und mit dem Bus eine ungewisse Zeit. In die Innenstadt fahren zwei Buslinien und die sog. DART, die Dubliner S-Bahn, wobei die Busse je nach Tageszeit 20-45 Minuten brauchen und die DART ungefähr 20 Minuten. Mit der DART lassen sich auch verschiedene Orte an der Küste im Norden und Süden sehr leicht erreichen, so dass spontane Ausflüge dorthin problemlos sind. Dublin als eine pulsierende, aufstrebende Stadt bietet fast alles was man sich davon verspricht, ist dabei aber so klein, dass man sehr viele Orte bequem zu Fuß erreichen kann. Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt gibt es für fast jeden Geschmack, daneben gibt es jetzt auch die Möglichkeit, im Süden Dublins durch ein gerade eröffnetes, sehr großes Shopping-Center in Dundrum shoppen zu gehen, ungefähr 20 Minuten entfernt von Blackrock. Das kulturelle und sportliche Angebot ist ebenso sehr groß, man sollte sich auf jeden Fall das Programm in den verschiedenen Gratis-Zeitungen, die man an vielen Orten mitnehmen kann, anschauen. Dort findet man Übersichten über Theater-, Kino- und Musikprogramm der Stadt. Ein spezieller Punkt ist das Nachtleben bzw. die Pub- Kultur, die beide sehr ausgeprägt sind. Iren beschreiben dies als to have a good craic, was bedeutet, dass wenn man rausgeht, man auch viel Spaß haben möchte. Deshalb ist das Angebot auch sehr groß, neben der bekannten Temple-Bar-Area, die durchaus seinen Reiz hat, gibt es eine große Anzahl Kneipen, Clubs und Diskotheken, wie man es nicht anders von einer so großen Stadt erwartet. Für Kontinental-Europäer ungewohnt ist die frühe Sperrstunde um 2.30 Uhr. Dann schließt jede Vergnügungsstätte und die Leute strömen alle gleichzeitig auf die Strasse, so dass es schwierig wird ein Taxi zu bekommen. Dies kostet dann bei vier Personen um die 4. Es gibt aber auch einen sog. Nitelink, ein Bus, der 4 kostet und am Wochenende nachts relativ regelmäßig fährt. Die Lebenshaltungskosten sind ungefähr doppelt so hoch wie in Deutschland. Dies fängt bei dem Wohnheimszimmer an und geht über Lebensmittel bis zum Pub- Besuch. Fast alles ist teurer in Irland. Bei einem normalen Lebensstandard, der aber Page 9 auch das Reisen und die Miete mit einschließt, sollte man mit 800-1000 rechnen. Hierbei ist natürlich zu sagen, dass dies auch unterboten und leicht überboten werden kann. Irland ist ein Land in Westeuropa, d.h. man wird keinen Kulturschock erleiden. Die Kultur weist keine großen Besonderheiten auf, sie ist durchaus amerikanisch und englisch beeinflusst, allerdings sind die Iren ein stolzes Volk, d.h. man sieht einen gesunden Stolz auf das eigene Land und eine ausgeprägte Pflege der eigenen Kultur, so zum Beispiel der eigenen Sportarten, Tänze, Lieder und Gewohnheiten. Das Wetter ist viel besser als man es denkt. Durch den Golfstrom ist das Klima sehr mild, es wird also nicht sehr kalt im Winter (selten unter 0°). Und häufig hat man drei Jahreszeiten an einem Tag, d.h. Regen, Wind und Sonne. Man sollte dazu jede Möglichkeit nutzen, zu reisen. Irland ist nicht besonders groß, nicht sehr stark besiedelt und hat traumhafte Landschaften. Das bedeutet, man kann in relativ kurzer Zeit zum Beispiel die Westküste erreichen. Überlandbusse verbinden Dublin mit vielen Städten fast im Stundentakt und sind relativ billig, ein Bahnsystem existiert, ist aber teuer, und Mietwagen sind auch eine gute Alternative. Zu empfehlen ist hier die Website www.irland.de die sehr gute Angebote offeriert. In fast allen irischen Städten gibt es Youth-Hostels, hier ist der Lonely Planet das beste Nachschlagewerk bzw. das Hörensagen. Das einzige Problem ist, dass die Straßen oft in einem schlechten Zustand sind, man braucht also relativ lange um von einem Punkt zum nächsten zu kommen. Mittlerweile werden zwar sehr viele Motorways gebaut, aber es dauert noch ein wenig bis zu deren Fertigstellung. Dos Reisen so viel es geht Die Pubkultur geniessen Ein bisschen die irische Gemütlichkeit annehmen Donts Die üblichen Touristenfallen besuchen Praktische Tipps (Adressen, Webseiten, etc.) www.ucd.ie www.visit-ireland.de www.irland.de Page 10 Erfahrungsbericht Dublin 2004/05 Motivation und Bewerbung für das Auslandsstudium Irland, die immer grüne Insel. Diesen Satz über Irland findet man häufig in den bekannten Reiseführern. Und bis auf Dublin ist es auch wahr. Aber keine Angst, Dublin hat genug schöne Seiten und außerdem gibt es ja auch noch den schönen Campus des UCD. Nach dem Abschluss meines Grundstudiums wollte ich eigentlich direkt ins Ausland gehen. Leider war die Bewerbungsfrist schon weit fortgeschritten und so habe ich den ganzen Aufenthalt um ein Jahr verschoben. Toefl Test, Motivationsschreiben und die Zusammenstellung der Unterlagen nimmt mehr Zeit in Anspruch als man zuerst denkt. Bei der Wahl des möglichen Studienortes gab es für mich im Rahmen des Erasmus Programms von Anfang nur zwei Möglichkeiten: Dublin/Irland oder Jönköping/Schweden. Meine Wahl fiel dabei auf Dublin. Ausschlaggebend war für mich damals wie heute, dass die Alltagssprache in Irland Englisch ist. Die Motivation mich für ein Auslandsstudium zu bewerben bestand zum einem in der Verbesserung meiner Sprachkenntnisse (Englisch) und zum anderen ein neues Land mit einer anderen Kultur kennen zulernen. Des weiteren ging es mir darum meinen Horizont zu erweitern und mit anderen internationalen Studenten in Kontakt zu kommen. Neben diesen allgemeinen Aspekten hat das University College Dublin einen relativ guten Ruf und wurde von den heimkehrenden Studenten nur gelobt. Weiterhin konnte ich in den neun Monaten in Dublin mein 2.Wahlpflichtfach komplett absolvieren. Die mündliche Prüfung in Page 11 Aachen wurde mir erlassen und wird nach vorheriger Absprache generell erlassen, wenn drei Kurse eines Faches, z.B. Marketing im Ausland absolviert werden. Zu Abschluss noch ein paar Anmerkungen zur Bewerbung. Die Vorbereitung sollte ca. 1 Jahr vorher beginnen und der Toefl Test sollte frühzeitig angemeldet werden. Die nächsten Prüfungszentren von Aachen aus, die den Test das ganze Jahr über anbieten, sind in Arnheim und Frankfurt. Zu bestimmten Terminen wird der Test auch in Aachen vom Lehrstuhl für angewandte Sprachwissenschaften angeboten. Falls man beim ersten Mal nicht die erforderliche Punktzahl erreichen sollte, besteht so noch die Möglichkeit den Test noch einmal zu schreiben. Vorbereitung und Organisatorisches vor Antritt des Auslandsstudiums Nachdem Ihr die Bewerbung eingereicht, alle Tests absolviert habt und schließlich und endlich für das Erasmus Programm ausgewählt worden seid, ist der organisatorische aufwand noch nicht erledigt. Im nächsten Schritt müsst Ihr Euch um die Auswahl und Anerkennung der Kurse kümmern, die Ihr während Eures Auslandsaufenthalts absolvieren wollt. Zu diesem Zweck gibt es vom International Office des University Colleg Dublin den Course Guide for Visiting Students. Nach einer Vorauswahl der Kurse geht man dann zu den einzelnen Lehrstühlen und lässt sich schriftlich die Anerkennung der Kurse bestätigen. Bei der Auswahl seiner Kurse sollte bedacht werden, dass es sehr schwierig ist am UCD Kurse in Accounting zu besuchen. Es ist somit nicht empfehlenswert Accounting als 2. oder 1. Wahlpflichtfach am UCD zu absolvieren. Ansonsten ist es aber normalerweise kein Problem die gewünschten Kurse zu bekommen. Im nächsten Schritt sollte sich um die Beurlaubung vom Semester gekümmert werden bzw. sich beim ASTA das Formular zur Rückerstattung des Semesterticketbeitrags besorgt werden. Nach Erledigung dieser Formalitäten an der RWTH Aachen kann die Wohnungssuche in Dublin beginnen, falls einem kein Wohnheimsplatz zugeteilt wurde. Hierzu empfiehlt es sich zuerst sich noch einmal selbst an den Belegungsausschuss der Wohnheime am UCD zu wenden und sich dort auf eigene Initiative zu bewerben. Einige Erasmus Studenten hatten so erfolgt, obwohl Sie von Ihrer Uni keinen Platz zugeteilt bekommen hatten. Falls auch dies keinen Erfolg hat, empfiehlt es sich ca. 2-3 Wochen vorher nach Dublin zu fahren und sich auf dem privaten Wohnungsmarkt umzusehen. Aus eigener Erfahrung kann ich die Seite www.daft.ie empfehlen und sich um die Mittagszeit den Evening Herald zu kaufen. Ebenso gibt es reichlich Angebote auf den schwarzen Brettern, beim International Office ( sehr hilfsbereit, weitere Informationen) und für die Wohnheime liegt eine Warteliste im Hauptbelegungsausschuss auf dem UCD Campus aus. Page 12 Und nicht entmutigen lassen, falls man nicht sofort etwas passendes findet. Standards und Preise sind nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Irgendwann findet man schon etwas und man ist mit seiner Suche ja auch nicht allein und es lassen sich so auch schnell Kontakte mit anderen Studenten knüpfen und manche haben am Ende dann sogar ein Haus oder ein Appartement zusammen angemietet. Für die Anreise nach Irland gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einem mit dem Flugzeug und zum anderen mit der Fähre entweder über England/Wales oder über Frankreich (Cherbourg). Flugverbindungen nach Dublin existieren von Köln/Bonn mit HLX und Germanwings, von Düsseldorf mit Air Lingus und von Brüssel/Charleroi mit Ryanair. Aufgrund der geringen Gepäckmitnahme ist Ryanair aber eher nicht zu empfehlen. Für ca. 15,- Euro besteht bei AirLingus nach vorheriger Anmeldung (ca. 1-2 Wochen im voraus ) die Möglichkeit ein Fahrrad mitzunehmen. Wer überlegt seinen Laptop mitzunehmen sehr empfehlenswert sollte eine aktuelle Windows Version mit allen Updates installiert haben und außerdem seine Windows CD mitnehmen. Ankunft, erste Tage Ohne Wohnungssuche sind die ersten Tage sehr entspannt und Ihr könnt euch locker in Dublin einleben. Sightseeing in Dublin oder auch schon erste Ausflüge in die nähere Umgebung von Dublin sind empfehlenswert (Bray, Dalkey oder Malahaide) Wer noch kein Fahrrad besitzt kann sich in der Zeit gegebenenfalls ein Fahrrad besorgen ( Bikeshop auf dem Campus, Buy & Sell Zeitung oder Golden Pages ). Bei einem Abstecher zum Campus sollte die Gelegenheit genutzt werden sich im Daedalus Building sich den Zugang zu den Computerräumen auf dem Campus einrichten bzw. den email account freischalten zu lassen. Weiterhin sollte sich beim International Office über den Ablauf der Welcome week erkundigt werden. Organisation & Betreuung vor Ort (Einführungsveranstaltungen, Kontaktpersonen, etc.) Die Betreuung durch das International Office und Deirdree Lineham O Brien ( Quinn School of Business) ist sehr gut und sie sind immer bereit Euch bei Problemen zu Kurswahl oder anderen organisatorischen Problemen zu helfen. Die Einführungsveranstaltungen werden durch Aushang bekannt gegeben und sollten auf jeden Fall besucht werden. Zum einem werden dort noch einmal die wichtige Infos gegeben und zum anderen ist es eine gute Gelegenheit weitere Erasmus Studenten kennen zulernen. Page 13 Innerhalb der ersten Woche, der Freshers Week gibt es die Möglichkeit sich über das Sport- und Society Angebot zu informieren und bei Bedarf anzumelden. Im Sportangebot ist alles vertreten, von Surfen, Tennis, Klettern, Fußball bis hin zu Karate oder Fitnesskursen. Wer also ein bisschen Sport neben dem Studium treiben möchte sollte sich in dieser Woche für ein bis max. drei (keine Begrenzung). Jede Sportsociety verlangt ein Jahresbeitrag von ca. 15,- Euro. Die normalen Societies sind auch sehr breit gefächert und erstrecken sich von der Commerce, Biology Society bis zu der Film oder International Students Society. Kostenbeitrag ist hier zumeist 2,- Euro. Für diejenigen, die gerne ins Fitnessstudio gehen ist auch gesorgt. Für ca. 150,- Euro im Jahr kann man das Fitnessstudio (Crunch) auf dem Campus nutzen. Ausstattung und Betreuung ist gut und wer will kann auch die Sauna benutzen. Während meines Aufenthalts in Dublin war ich selbst in der International Students, Commerce, Law & History, Canoe und Karate Society und kann diese alle sehr empfehlen. Vor allem die International Student Society mit Ihrem wöchentlichen Coffee afternoon war ein sehr guter Treffpunkt um Leute kennen zulernen. Außerdem wurden während des Semesters mehrmals Fahrten in die Umgebung von Dublin und zu anderen Plätzen in Irland angeboten. Informiert Euch auf der Freshers week und meldet Euch einfach für mehrere Societies an, die Euch interessieren. Es kostet ja schließlich nicht die Welt. Unterkunft/Wohnung (Kosten, Wohnungssuche, Beschreibung der Umgebung, etc.) Der Wohnungsmarkt in Dublin ist zu Beginn des Semesters sehr angespannt und mit der Lage in deutschen Städten wie Köln oder Münster zu Beginn eines Semesters vergleichbar. Jeder ist auf der Suche und die Preise, die sowieso schon relativ hoch sind, liegen noch einmal ein bisschen höher. Im folgenden eine kurze Auflistung der Preise auf dem Wohnungsmarkt in Dublin (Preise sind Kaltmieten): Einzelzimmer: ca. 400,- 2 Bett Zimmer: ca. 280.- bis 350,- Unterkunft in einer Familie mit Verpflegung: ca. 350,- bis 400,- Gas und Electricity jeweils ca. 20,- pro Monat Wenn dieser Preisschock verdaut worden ist, geht es an die Wohnungssuche. Im allgemeinen sind die Standards in Irland deutlich schlechter als in Deutschland bzw. für Studenten nicht bezahlbar. Zugige und schlecht isolierte Zimmer sind eher die Regel als die Ausnahme. Für die Wohnungssuche empfiehlt es sich ca. 10-14 Tage vor Semesterbeginn nach Dublin zu fliegen. Sehr hilfreich bei der Wohnungssuche sind die folgenden Quellen: www.daft.ie, Evening Herald, schwarze Bretter im Student Centre und International Office und ebenso die normalen Tageszeitungen. Page 14 Eine weitere Möglichkeit ist, im Juli oder August direkt vor Ort beim Belegungsausschuss der Wohnheime vorsprechen, da häufig noch Zimmer zu vergeben sind. Außerdem gibt es genug andere Studenten, die auch auf Wohnungssuche sind und vielleicht ergibt sich ja auch die Möglichkeit zusammen mit anderen Studenten ein Haus oder Appartement anzumieten. Lasst Euch von Absagen nicht entmutigen!!! Jeder findet eine passende Unterkunft. Lebenshaltungskosten, Finanzen Die Lebenshaltungskosten in Irland sind deutlich teurer als in Deutschland. Während meines Aufenthaltes habe ich durchschnittlich 200,- bis 400.- im Monat ausgegeben. Wer sehr sparsam ist, keinen Wert auf Obst und Gemüse oder Fleisch legt kann mit 200.- pro Monat auskommen. Wer sich aber mal einen Kaffee, Obst und Gemüse oder ein Stück Fleisch gönnen möchte, und außerdem abends auch mal ausgehen will, sollte schon mindestens 300,- einplanen. Im folgenden ein paar Preisbeispiele: Tasse Kaffee: 1,65 , Lunch in der Mensa: 5,25 , Pint of Guinness: 3,50 5,00 , frische Paprika (3 Stück): 2,49 , 100gr Salami: 1,99 ,..... Etwas günstiger als bei Tesco oder Superquinn ist es bei Lidl und Aldi, die auch einen Großteil des deutschen Produktsortiments führen. Leider befinden sich die nächsten Aldi und Lidl Läden nicht in der näheren Umgebung, sondern im City Center (Parnell Street). Regelmäßige Tesco Einkäufer sollten über eine Tesco Clubcard nachdenken. Für all diejenigen, deren Bank in Deutschland keine Partnerbank in Irland besitzt, empfiehlt es sich ein Konto bei der AIB Bank zu eröffnen. Zu Beginn des Semesters gibt es meistens spezielle Angebote für Studenten. Im Regelfall fallen keine Gebühren an, doch gibt es in Irland eine Art Steuer von 10,- die einmal jährlich von allen Kontoinhabern entrichtet werden muss. Als Kunde der Deutschen Bank gab es für mich leider keine Partnerbank in Irland und so habe ich ein Konto bei der AIB Bank zum Semesteranfang eröffnet und war sehr zufrieden. Leben auf dem Campus (Kosten, Mensa, Bibliothek, Computer-Räume, etc.) Das University College Dublin ist eine Campus Universität und dementsprechend gibt es fast alles für den täglichen Bedarf auf dem Campus. Bei der Student Residence Merville gibt es einen kleinen Supermarkt, der auch sehr gute Sandwiches verkauft (ca. 3,50 Euro). Eine Mensa bzw. Restaurant befindet sich gegenüber dem Daedalus Building. Die Preise für ein Lunchgericht betragen 5,25 und für ein Studentmeal (Pommes Frites, Sausages und a soupe): 3,60 . Den besten Kaffee auf dem Campus gibt es im Perk direkt in der Quinn School of Business. Page 15 Für Vergnügung auf dem Campus sorgen die Student und Forum Bar. Beide eignen sich sehr gut für ein Pint nach der Vorlesung oder als Treffpunkt zu Fußball gucken. Darüber hinaus sind sie relativ preisgünstig und haben häufig Studentenspecials. Um sich den typischen irischen Haarschnitt verpassen zu lassen, empfehle ich den Friseur The Grafton Barber (51 Grafton St.). Keine Angst, das Personal schneidet sehr gut und unter der Woche koste ein Haarschnitt für Studenten bis zwölf Uhr nur 12,- Euro (Wichtig: Wer sagt, dass er die Haare kurz geschnitten haben möchte, bekommt sie auch wirklich kurz geschnitten!) Die Bibliothek und Computerräume auf dem Campus sind sehr gut ausgestattet und nach einer Registrierung hat man zu allen Zugang. Dennoch lohnt sich die Mitnahme eines eigenen Laptops. Alle Vorlesungen basieren auf Powerpoint und es kein Skript zu kaufen. Des weiteren kann es vor den Klausuren und Abgaben zu Engpässen bei den Computerplätzen kommen und in der Quinn School of Business gibt es in allen Räumen Wireless Lan und Lan Anschluss. Uni (Kursangebot, Aufbau der Kurse, Aufbau des Studienjahres, Prüfungsarten, etc.) Alle Prüfungen am University College Dublin werden schriftlich in Form einer Klausur am Semesterende abgehalten. Zusätzlich zu einer Abschlussprüfung müssen während des Semesters Case studies bearbeitet werden oder eine Art Seminararbeit verfasst werden. Gewöhnlich werden diese studienbegleitenden Aufgaben in Gruppen von ca. 4 Studenten bearbeitet, was die Arbeit sowohl reduzieren als auch erschweren kann. Gruppenarbeiten mit anderen Erasmus Studenten waren immer sehr produktiv und angenehm, wohingegen Gruppenarbeiten mit Iren, Amerikanern und Australiern aufgrund von anderen Arbeitseinstellungen häufig sehr stressig waren. In einigen Kursen wird wie früher in der Schule auch mündliche Mitarbeit verlangt und benotet (ca. 5% der Endnote). Die Benotung allgemein setzt sich zumeist aus 60 70 % Klausur und 30 40 % Projekt, Case studies und Mitarbeit zusammen. Anerkennung von Kursen Die Anerkennung von Kursen sollte vorab erfolgen und mit den einzelnen Professoren abgesprochen werden. Als Grundlage für eine mögliche Kursauswahl können die Erfahrungsberichte herangezogen werden. Leider kann es vorkommen, dass man nicht alle Kurse in Irland bekommt, die man belegen wollte oder muss. Aus diesem Grund empfiehlt es sich mehr Kurse im Vorfeld anerkennen zu lassen, als man überhaupt absolvieren will. Somit hat man die Möglichkeit kurzfristig seine Kursauswahl zu ändern. Page 16 Accounting Kurse sollten nur im Notfall gewählt werden, da die Chance sehr gering ist einen Platz zu erhalten (ca. 80% der Iren belegen mind. einen Accounting Kurs). Nichtsdestotrotz sind diese Kurse aufgrund ihrer guten Qualität und Noten sehr zu empfehlen. Sprachniveau, Sprachkurse vor Ort Neben der Möglichkeit an kostenpflichtigen Kursen zur Erlangung des Cambridgezertifikats teilzunehmen (ca. 200,- ) gibt es auch die Möglichkeit an sogenannten Informal Language Curses teilzunehmen. Das Niveau dieser Kurse ist aber zumeist sehr niedrig und die Lehrer nicht sehr motiviert. Für diese Kurse muss zu Beginn des Semesters ein Einstufungstest ähnlich dem am Institut für angewandte Sprachwissenschaften der RWTH absolviert werden. Dies erfordert eine Anmeldung und eine Gebühr von 15,- Euro. Weiterhin gibt es auch die Möglichkeit Kurse in anderen Fremdsprachen zu besuchen. Diese müssen bei dem jeweiligen Lehrstuhl direkt angemeldet werden, sind kostenlos und sind 5 Stunden die Woche. Kulturelle Besonderheiten In Irland wird arbeitstechnisch alles ein bisschen lockere angegangen. Easy going und take it easy sind häufig benutzte Ausdrücke. Sowohl im Studium als auch im normalen Leben ist diese Einstellung häufig zu erleben und es kann vorkommen, dass eine Heizung leck ist oder nicht funktioniert und es ca. 3 - 5 Tage dauern kann, bis jemand vorbeikommt. Im Sommer ist so etwas ja kein Problem, aber bei 0 3 Grad Celsius im Winter schon. Weitere Infos zu Land und Leuten gibt es in den einschlägigen Reiseführern, wobei der Reiseführer über Dublin von Merian sehr zu empfehlen ist. DOs and DONTs im Gastland In Irland gilt seit einigen Jahren ein striktes Rauchverbot in Pubs und öffentlichen Gebäuden. Daher nicht im Pub rauchen. Falls Ihr Euch mit Iren verabredet, rechnet ca. 15 bis 30 Minuten auf die verabredete Zeit drauf. Iren sind nie pünktlich. Außerdem erledigen Iren immer alle Aufgaben, nur nicht direkt, sondern zumeist erst einen Tag vor der Deadline. Bei Gruppenarbeiten mit Iren kann es deshalb vorkommen, dass bis ein paar Tage vor Abgabe noch nicht einmal ein Konzept steht. Aber keine sorge, es hat noch immer geklappt. Den Norden von Dublin und dunkle Gassen sollte man bei Dunkelheit meiden. Ebenso sollte ein mögliches Fahrrad über Licht verfügen, da Auto und insbesondere Busfahrer die Fahrradfahrer gerne übersehen. Page 17 Klima/Wetter Das Wetter in Irland ist zumeist sehr regnerisch, aber fast nie richtig kalt. Innerhalb von einer Stunde kann das Wetter schon einmal von Regen zu Sonnenschein und wieder zu Regen wechseln. Im Januar gibt es manchmal sogar für ein bis zwei Tage ein bisschen Schnee. Zu Beginn des Aufenthalts im August und September ist es noch relativ warm (ca. 20 25 Grad Celsius). Zwischen Oktober und Februar ist es relativ kalt und regnerisch. Ab März wird es dann wieder wärmer und die Sonne zeigt sich häufiger. Mai und Juni sind mit die besten Monate um in Irland zu reisen, da es relativ warm und trocken ist. Leider schreibt man in dieser Zeit seine Klausuren (:. Soziale Kontakte Kontakte können am besten in Societies oder in den Sportclubs geknüpft werden. Ebenso natürlich im Wohnheim selbst und in den Kursen. Am besten einfach auf die Leute zu gehen und sie ansprechen. Die Iren und vor allem die Internationalen Studenten sind durchweg freundlich und offen. Freizeitmöglichkeiten, Reisetipps, Entertainment Neben dem oben angeführten Sportprogramm und den Aktivitäten der Societies gibt es eine Reihe von weiteren Freizeitmöglichkeiten. Irland ist das Land in Europa mit der höchsten Anzahl an Kinobesuchern. Jeder Ire geht ca. 5-8 mal im Monat ins Kino. Dementsprechend ist das Angebot an Kinos relativ groß und die Preise relativ niedrig. Kinos und deren Programm findet man unter: http://www.ormondecinemas.com/ und http://www.wcities.com . Interessante Ausflüge in Irland können nach Cork, Galway, Ring of Kerry, Belfast, Newgrange, Connemara usw. unternommen werden bzw. sind ein MUSS während eines Aufendhalts in Irland. In die großen Städte wie Belfast und Cork gibt es sehr gute und günstige Busverbindungen www.buseireann.ie . Für eine Tour nach Galway mit Connemara, Cliffs of Moher und Aran Islands empfiehlt es sich ein Auto anzumieten und ein verlängertes Wochenende einzuplanen. Das gleiche gilt für den Ring of Kerry. Ein gutes Hostels in Cork und Galway ist das Kinlay House www.kinlayhouse.ie . Als Startpunkt für den Ring of Kerry ist das kleine Örtchen Killarney zu empfehlen und dort das Neptunes Hostel www.neptuneshostel.com . Stadt und Umgebung Siehe http://www.visitdublin.com An Samstagen gibt es die Möglichkeit den Präsidentenpalast im Phönix Park zu besichtigen. Die Tour ist kostenlos und sehr interessant. Der Phönix Park ist gut zu verbinden mit einem Besuch Page 18 der Guinness Brauerei und dem Kilmainham Goal (altes Gefängnis) die alle relativ nah beieinander liegen. Für Tagesausflüge von Dublin bieten sich Touren nach Bray, Wicklow Mountains mit Powerscourt Gardens und Glendalough, Malahaide, Howth und Newgrange an. Fortbewegungsmittel (öffentlicher Transport, Fahrrad, Auto, etc.) Dublin besitzt ein sehr gut ausgebautes Busnetz. Neben diesem gibt es außerdem noch die Dart (eine Art S-Bahn, die entlang der Küste den Süden und Norden Dublins verbindet) und die Luas (eine Straßenbahn). Für Studierende die direkt auf dem Campus wohnen, sind vor allem die Buslinien 10 und 46A ( http://www.dublinbus.ie/home/ ) relevant. Die Dart bietet eine gute Möglichkeit kostengünstig nach Howth, Malahaide, Dalkey/Killiney und Bray zu fahren. Sehr gut geeignet für einen Tagesausflug oder einen Nachmittag, da alle Ziele nur ca. 30min mit der Dart entfernt sind und direkt an der Küste liegen. Von Bray und Dalkey hat man einen sehr guten Ausblick auf die Wicklow Mountains und von Howth kann man bei gutem Wetter die gesamte Dublin Bay überblicken. Wer die Möglichkeit hat ein Fahrrad mitzunehmen (ca. 25,- mit Air Lingus), sollte dies tun. Vor Ort gibt es aber auch genug Möglichkeiten sich ein gebrauchtes Fahrrad zu besorgen. Zum einem gibt es zu Beginn des Semesters eine Reihe von Angeboten des Bikeshops auf dem Campusgelände und zum anderen lohnt sich ein Blick in die Zeitung Buy&Sell an. Für eventuelle Reparaturen oder Ersatzteile bietet sich ebenfalls der Bikeshop an. Weiterhin sollte an Flickzeug und Fahrradwerkzeug gedacht werden, da die Straßen in Dublin sehr dreckig und schlecht sind und es häufiger zu Reifenpannen kommen kann. Dennoch ist das Fahrrad das schnellste und kostengünstigste Fortbewegungsmittel um zur Uni zu kommen oder einkaufen zu gehen. Für Fahrten in die City lohnt es sich aber eher nicht (ca. 30-40 min Fahrtzeit). Als letzten Punkt möchte ich die Notwendigkeit eines guten Fahrradschlosses anfügen. Sowohl auf dem Campus als auch in der City werden die Fahrräder reihenweise geklaut. Zu den größeren Städten in Irland wie Cork, Galway oder Belfast in Nordirland gibt es sehr gute und günstige Überlandverbindungen mit dem Bus (Tickets können übers Internet günstiger gekauft werden). Wer Irland lieber mit dem Auto erkundigen möchte, dem kann ich es nur empfehlen. Insbesondere die West und Südwest Küste von Irland empfiehlt sich mit dem Auto abzufahren. Belfast und Cork hingegen kann man sehr gut mit dem Bus anfahren und vor Ort die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen bzw. auf das Angebot der dortigen Reiseveranstalter zurückgreifen. Gute und günstige Mietwagenangebote findet ihr auf der folgenden Internetseite http://www.irish-net.de/htm/mietwagen.htm . Page 19 Praktische Tipps (Adressen, Webseiten, etc.) http://www.hostelworld.com - Hostels weltweit http://dict.leo.org/ - sehr gutes Dictionary http://www.ormondecinemas.com/ http://www.wcities.com http://www.buseireann.ie http://www.kinlayhouse.ie http://www.neptuneshostel.com http://www.irish-net.de/htm/mietwagen.htm http://www.dublinbus.ie/home/ http://www.visitdublin.com http://www.daft.ie Cinemas in Dublin Gute Hostels Page 20 Erfahrungsbericht Dublin 2004/2005 Der Wunsch nach einem Auslandsjahr während meiner Studienzeit bestand schon während meiner Schulzeit. Ich habe damals schon an einigen Schulaustausch- programmen teilgenommen und durch meine Teilnahme an einem Englisch- bilingualen Zweig in meiner Schulzeit, hatte ich schon lange ein besonderes Interesse an der Englischen Sprache. Zu diesem Interesse an anderen Ländern und Sprachen, kamen später dann mehr und mehr Aspekte hinzu. Meiner Meinung nach ist es für Studenten die Betriebswirtschaftslehre und im Speziellen Internationales Management studieren sehr wichtig eine zeitlang tatsächlich im Ausland gelebt zu haben. Man kann sich ansonsten nur schwer Vorstellen wie anders ein Land sein kann, das gar nicht mal so weit von Deutschland weg ist. Man kann sich genauso wenig vorstellen was es bedeutet kleine Eigenheiten eines Landes und einer Kultur zu entdecken, die für ein Unternehmen ausgesprochen wichtig sein können. Ich denke das ein längerer Auslandsaufenthalt ebenso für die persönliche Entwicklung sehr wichtig ist, da es in vielen Fällen die erste Möglichkeit darstellt einmal aus dem gewohnten Umfeld und den eigenen Strukturen heraus zu kommen. Darüber hinaus bieten andere Hochschulen oft ein etwas anderes Kursangebot an, so dass man dementsprechend auch die Möglichkeit bekommt interessante Kurse zu besuchen, die an der eigenen Hochschule nicht angeboten werden. Nachdem ich beschlossen hatte mich für ein Erasmus-Jahr am University College in Dublin zu bewerben, musste ich damit beginnen die nötigen Unterlagen für die offizielle Bewerbung zusammen zu stellen. Relativ umständlich und teuer war der vorausgesetzte TOEFL-Test. Obwohl es die Möglichkeit gibt den Test an bestimmten Terminen in Düsseldorf zu machen, ist es zu empfehlen die computer-basierte Version in Arnheim durchzuführen. Dies hat den Vorteil, dass es dort im Prinzip jeden Tag möglich ist den TOEFL-Test zu machen und man sich somit tendenziell einen Termin aussuchen kann. In dem Moment in dem man weiß das man angenommen wurde ist man natürlich überglücklich, allerdings fängt der Vorbereitungsstress dann auch erst so richtig an. Es gibt sehr viele Dinge um die man sich ab diesem Moment kümmern muss. Man muss sich entscheiden was man mit der eigenen Wohnung in Deutschland während dieser Zeit macht, sicher stellen, dass man während des Aufenthaltes im Ausland auch Krankenversichert ist, für BAföG-Empfänger ist es außerdem wichtig, dass man rechtzeitig einen Antrag auf Auslands-BAföG stellt und noch einiges mehr. Direkt vor Reiseantritt sollte man sich auch gut überlegen welche Dinge man tatsächlich mitnehmen möchte, denn ein Paket von Deutschland nach Irland zu schicken ist relativ günstig, aber umgekehrt ist es sehr teuer ein Paket wieder zurück von Irland nach Deutschland zu schicken. Als es dann endlich so weit war und ich in Dublin landete, war es wirklich ein eigenartiges Gefühl auf dem Weg zum Studentenwohnheim zu sein. In dem Moment versucht man sich vorzustellen, dass man nun für einige Monate in diesem Land leben wird und ich war sehr neugierig auf mein neues Zuhause für diese Zeit. Man fragt sich selbst unglaublich viele Dinge und es ist eine Mischung aus Neugierde und Unsicherheit, da man in diesem Moment nicht weiß was einen in den nächsten Monaten erwarten wird. Als ich dann im Wohnheim angekommen war und mein winzig kleines Zimmer sah, war ich zunächst schockiert. Das Zimmer war sehr klein und sah äußerst trostlos aus, allerdings hatten Studenten die nicht im Wohnheim unter gekommen waren viel Page 21 größer Probleme mit ihren Unterkünften, wenn sie denn überhaupt eine fanden. Alles in allem gewöhnt man sich relativ schnell an die kleinen Zimmer und wenn man sich erst einmal eingerichtet hat, sieht es auch nicht mehr ganz so trostlos aus. Was einem ansonsten direkt in den ersten Tagen auffällt ist, dass die Iren tendenziell sehr freundlich und hilfsbereit sind. Wirklich beeindruckt war ich von der Uni. Das University College Dublin (UCD) befindet sich auf einem großen Gelände in Belfield. Die einzelnen Gebäude sind nicht wie in Aachen in der Stadt verteilt, sondern bilden einen in sich geschlossenen Komplex in dem vom Students Pub bis zum Sports center alles zu finden ist. Während der ersten Tagen wurden dann zunächst einige Empfänge beziehungsweise Treffen organisiert, die auch recht beliebt waren, da es zumindest immer einen kleinen Snack und Getränke umsonst gab. Abgesehen vom kurzzeitigen stillen des eigenen Hungers hatten diese Treffen allerdings für mich persönlich nicht viel Sinn, da man sich hauptsächlich mit Leuten unterhielt, die man vorher schon kannte. Ein absoluter Flop war das Buddy-Programm. Die ursprüngliche Idee war, dass Gruppen zusammen gestellt werden, die jeweils auch 2 Iren enthalten sollten und man in dieser Gruppe diverse Dinge unternehmen sollte. Da in den meisten Gruppen aber alleine schon die Iren nicht erschienen, habe ich von meiner Gruppe nach diesem ersten Treffen nie wieder etwas gehört. Abgesehen von derartigen kleinen Pannen geben sich die Verantwortlichen jedoch sehr viel Mühe ihren ausländischen Studenten etwas zu bieten. Das International Office als auch unsere Ansprechpartnerin in der Quinn School selbst, Frau Linehan-OBrien waren außerordentlich hilfsbereit und freundlich. Es wurden auch ab und zu kostenfreie Trips organisiert, wie zum Beispiel ein Ausflug nach Newgrange. Was die Organisation von Trips und Parties angeht sollte man auf jeden Fall auch Mitglied in der International Student Society sein. Die ISS organisiert viele Events wie Zum Beispiel Parties, Trips (auch übers Wochenende z.B. nach Belfast) und auch andere Treffen, bei denen man beispielsweise traditionelle irische Tänze tanzt. Um noch einmal auf die Unterkunft in Irland zurück zu kommen, wie schon vorher erwähnt ist das Zimmer im Studentenwohnheim in Blackrock recht klein. Allgemein betrachtet hat dieses Wohnheim allerdings auch einige ganz entscheidende Vorteile. Die Gemeinschaftsbadezimmer und küchen werden täglich von Personal gereinigt und die internationale Atmosphere auf Grund der vielen verschiedenen Nationalitäten ist sehr angenehm und führt dazu das man auch sehr schnell viele Leute kennen lernt. Außerdem bietet das Wohnheim auch die Möglichkeit im ganzen Gebäude W-LAN zu nutzen, weshalb die Anschaffung eines Laptop äußerst sinnvoll ist, sowohl für die Nutzung im Wohnheim als auch an der Quinn School. Womit man sich im Wohnheim definitiv abfinden muss, ist dass Mängel nicht direkt und manchmal sogar gar nicht beseitigt werden und man ziemlich oft kalt duschen gehen muss. Der Ort Blackrock ist sehr ruhig und angenehm. Blackrock liegt direkt am Meer und bietet somit auch verschiedene Möglichkeiten für Spaziergänge oder zum Joggen. Diverse Pubs bieten abends viele Möglichkeiten die Geschehnisse des Tages in einer netten Runde und bei einem Bierchen auszutauschen. Die Busverbindungen von Blackrock nach Dublin sind meiner Meinung nach in Ordnung. Die Busse fahren sehr regelmäßig, nur auf die Zeiten an der Bushaltestelle kann man sich wie überall in Irland nicht verlassen. Je nach Verkehr braucht man schätzungsweise zwischen 15 und 30 Minuten um in die Stadt zu kommen. Ganz anders sieht es hingegen mit der Buslinie aus, die zum Unigelände fährt. Von Blackrock aus fährt nur die Linie 17 zum UCD. Die Busse fahren sehr unregelmäßig und unpünktlich, und wenn dann auch schon einmal ein Bus komplett ausfällt muss man auch damit rechnen mal eine Stunde auf den nächsten Bus zu warten. Page 22 Ein sehr unangenehmes Thema in Bezug auf Irland sind die Lebenshaltungskosten. Das Leben in Dublin ist selbst ohne große Extras extrem teuer. Ich würde schätzen das man ohne die Miete noch mindesten 700 im Monat zum Leben braucht. Obwohl dies kein Geheimnis ist, wird das Auslands-BAföG genauso berechnet wie in Deutschland, d.h. man bekommt genau das, was man in Deutschland in diesem Jahr auch bekommen hätte. Zuschläge zum normalen BAföG gibt es innerhalb der EU nicht. Die einzige Unterstützung die man ansonsten noch bekommt ist das ERASMUS-Geld, wobei dies auch von Jahr zu Jahr immer weniger wird und man mit keinem festen Betrag rechnen sollte. Freizeitmöglichkeiten gibt es alleine durch die ganzen Clubs und Societies am UCD, die auch nicht viel kosten, unglaublich viele. Besuche im Kino waren erstaunlicherweise nicht teurer als in Deutschland (eher günstiger). Wenn man am Wochenende abends mal in Dublin tanzen gehen möchte sollte man hingegen dann doch mal ein bisschen mehr Geld mitnehmen. Ein Pint kostet schon um die 5 Euro und die meisten Clubs verlangen auch zwischen 5 und 10 Euro Eintritt (mehr ist natürlich immer möglich). Was man auf jeden Fall mit einplanen sollte, ist dass es sehr schwer ist am Wochenende nachts noch ein Taxi zu bekommen. Es gibt dann auch noch die Möglichkeit mit dem Nachtbus zurück nach Blackrock zu fahren, der ist allerdings mit 4 Euro pro Fahrt vergleichsweise teuer. Ein Taxi von Dublin bis Blackrock kostet im Vergleich 15 20 Euro. Wie vorher schon erwähnt war ich vom University College Dublin sehr beeindruckt. Das Gelände ist sehr sauber und schön und beinhaltet alles von den Vorlesungssälen, über eine Kneipe, die Mensa, die Bibliothek, einer Bankfiliale, einer Kirche, bis hin zur Sportanlage. Das Angebot an Sport- und auch anderen Clubs ist sehr reichhaltig und es ist somit für jeden Geschmack etwas dabei. Die Mensa in Belfield ist von der Qualität des Essens her prinzipiell ganz in Ordnung, allerdings wie alles in Irland sehr teuer. Für ein normales Essen mit einem Getränk muss man schon mit 5 6 Euro rechnen. Des weiteren stehen den Studenten auf dem ganzen Gelände sehr viele Computer zur öffentlichen und kostenfreien Nutzung zur Verfügungen, allerdings ist es gerade für BWL-Studenten in der Quinn School sehr empfehlenswert sich doch einen eigenen Laptop anzuschaffen. In vielen Kursen müssen während des Semesters Projekte bearbeitet werden, bei denen es einfach sinnvoll ist wenn man seinen Teil in Ruhe zu Hause schreiben kann. Die Quinn School of Business ist ein sehr modernes, neues Gebäude, das gerade einmal 3 Jahre alt ist. Das Kursangebot ist reichlich, allerdings kann man nicht sicher sein, dass man gerade die Kurse bekommt, die man gerne hätte. Dies muss man insbesondere beachten wenn man vor hat eines seiner beiden Wahlpflichtfächer komplett am UCD zu absolvieren. Dies hängt allerdings auch davon ab, welche Kurse man gerne belegen möchte. Marketing-Kurse sind meistens kein Problem, während Accounting-Kurse hingegen teilweise sehr schwer zu bekommen sind. Dieses Problem ist eine Folge des etwas anderen Systems am UCD. Die Studenten geben verschiedene Kurse nach Prioritäten an die sie gerne besuchen möchten und bekommen dann je nach Nachfrage Kurse zugeteilt. Manchmal wird ein Kurs auch 2 oder 3 Mal in der Woche gehalten, allerdings hat man immer nur das Recht den Kurs zu besuchen, den man zugeteilt bekommen hat. Die Teilnehmerzahl der Kurse ist auf 50 Studenten beschränkt um die Interaktion zwischen den Studenten als auch die Interaktion mit dem Lehrenden zu fördern. Außerdem ist es in vielen Kursen so, dass die Klausur am Ende des Semesters oft nur 60 70% der Gesamtnote für diesen Kurs ausmacht. Der restliche Teil der Gesamtnote ergibt sich dann teilweise aus Projektarbeiten, kleineren Präsentationen und manchmal sogar mündlicher Mitarbeit. Was ich gerade an den Marketing-Kursen besonders gut fand war, dass sie recht Page 23 praktisch orientiert waren. Die Lehrenden waren immer sehr bemüht sehr viele Beispiele zu bringen, um so den Studenten die Theorie etwas näher zu bringen. Der Aufbau der Klausuren am UCD ist ebenfalls etwas anders als bei uns in Aachen. Meistens bekommt man 6 Fragen und kann sich dann 3 Fragen zum Beantworten aussuchen, manchmal gibt es aber auch eine Frage die obligatorisch zu beantworten ist. Ob dies nun gut oder schlecht ist muss im Prinzip jeder selbst entscheiden da dieses System natürlich eine große Versuchung darstellt auf Lücke zu lernen. Die vorläufige Anerkennung der Kurse war für uns noch recht Nerven aufreibend, da man oft nicht genau wusste welcher Kurs von welchem Lehrstuhl anerkannt werden kann, außerdem ist es auch teilweise so das ein Kurs von verschieden Lehrstühlen anerkannt wird. Meines Wissens nach arbeiten die zuständigen Koordinatoren aber gerade daran eine Liste zusammen zu stellen, die dies bezüglich einen besseren Überblick verschaffen wird. Das Sprachniveau der Kurse war für mich persönlich in Ordnung, so dass ich keine Probleme hatte den einzelnen Kursen folgen zu können. Dies hing allerdings auch stark von der lehrenden Person ab. Ich denke das größte Problem war nicht die Englische Sprache an sich, sondern vielmehr die Akzente der einzelnen Personen. Fast unmöglich war es teilweise die Irischen Mitstudenten zu verstehen, was allerdings nur bei Diskussionen innerhalb des Kurses relevant war. Sprachkurse werden am UCD auch angeboten, allerdings sind diese nicht kostenfrei und soweit ich gehört habe auch nicht besonders empfehlenswert. Da Irland außerhalb von Dublin sehr ländlich ist, lohnt es sich auf jeden Fall, sich die Zeit zu nehmen und die Landschaft einmal ein wenig zu erkunden. Iren sind sehr freundliche, kontaktfreudige Menschen, die gerne mal auf ein Pint in ein Pub gehen. Im Vergleich zu Deutschland wirkt vieles etwas unbeschwerter und unbürokratischer, was sowohl Vorteile als auch Nachteile haben kann. Auffallend ist ebenfalls das Ausgeh-Verhalten der Iren. Iren können unglaublich viel trinken, die Männer als auch die Frauen, und der weibliche Teil der Bevölkerung fällt dann doch eher durch Kleidungsstücke auf die gerade nicht wirklich da sind. In Irland haben Religion und Traditionen, wie zum Beispiel irische Tänze und Lieder, einen besonders hohen Stellenwert. Es gibt dementsprechend auch viele Pubs in denen traditionelle irische Tänze getanzt werden und irische Musik live gespielt wird. Dort kann man sich dann ruhig einmal in diese Welt entführen lassen. Von der International Student Society werden auch Tanzabende organisiert, bei denen mittanzen dann auch mehr als nur erwünscht ist. Wirklich lustig ist in Irland allerdings das Wetter. In Dublin ist es kein Problem an einem Tag Regen, Hagel, Sonne und Sturm zu haben. Den ganzen Tag geregnet hat es zum Glück an nicht zu vielen Tage während meines Aufenthalts, aber dass das Wetter öfter als einmal an einem Tag wechselt ist normal. Positiv ist mir noch aufgefallen, dass es im Winter nicht ganz so kalt wurde wie in Deutschland, dafür wurde es aber im Frühjahr auch nicht so warm, denn auch wenn die Sonne scheint, ist es doch fast immer relativ windig. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Irland auf jeden Fall ein sehr interessantes Land ist, in dem es sehr viel zu entdecken gibt, sowohl landschaftlich als auch kulturell. Das ERASMUS-Jahr in Irland am UCD war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. Man sollte sich jedoch auch vor Augen halten, dass Irland ein wirklich teures Land ist. Mir persönlich ist es die Erfahrung jedoch wert gewesen. Page 24 Erasmus-Auslandsaufenthalt Dublin 2004/2005 Ankunft und Wohnungssuche Die Vorbereitung auf einen Auslandsaufenthalt sollte meiner Ansicht nach circa ein Jahr vor Beginn in Angriff genommen werden. Dabei ist zunächst die Informationsbeschaffung über mögliche Partneruniversitäten, wichtige Dokumente und Anforderungen der erste Schritt. Anschließend sollte man sich rechtzeitig mit der Vorbereitung auf den TOEFL-Test beschäftigen und einkalkulieren, dass es 3-4 Woche dauern kann einen Termin zu erhalten und weitere 3-4 Wochen bis zur Zusendung der Ergebnisse. Die Vorbereitung mit einer CD- Rom ist empfehlenswert, da auf diese Art und Weise die Prüfung aufgrund der Hearing- section am besten simuliert werden kann. Mein Irland-Aufenthalt begann bereits Anfang September mit einer Fährüberfahrt (inklusive Auto) von Cherbourg in Frankreich nach Rosslare im Südosten Irlands. Durch die Billigflieger war es wesentlich kostspieliger eine Fähre zu nehmen, aber das Auto in Irland zu haben und Reisen machen zu können, hat viele Vorteile. Von den sechs Aachener Studenten und Studentinnen haben im vergangenen Jahr nur vier einen Wohnheimsplatz in Blackrock erhalten. Deshalb begannen ein Aachener Kommilitone und ich nach Ankunft in Dublin eine zehntägige und zeitweise sehr mühsame Suche nach einer akzeptablen Unterkunft für die nächsten neun Monate. Der Tagesablauf zu dieser Zeit war wie folgt: Um neun Uhr morgens wurde zunächst das International Office angesteuert, um neue Angebote oder Gesuche am schwarzen Brett zu überprüfen. Hier wurde man auch mit allen wichtigen und notwendigen Informationen für die Wohnungssuche in Dublin versorgt. Die Unterstützung für Hunderte von Studenten aus aller Welt durch die Mitarbeiterinnen des International Office war dabei eine sehr große Hilfe und kann gar nicht genug hervorgehoben werden. Anschließend wurde für einige Stunden im Daedalus-Building neben dem International Office das Internet nach Angeboten durchsucht. Hier ist im Prinzip nur die Seite www.daft.ie zu empfehlen. Nach der Internetrecherche sollte man um 12 Uhr im Student-Center neben dem Fitness-Studio den Evening Herald kaufen und die Angebote überprüfen. Hierbei sollte man wirklich sofort anfangen Besichtigungstermine zu machen, da es bei Anrufen am Nachmittag sicher bereits zu spät ist. Grundsätzlich muss man sich bei der Suche vor Augen führen, dass zusätzlich zu Tausenden Iren noch Hunderte ausländische Studenten zur gleichen Zeit eine Bleibe in Dublin suchen. Deshalb kann es bis zum Erfolg, wie auch bei uns, einige Tage oder Wochen dauern. Sowohl bei der Wohnungssuche als auch beim alltäglichen Leben in Irland ist es ratsam, nicht alles so eng und perfektionistisch zu sehen. Dublin ist im europäischen Page 25 Vergleich eine sehr teure Stadt. Das spiegelt sich natürlich auch auf dem Wohnungsmarkt wieder. Deshalb passiert es einige dutzend Mal, dass man Besichtigungen hat und Wohnungsangebote erhält, die man zunächst nicht ernst nimmt. 12 Quadratmeter Twin- rooms, 25 Minuten mit dem Fahrrad von der Uni entfernt, für 450 Euro pro Person sind keine Seltenheit. Im Student-Centre sollte man ebenfalls das schwarze Brett überprüfen. Bei der Wohnungssuche ist es natürlich sehr positiv, dass man sofort Studenten kennen lernt, die auch eine Wohnung suchen und man so direkt Kontakte knüpft. Uns ist es nach zehn |